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27.10.2017, 11:50 Uhr
Lange Wartezeiten beim iPhone X
Heute um 9:01 Uhr startete der Vorverkauf des iPhone X. Schon nach zwei Minuten rutschte die Wartezeit auf fünf bis sechs Wochen.
Apple hat bei seinem bisher teuersten iPhone-Modell mit einem enormen Kundenansturm zu kämpfen. Rund eineinhalb Stunden nach dem Start der Vorbestellungen für das neue iPhone X rutschte die Wartezeit am Freitag auf fünf bis sechs Wochen. Zu unserer Beobachtungszeit öffnete der Apple Store mit etwa fünf Minuten Verspätung. Wer sich sehr schnell durch den Bestellprozess geklickt hat, durfte sich an einer voraussichtlichen Lieferfrist von zwei bis drei Wochen erfreuen. Es ging aber nur zwei Minuten und schon war die Lieferzeit auf zwei bis fünf Wochen erhöht worden.
Branchenbeobachter und Börsianer erhoffen sich von der Entwicklung der Lieferzeiten im Tagesverlauf Hinweise darauf, wie viele der neuartigen Geräte der Konzern ins wichtige Weihnachtsgeschäft bringen kann. Nach Schätzungen des Analysten Ming-Chi Kuo von KGI Securities könnte Apple bis Weihnachten nur 20 bis 30 Millionen Geräte des iPhone X auf den Markt werfen und zum Verkaufsstart nur um die 3 Millionen verfügbar haben.
Das Weihnachtsgeschäft mit frischen iPhone-Modellen ist für den Konzern traditionell die lukrativste Zeit. Vor einem Jahr machte Apple in dem Quartal einen Rekordumsatz von 78,4 Milliarden US-Dollar und erzielte dabei einen Gewinn von 17,9 Milliarden Dollar. Insgesamt wurden 78,3 Millionen iPhones gekauft. Die Telefone machten damit in diesem recht typischen Weihnachtsquartal über zwei Drittel des gesamten Apple-Geschäfts aus.
In diesem Jahr läuft jedoch einiges anders: Apple stellte die neuen iPhones zwar wie gewohnt im September vor. Aber in den Handel kam zunächst nur das iPhone 8, das in seinen zwei Grössen bei zahlreichen Neuerungen im Inneren das seit 2014 kaum veränderte Design behielt. Marktbeobachtern zufolge sind die Verkäufe nur mässig, weil viele Apple-Enthusiasten auf das iPhone X warten.
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Randloses Design und Face ID ab 1199 Franken
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Laut Berichten von Medien und Analysten sorgten zuletzt Engpässe bei Sensoren für das System zur Gesichtserkennung dafür, dass die Produktion langsamer anfuhr als geplant. Das iPhone X ist das erste Apple-Smartphone, bei dem das Display praktisch die gesamte Frontseite einnimmt. Dadurch kann ein Bildschirm mit einer Diagonale von 5,8 Zoll in das Gehäuse gepackt werden, das nur ein wenig grösser ist als beim kleineren der beiden bisherigen iPhone-Modelle.
Apple ersetzte dabei den bisher üblichen Fingerabdruck-Scanner («Touch ID») durch Gesichtserkennung («Face ID») mithilfe eines komplexen Systems mit Infrarottechnik. Das iPhone X ist mit einem Startpreis von 1199 Franken in der Schweiz und 999 Dollar vor Steuern in den USA das teuerste iPhone, das Apple bisher auf den Markt gebracht hat. Investoren erwarten dadurch höhere Einnahmen für Apple, weil sie dennoch mit starkem Interesse der Kunden rechnen. Allerdings dürfte es nach ihrer Schätzung diesmal länger dauern, bis die Produktion die Nachfrage befriedigen kann.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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