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27.02.2004, 06:30 Uhr
www.1märz.ch: Eine kleine Revolution
Die neuen internationalen Domain-Namen sind in der Schweiz ab dem nächsten Montag, punkt 12 Uhr erhältlich. Sie richten mit Umlauten und Akzentzeichen eine regionale Ecke im Internet ein.
Nachdem auch das BAKOM eine Beschwerde von Reisen.ch gegen das Vergabeverfahren der neuen Internationalen Domainnamen (IDN) abgewiesen hat, ist der Weg für eine Präsenz mit Umlauten und Akzentzeichen im Domainnamen frei. Ab dem 1. März, punkt 12 Uhr können bei Switch, der Hüterin der Schweizer Domain-Namen die neuen Internationalized Domain Names (IDN) reserviert werden.
Wer sich das sprachlich korrekte Pendant zu seiner bestehenden ue-, oe- oder ae-Domain sichern will, muss sich sputen, denn es gilt das kritisierte Prinzip "first come, first served": Wer sich zuerst anmeldet, kriegt die neue Adresse. Wer zu spät kommt, muss eventuell vor Gericht oder sich mit dem frisch gebackenen Besitzer der begehrten Umlaut-Domain einigen oder die neue Switch-Schlichtungsstelle anrufen, die noch diesen Frühling gegründet werden soll.
Der genaue Weg zur neuen Domain ist auf der Switch-Site [1] beschrieben. Setzen Sie Ihre neue Domain vorerst auf inaktiv, geht die Reservation schneller die Aktivierung können Sie auch später noch von Ihrem Provider erledigen lassen.
Die IDN räumen auf mit alten Zöpfen. Neben der Einführung von Umlauten und Akzenten dürfen Domain-Namen neu bis zu 63 Zeichen lang sein. Die Normen gelten weltweit und ermöglichen jedem Land die Einführung eigener Zeichensätze. Die Vorteile liegen für Roland Eugster von Switch auf der Hand: Marken könnten off- und online gleich geschrieben werden, was den Wiedererkennungswert steigert. Ausserdem finde kein kultureller Bruch mehr statt: "Die Bindung an die englische Sprache verliert an Bedeutung."
Das hat Folgen: Das Internet öffnet sich für lokale Märkte. Für einen Anwender in einem anderen Land sind spezielle Umlaute nur über den Umweg einer separaten Tastaturbelegung (Systemsteuerung/Tastatur) zu erreichen. Roland Eugster rät deshalb davon ab, die neuen Umlaut- und Akzent-Domains international zu verwenden: "Das würde bloss zu einem enormen
Kommunikationsproblem führen." Zumal die Software IDN erst unterstützen muss. Eine entsprechende Liste finden Sie auf der Switch-Site.
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