News 22.10.2013, 08:46 Uhr

Wikipedia kämpft gegen PR-Konten

Wikipedia hat über 250 Accounts geschlossen. Diese standen unter dem Verdacht, Artikel im Interesse von Unternehmen verfälscht zu haben.
Die freie Enzyklopädie Wikipedia hat über 250 Accounts geschlossen, die möglicherweise im Interesse von Unternehmen Beiträge verfälscht hatten. Im Zuge einer Ermittlung gegen «verdächtige Änderungen und Fake-Accounts» gingen Wikipedia etwas über 250 Konten ins Netz. Diese sollen gegen Bezahlung Artikel zugunsten von Unternehmen und Produkten verfasst und verändert haben. Da dies gegen die allgemeinen Nutzungsbestimmungen von Wikipedia verstösst, wurden die Konten gesperrt.
Bereits Anfang des Monats enthüllte eine Recherche von The Daily Dot eine Vielzahl an gefälschten Accounts und verdächtige Verhaltensmuster. Im Zentrum der Ermittlung stand die Agentur WikiPR. Die PR-Agentur verspricht ihren Kunden ein umfassendes Seitenmanagement, um Rufschädigung und Fehlinformationen zu verhindern. Der Seite wird jedoch auch vorgeworfen, Seiten für Kunden gezielt zu deren Gunsten zu ändern. Ein Vorwurf, der von WikiPR zurückgewiesen wird. «Wir müssen unsere Kunden oft etwas bremsen und ihnen die redaktionellen Standards von Wikipedia erklären», schreibt Wiki-PR-Sprecher Jordan French gegenüber CNET. Mitarbeiter von WikiPR seien zudem auch unbezahlt in der Gestaltung von Wikipedia aktiv, aus persönlichem Interesse.
Wikimedia-Direktorin Sue Gardner sieht in bezahltem Editieren ein Problem, egal ob neutral oder nicht. «Bezahltes Editieren zu Werbezwecken ist extrem problematisch, wir nennen es eine Black-Hat-Aktivität», so Gardner in einem Blog-Eintrag. «Es untergräbt die Kernprinzipien, die Wikipedia zu dem machen, was es heute ist.»


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