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10.10.2013, 09:59 Uhr
Nur 30 Prozent der Weltjugend ist im Netz aktiv
Eine Studie renommierter Organisation kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis: weltweit war nur jeder dritte Jugendliche online aktiv. Die Schweiz liegt deutlich über dem Durchschnitt.
Die Vorstellung, dass junge Menschen heute automatisch als sogenannte «Digital Natives» mit dem Internet aufwachsen, ist nicht mehr als ein moderner Mythos. Die tatsächliche Situation ist eine völlig andere: Nur 30 Prozent der Weltbevölkerung im Alter zwischen 15 und 24 Jahren waren im Laufe der vergangenen fünf Jahre online aktiv. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse, die das Georgia Institute of Technology gemeinsam mit der International Telecommunication Union (ITU), einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, durchgeführt hat. Spitzenreiter bei den «young users» ist Südkorea mit einer Aktivität von 99,6 Prozent innerhalb der entsprechenden Zielgruppe.
«Länder, die einen höheren Anteil an jungen Menschen aufweisen, die bereits im Internet aktiv sind, sind in einer guten Position, die digitale Welt von morgen entscheidend mitzudefinieren und zu führen», unterstreicht Michael Best, Studienautor und Associate Professor an der Georgia Tech, die Bedeutung seiner Untersuchung. Diese stelle den ersten Versuch dar, die Zahl der Digital Natives auf der ganzen Welt beziehungsweise in den jeweiligen einzelnen Ländern zu messen und miteinander zu vergleichen. «Dieser Begriff bezeichnet typischerweise jüngere Leute, die irgendwann um den Zeitpunkt geboren worden sind, als die ersten Computer für Privatpersonen vorgestellt wurden und ihr Leben in ständiger Verbindung mit dem Web leben», erläutert Best die grundlegende Definition.
Südkorea vor Japan und den USA
Die zu Tage geförderten Resultate sind eindeutig. Insgesamt gibt es dem Bericht zufolge gegenwärtig knapp 363 Millionen Internetnutzer innerhalb einer Weltbevölkerung von beinahe sieben Milliarden Menschen, die tatsächlich als Digital Natives bezeichnet werden können. Das entspricht einem Anteil von 5,2 Prozent. Im Ländervergleich gehören dabei neben dem bereits erwähnten Spitzenreiter Südkorea auch Japan (99,5 Prozent) sowie die USA (96 Prozent) zu den Top-Nationen in dieser Kategorie. Auch mehrere europäische Länder wie Finnland, Dänemark oder die Niederlande finden sich auf den vorderen Platzierungen. Schlusslicht in der Wertung ist der asiatische Inselstaat Osttimor, wo nicht einmal ein Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 24 im Netz aktiv ist.
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Schweiz vorne dabei
«Wichtiger Schritt»
«Die Jugend verändert und formt unsere Welt mithilfe der Möglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnologien», stellt Hamadoun Touré, Secretary-General der ITU, angesichts der aktuellen Analyseergebnisse klar. Gerade deshalb sei es auch wichtig, klar abgesteckte Ziele und brauchbare Ansätze zu entwickeln, mit denen sich die entsprechenden Fähigkeiten junger Menschen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene messen lassen. «Mit diesem ersten Versuch, die tatsächliche Zahl der Digital Natives rund um den Globus zu erfassen, haben wir den ersten wichtigen Schritt zur
Erreichung dieses Ziels geschafft», so der ITU-Experte.
Schweiz vorne dabei
94 Prozent der Schweizer Jugendlichen benutzten in den letzten fünf Jahren das Internet, das reicht für die ersten 15. In der Rangliste taucht die Schweiz aber erst an 24. Stelle auf. Denn laut Michael Best ist das Verhältnis der jugendlichen Digital Natives am Gesamtanteil der Bevölkerung entscheidender. Hier kommt die Schweiz auf 11,2 Prozent, Spitzenreiter ist Island mit 13,9 Prozent. In einer Kategorie, die nichts mit dem Internet zu tun hat aber dennoch wichtig ist, liegt die Schweiz unter den 180 untersuchten Ländern übrigens fast ganz hinten. Beim Anteil der Jugendlichen - 11,9 Prozent - an der Gesamtbevölkerung. Der Durchschnitt hier liegt bei ungefähr 15 Prozent.
Autor(in)
Fabian
Vogt
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