News 08.09.2008, 11:43 Uhr

Halten digitale Daten ewig?

Digitale Datenträger unterscheiden sich in Sachen Haltbarkeit deutlich von den Papierrollen der alten Ägypter. Aufschluss gibt der kostenlose Infonachmittag der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften am 26. September 2008 in Lausanne.
Viele Anwender glauben, dass digital gespeicherte Dokumente in vielen Jahren immer noch gelesen und verwendet werden können. Doch die Dauerhaftigkeit dieser Informationen hängt von vielen Faktoren ab: vom Datenträger, dem Codierungsformat sowie vom Vorhandensein eines geeigneten Lesegeräts. Darüber sowie über sinnvolle Archivierungsprinzipien klärt die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) am Freitagnachmittag, 26. September 2008, ab 13.45 Uhr in der Ecole Polytechnique Federale De Lausanne (EPFL) auf.
Die Teilnehmer haben darüber hinaus Zutritt zum Musee Bolo, das die Geschichte der Computer zeigt – und: Sie können die neue Metro M2 testen.
Anmeldungen werden bis 19. September 2008 entgegengenommen.
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Kommentare
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BlackIceDefender
08.09.2008
Eine gute Frage. Die Aegypter haben da einen riesigen Vorteil: Digitale Datenträger unterscheiden sich in Sachen Haltbarkeit deutlich von den Papierrollen der alten Ägypter Da wir heute 5000 Jahre nach dem Beginn der Aegyptischen Kultur einige ihrer Papyrusrollen lesen koennen, wissen wir, dass der Datentraeger wohl 5000 jahre haelt. Bei den digitalen Datentraegern koennen wir den Beweis erst im Jahre 7000 erbringen.

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maedi100
08.09.2008
... Da wir heute 5000 Jahre nach dem Beginn der Aegyptischen Kultur einige ihrer Papyrusrollen lesen koennen, wissen wir, dass der Datentraeger wohl 5000 jahre haelt... Also von mir aus gesehen hält Plaintext am längsten, weil man dafür nichts spezielles braucht...

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thom45
08.09.2008
Schöne Aussichten... Eine gute Frage. Die Aegypter haben da einen riesigen Vorteil: Da wir heute 5000 Jahre nach dem Beginn der Aegyptischen Kultur einige ihrer Papyrusrollen lesen koennen, wissen wir, dass der Datentraeger wohl 5000 jahre haelt. Diese Formulierung gefällt mir. Sie erinnert mich ein wenig an das Anthropische Prinzip (--> Reinhard Breuer): "Die Tatsache, dass es uns gibt, belegt, dass das Weltall das Potenzial hat Leben und Intelligenz hervorzubringen". Was die Intelligenz betrifft, melde ich allerdings mehr als nur berechtigte Zweifel an dieser kosmologischen Theorie an... ;-) Bei den digitalen Datentraegern koennen wir den Beweis erst im Jahre 7000 erbringen. Im 25. postatomaren Zeitalter. Halleluja! Gruss Onkel Thom

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BlackIceDefender
08.09.2008
Allerdings, wenn man Reinhard Breuer konsequent weiterdenkt (Gaia), dann sind wir in der jetzigen Form als Homo Sapiens Sapiens und den schuechternen Anfaengen einer planetaren Gesellschaft nicht Endform. haben diese schuechternen Anfaenge keinen erfolg, bezweifle ich, dass der genannte Beweis im jahre 7000 von uns erbracht werden kann. Eine Zeitlinie, die, 1930 geschrieben, in seltsam akurater Weise unsere Zeitlinie trifft, ist hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Last_and_First_Men Im Masstab noch weitergehend, aber da auch seltsam akurat betreffend kollektiver Intelligenz, das da: http://en.wikipedia.org/wiki/Star_Maker. Weiterfuehrendes und Einstieg: http://www.geocities.com/olafstapledon_archive/

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Pagnol
08.09.2008
Welche Vermessenheit, zu glauben, unsere Absonderungen (pardon: Abspeicherungen) seinen im Jahre 7000 noch lesenswert!

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thom45
08.09.2008
Allerdings, wenn man Reinhard Breuer konsequent weiterdenkt (Gaia), dann sind wir in der jetzigen Form als Homo Sapiens Sapiens und den schuechternen Anfaengen einer planetaren Gesellschaft nicht Endform. haben diese schuechternen Anfaenge keinen erfolg, bezweifle ich, dass der genannte Beweis im jahre 7000 von uns erbracht werden kann. So kann es sein. Aber das spielt keinen Tango, weil irgendwo weit da draussen inner- oder ausserhalb "unserer" Galaxy, schafft(e) es vielleicht irgendwann eine (emotional-)intelligentere Lebensform diesen Weg, den wir uns selbst vorenthalten, zu gehen. Das wäre dann eine intelligente Lebnsform, welche die beiden von mir oft genanten Hauptsätze der Allgemeinen Volksverblödung entweder nie kannten oder selbst überwunden haben. Wieder zurück zum Anthropischen Prinzip. Es muss keineswegs "unsere" Erde sein, die am Selbsterkennungsprozess des Kosmos beteilgt sein muss. Wir werden's sehen... ;-) Eine Zeitlinie, die, 1930 geschrieben, in seltsam akurater Weise unsere Zeitlinie trifft, ist hier: Deine Links in Ehren, muss jemand anders drauf eingehen. Mein Englisch ist zu schwach dafür. Gruss Onkel Thom

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abu
08.09.2008
...seinen im Jahre 7000 noch lesenswert! Lesbar ist nicht dasselbe wie lesenswert. ;)

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thom45
08.09.2008
NULL ging wegen NULLen verloren... An alle Leser: Welche Vermessenheit, zu glauben, unsere Absonderungen (pardon: Abspeicherungen) seinen im Jahre 7000 noch lesenswert! Naja, es ist auch sehr interessant heute von der ältesten Kulturen zu erfahren, wie z.B. aus dem späten Neolithikum im vorderen Orient oder in den ganz frühen Anfängen der vedischen Kultur irgendwo im indischen Norden, wo man Ausgrabungen mit Häusern fand mit Steinblöcken zusammenpassend in sehr hoher Präzision. Unvorstellbar wie man dies fertigbrachte. Und man fand alte vedische Texte, woraus hervorgegangen ist, dass diese Leute dort die Zahl NULL kannten. Die NULL gelangte schon damals mit der Seidenstrasse in den vorderen Orient. Und weil es dort zuviel menschlichen NULLen hatte und diese Zahl NULL zu ominös war, verschwand sie wieder. Darum hatten die Römer keine NULL in ihrem Zahlensystem, weil die NULL schon lange davor verloren gegangen ist. Diese kleine Hystory-Episode - tönt gut, gäll? - zeigt, dass schon damals, um diese östlichen Mittelmeerländer herum, die beiden berühmten Hauptsätze ihren Anfang nahmen, auf dass dort rechtzeitig die Zahl NULL durch die hominiden NULLen verschwunden ist. Gruss Onkel Thom