News 21.03.2014, 13:00 Uhr

Das Jahr 2025: Darauf müssen wir uns einstellen

Wie läuft unser digitales Alltagsleben im Jahr 2025 ab? Das Pew Research Center hat 2500 Internet-Experten und Technik-Entwickler befragt. PCtipp fasst alle Thesen zusammen.
Wird die Welt um uns sicherer? Werden wir unsere Freunde wieder vermehrt offline treffen? Fragen über Fragen. Die Geräte werden intelligenter. Aber auch auf eine Art intelligent, dass Politik und Rechtsprechung über Landesgrenzen hinweg neue Gemeinschaften bilden müssen. Denn die Technik entwickelt sich rasant. Mit solchen Fragen haben sich 2500 Internet-Experten beschäftigt. Wir fassen die 15 Thesen des aktuellen Pew-Report für Sie zusammen.

Das unsichtbare Internet

Geräte, vor allem immer kleinere Geräte wie Wearables respektive Sensoren, werden eigene Kommunikationsmuster und eigene soziale Netzwerke verwenden.
Die Geräte selber verwenden ihre sozialen Netzwerke für zusammengefasste Informationen. Daraus leiten die «treuen Begleiter» Steuerungen ab und übernehmen automatisch die Kontrolle über Aktivitäten. Der Austausch von Informationen über das Internet wird so – wie Strom durch Maschinen – mit dem Alltag verwoben.
Joe Touch, Dekan einer Universität von Südkalifornien, prognostiziert: «Wir werden gar nicht mehr über Dinge wie Einloggen, über Onlinegehen oder über die Suche im Internet nachdenken – wir sind einfach schon online.»
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Das Internet als Dorf der Welt

Arbeitsgemeinschaften, Politiker, Studiengruppen – nicht nur jene Gruppen werden sich über Landesgrenzen hinweg stärker binden und vergrössern. So eine Aussage von einem gewissen Bryan Alexander.
Ein Professor von der Universität in North Carolina fasst die Diskussion ungefähr so zusammen: «Im Fernsehen sehen wir zwar das globale Dorf, doch im Internet werden wir die eigentlichen Dorfbewohner sein.»

Kollektives Bewusstsein dank Big Data

Was passiert in einer Welt, die jedem Ihrer Schritte folgt? Sicher ist: Wir werden schlauer über die Konsequenzen unserer Aktionen, wir werden unser Verhalten schneller und auf eine intelligentere Weise ändern, meint etwa Patrick Tucker, Autor von «The Naked Future».
Spätestens dann, wenn die Auswertung von Big Data, bezogen auf brauchbare Interaktionen keinen Mehrwert ergibt, werden wir unser Verhalten immer wieder anpassen.
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Die Augmented-Reality-Gesundheit

«Wir werden uns daran gewöhnen, die Welt durch mehrere Datenschichten zu sehen», war die Aussage eines Wissenschaftlers. Das werde Praktiken wie Dating, Bewerbungsgespräche und Polizeiarbeit auf den Kopf stellen.
Sensoren werden uns im Alltag, zu Hause oder am Arbeitsplatz dabei unterstützen, frühzeitig Krankheitsrisiken, Veränderungen im Lebensstil (wie Essen, Alkoholkonsum) zu erkennen.

Mehr «Arabische Frühlinge»

«Apps» werden allgegenwärtig. Mit der Omnipräsenz vom mobilen Informationsaustausch könnten selbst Analphabeten und ländliche Bevölkerungsgruppen (z.B. eines Landes wie Namibia) besser erreicht werden. 
Da immer mehr Menschen der gesamten Weltbevölkerung online gehen, wird es ein grösseres Bewusstsein von Missständen geben. Die massiven Unterschiede in Belangen wie Nahrung, Bildung und Wasser werden neue Aufstände zu Menschenrechten mit sich bringen.
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Das «Übernet» als Gesetzesstaat

Technologie entwickelt sich schneller als der Staat und seine Gesetze, Nationalstaaten büssen an Kontrolle ein. Es werden «neue Nationen» mit gemeinsamen Interessen entstehen. Diese werden im Internet eine grössere Kapazität an gemeinsamen Interessen haben.
JP Rangaswami, der Chef-Wissenschaftler bei Salesforce.com, ist der Überzeugung, aktuelle Probleme der Menschen können nicht mehr innerhalb von Landesgrenzen oder Wirtschaftssystemen angegangen werden. Traditionelle Strukturen von Regierungen wären demnach zu schlecht ausgerüstet, um schnell genug Muster und Ursachen von Problemen zu identifizieren.

Zusätzliche «Internets» vom Internet

Es werden viele weltweite Netzwerke sein. Ein Internet als solches werde es nicht mehr geben. Aus einer Ecke der Pew-Teilnehmer wird gemunkelt, dass das Internet von sich aus «mehr Internets» generieren werde. Einige überprüfen vielleicht Identitäten aus Formularen, während andere mehr Privatsphäre versprechen.
Das Internet wird also weiterhin in gewohnter Form bestehen, bringt aber zusätzliche Kanäle hervor.
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Ein Botnetz multipler Intelligenzen

Der universelle Zugang zum allumfassenden menschlichen Wissen wird der grösste Einfluss auf das Weltgeschehen haben. So etwa eine Theorie. Günstige Mobiltelefone werden weltweit erhältlich sein. Somit würden interaktive Lernplattformen mit Videos von und für Schüler für alle zugänglich. Das glaubt Hal Varian, der Chefökonom von Google. Allgemein wird das Vernetztsein in Bildungsfragen zu einer gebildeteren Weltbevölkerung führen.

Grundkonflikte eskalieren

Ein emeritierter Professor an der Annenberg School, University of Pennsylvania, erklärte: «Wir müssen vor allem ernsthaft über die Art von Konflikten nachdenken, die sich verantwortlich zeichnen für eine wachsende Ungleichheit (zwischen den Besitzenden und Nichtbesitzenden).»
Soziale Netzwerke werden seiner Meinung nach einen grossen Aufschrei zu diesem sozialen Missstand unterstützen. 
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Regierungen werden machthungriger

Regierungen werden viel effizienter bei der Nutzung des Internets. Das Internet könnte damit ein Instrument der politischen und sozialen Kontrolle werden. Das heisst: Filter werden immer wertvoller und wichtiger.
Vielleicht erlangen Internetfilter in Zukunft die Wichtigkeit einer Landeswährung? Hoffen wir es nicht.

Bequemlichkeit wichtiger als Privatsphäre

Ein anonymer Befragter ist der Meinung, Netzwerke werden schneller und genauer. So auch bei der automatisierten Vorhersage unserer Interessen und Schwächen. Das wird uns davor abhalten, gezielt nach Wissenswertem zu suchen. Wir werden dümmer.
Vielleicht werden im Jahre 2025 nur noch schlaue Menschen wissen, wie sie ihre Privatsphäre wahren werden.

Beziehungen werden oberflächlicher

Interaktionen würden oberflächlicher, weil es zu viele davon in der vernetzten Welt geben wird. Die Hemmschwelle für Kleinkriminalität dürfte ebenfalls sinken wegen fehlender Direktkontakte. Integrität und Respekt kämen im Netz abhanden, so ein Forscher.

Autor(in) Simon Gröflin



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