Kommentar
17.12.2004, 11:30 Uhr
Das Freitagsbit: Suchen statt finden
Die WWKolumne
Juhui. Dank Yahoo! habe ich nun schneller Zugriff [1] auf die Porno-Videothek Internet - sofern der Adult-Filter nicht eingeschaltet ist. Aber auch mit der Kindersicherung tauchen Videos aus dem HTML-Schlamm auf, die einem die Schamröte ins Gesicht steigen lassen. Etwa kopulierende Hamster oder dasjenige der Ägypterin, die einem regungslosen Unbekannten mehr als nur eine Massage verpasst.
Yahoo!-Nutzer geniessen ebenfalls zahlreiche Zusatzdienstleistungen. Mehr als nur eine Suchmaschine... Der flotte, derzeit inflationär gebrauchte Werbe-Claim enthält ein Körnchen Wahrheit. Yahoo! und Konsorten beeinflussen immer stärker die Surfgewohnheiten der Anwender. http://yyy odder http://ggg statt www - es ist natürlich bequem, nach Eingabe eines Stichwortes etwas zu finden. Doch im WWW ist es wie im richtigen Leben: Wer etwas findet, hat zu wenig lange gesucht.
Die Suchmaschinen indexieren im Web und neuerdings auf jedem Desktop auf Teufel komm raus jedes Datenschnippselchen; manchmal sind auch geheime Daten darunter, etwa in Websites eingegebene Passwörter. So einfach: Suchwort eingeben und schon spuckt die Maschine etwas aus.
Doch vor dem Suchen steht normalerweise das Denken. Die Treffer alleine sind meistens bloss Bruchstücke, Clips, Infotand, Schnippsel - es lohnt sich selten, sie zu lesen oder sie sich anzusehen.
Aber vielleicht haben wir damit ja schon alles gefunden, was wir suchen. Finden macht glücklich. Sehr sogar.
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