Das Festtagsbit: Computer aus!

Italien soll das härteste P2P-Gesetz [1] weltweit erhalten. Der singende Premier wird es vielleicht gerichtet haben, aber ganz sicher freut er sich: Wer in Italien künftig eine urheberrechtlich geschützte Datei herunter lädt oder in die Tauschbörse stellt, riskiert bis zu drei Jahre Haft. Oder eine standrechtliches Bewürfnis mit Berlusconi-CDs.

Da lass ich meine Mailbox lieber mit Viren und Spam beschiessen. Bis zu sieben Jahre Haft hat in den USA ein berüchtigter Spammer aufgebrummt erhalten. Für 800 Millionen Spam-Mails! Viel zu milde! In Berlusconien könnte er dafür wohl höchstens 30 Sekunden Britney Spears tauschen.

Das menschlich schräge Justizsystem, das die Interessen eines Industriezweiges gleich oder höher gewichtet als die Menschenrechte, ist aber an diesem Wochenende völlig belanglos. Das Wetter soll gut sein, die Onkels, Tanten, Grossmütter und -Väter sind milde gestimmt, die Restauranttische auf Hochglanz poliert - ich suche das Weite. Und den Heiligen Geist, vor kurzem dem Internet entwichen, zuletzt in der sizilianischen Provinz hinter einer Madonna-Statue kauernd gesehen.