News 15.09.2010, 09:38 Uhr

iPad-Alternative WeTab wurde präsentiert

Erstmals wurde die finale Version der iPad-Alternative präsentiert. Das Betriebssystem heisst nicht Ubuntu oder Windows, sondern MeeGo und stammt von Intel und Nokia. Hier finden Sie einen ersten Test.
Das Surfpad WeTab hat schon für einige Schlagzeilen gesorgt. Angefangen bei negativen Kommentaren nach einer Pressekonferenz mit einem Dummy-Gerät im April, über die Umbenennung - mutmasslich auf Apples Druck hin - von WePad nach WeTab, bis hin zu immer neuen Terminverschiebungen.
Schon seit einigen Tagen ist bekannt, dass das WeTab nicht auf Ubuntu, Android oder Windows setzt, sondern auf MeeGo. MeeGo ist ein von Intel und Nokia entwickeltes mobiles Betriebssystem, das auf Linux basiert. Gestern Abend konnte ein kleiner Kreis interessierter Technik-Fans in München das WeTab mit installiertem MeeGo erstmals anschauen und ausprobieren.
Bevor es ans Ausprobieren ging, erläuterte Tore Meyer, Geschäftsführer der WeTab GmbH, warum sich das Unternehmen für MeeGo und gegen Android entschieden hat: Zum einen soll das WeTab dadurch eine bessere Leistung und Akkulaufzeit bringen. Ausserdem sei es der Firma wichtig, dass auch Linux-Standard-Applikationen wie OpenOffice auf dem Tablet laufen. Das WeTab soll also softwareseitig eine höhere Flexibilität bieten als iPad und Android-Surfpads.
Auch Android-Apps laufen
Für überraschte Gesichter sorgte der Hinweis, dass trotzdem auch Android-Apps auf dem Gerät laufen, eine für die Anwender unsichtbare Emulation machts möglich. Auf den offiziellen Google Android Marketplace können die Benutzer nicht zugreifen. Stattdessen bedient man sich bei alternativen App-Verzeichnissen.
Native MeeGo-Apps erhält der Anwender über den WeTab Market, der bei der Präsentation allerdings nicht zugänglich war. Angaben darüber, wie viele Apps zum Start vorhanden sein werden, wollte Meyer nicht machen. Alternativ zu klassischen Apps kann man, wie gesagt, quasi jede Linux-Anwendung installieren. Für Experten gibt es ein Kommandozeilenfenster (Shell).
In der Bildergalerie finden Sie einige Schnappschüsse vom WeTab. Sie entstanden unter schwierigen Lichtbedingungen im Rahmen der Präsentation. Aufgrund des spiegelnden Displays des WeTab konnten wir keinen Blitz verwenden. Daher bitten wir, die suboptimale Qualität der Aufnahmen zu entschuldigen. Auf der nächsten Seite dieses Beitrags erfahren Sie, welchen ersten Eindruck das WeTab bei unseren PC-Welt-Kollegen hinterlassen hat.

Unsere Kollegen von der PC-Welt hatten gestern ...

Unsere Kollegen von der PC-Welt hatten gestern Abend einige Minuten Gelegenheit, mit dem WeTab herumzuspielen. Dabei fiel vor allem die Hardware-Leistung positiv auf. Das Scrollen mit dem Finger über den vertikal verschiebbaren Desktop lief absolut flüssig. Auch ein HD-Video spielte das WeTab auf seinem 11,6-Zoll-Display (besitzt eine vergleichsweise hohe Auflösung von 1366 x 768 Pixeln) ohne Ruckler ab. Hier zahlt sich offenbar aus, dass das WeTab auf Netbook-Technologie setzt, nämlich auf einen Intel Atom N450 mit 1,66 GHz und 1 GB Arbeitsspeicher.
Die Bedienung des WeTab über die speziell auf Touch-Bedürfnisse angepassten Desktop funktionierte recht gut. Allerdings waren die allermeisten Anwendungen, die auf dem Vorserienmodell vorinstalliert waren, nicht touch-optimiert, sprich: Die Bedienelemente sind viel zu klein, um sie mit dem Finger gut zu treffen. Hier kündigte Meyer aber Verbesserungen schon für die nächsten Tage an. Die HD-Videowiedergabe im VLC Media Player lief flüssig.
Der Flashspeicher ist wahlweise 16 oder 32 GB gross, er lässt sich mit einer SD-Karte auf bis zu 32 GB erweitern. Eine 1,3-Megapixel-Webcam ist integriert. Das WeTab bietet folgende Anschlüsse: 2 x USB, 1 x Audio- und 1 x HDMI-Ausgang. An drahtlosen Verbindungen stehen Bluetooth, WLAN nach a-, b-, g- und n-Standard sowie optional UMTS zur Verfügung. Mikrofon und Stereo-Lautsprecher sind integriert, ebenso ein Beschleunigungs- und ein Helligkeitssensor. In der UMTS-Version ist auch ein GPS-Empfänger zur Navigation enthalten.
An den USB-Anschluss soll sich weitgehend jedes Standard-PC-Zubehör anschliessen lassen, das von Linux unterstützt wird. Die Akkulaufzeit soll ca. sechs Stunden betragen.
Zusammenfassend war der erste Eindrucke vom WeTab - zumindest im Hinblick auf die Hardware - durchaus positiv. Da beim gestrigen Termin nur wenige bis gar keine touchoptimierte Anwendungen auf dem Gerät installiert waren, können zu diesem Punkt noch keine Angaben dazu gemacht werden.
Sobald nächste Woche die finale Version des WeTab erschienen ist, testen wir es und berichten über die Ergebnisse.



Kommentare
Avatar
lehmy
15.09.2010
Naja... ich denke der Knackpunkt wird wohl die Schnittstelle(n) sein... das überzeugt beim IPad einfach nicht.. Und immerhin ist es ein normales OS...das des Ipad ist für mich eher geeignet als handy-OS... denoch habe sich diese Leute viel viel Zeit gelassen.. daher bin auch ich skeptisch, ob das was wird... Auch darum weil ich weder Ipad, noch WeTab von anfang an haben werde... und das wird auch noch ein zeitchen dauern bis ich mir sowas zulegen werde :)

Avatar
octane
15.09.2010
Ja die fehlende USB Schnittstelle beim iPad ist nicht optimal. Kommt aber immer drauf an für was man das Gerät benutzen will. Ich benutze es als Newsreader und Surfgerät. Da kann ich gut auf einen USB Anschluss verzichten. Eine gute Bedienbarkeit ist mir wichtiger. Ob MeeGo ein normales OS ist wage ich mal zu bezweifeln. Das entwickelt Intel mit Nokia zusammen für Smartphones und allenfalls noch Netbooks. Wikipedia meint: MeeGo ist ein auf Linux basierendes, quelloffenes Betriebssystem, das in Smartphones, Handhelds, Netbooks, ans Internet angeschlossenen TV-Geräten und PKWs Einsatz finden soll.[ Also normal wäre anders. Ubuntu auf dem Wetab wäre natürlich optimal.

Avatar
lehmy
16.09.2010
J Also normal wäre anders. Ubuntu auf dem Wetab wäre natürlich optimal. Naja.. meines Wissens war ja Ubuntu vorgesehen.. vielleicht war es wegen dem Touch bis dahin noch nicht möglich, erst das neue Ubuntu verfügt ja über totale Touch-Unterstützung...

Das könnte Sie auch interessieren