Die ausfallsichersten Festplatten

Der US-Cloud-Anbieter Blackblaze hat einen spannenden Bericht zur Ausfallsicherheit von Consumer-Festplatten veröffentlicht. Besonders häufig verabschiedet hat sich das 3-TB-Modell «Seagate Barracuda» 7200.14 (ST3000DM001). Die «Barracuda»-Platten, von denen 1163 Stück im Einsatz waren, verzeichneten laut Blackblaze nach 2,2 Jahren eine Ausfallrate von über 40 Prozent. Die 1,5-TB- oder 4-TB-Modelle seien indes weniger von Ausfällen betroffen gewesen. Generell fielen 3-TB-Modelle aller Hersteller häufiger aus als deren 4-TB-Modelle.

Platz 2 der unzuverlässigsten Datenspeicher belegt die «Seagate Barracuda» 7200.11 (ST31500341AS): Von diesem 1,5-TB-Modell hatte der Cloud-Anbieter 306 Exemplare im Betrieb, die nach (immerhin) 4,7 Jahren eine Ausfallrate von 23,5 Prozent verbuchten. Auch der dritte Platz der am häufigsten ausgefallenen Platten fällt mit dem 1,5-TB-Modell «Seagate Barracuda LP» (ST31500541AS) leider auf Seagate. Bei 1505 Stück ist die Ausfallrate jedoch bei letzterem Modell wesentlich besser als bei jenem Modell auf Platz 2.

Nicht nur die 3-TB-Modelle von Seagate schneiden im Vergleich zu HDDs mit grösseren Kapazitäten schlecht ab. Einen ebenso schlechten Eindruck hinterlässt das Modell «Western Digital Red» 3 TB (WDC WD30EFRX): Schon nach nur 0,9 Jahren versagten 6,9 Prozent der 859 aktiven HDDs dieses Modelltyps.

Ein Allgemeintrend hin zu «robusteren Laufwerken» mit grösseren Kapazitäten bestätigt sich: Von den erst seit Kurzem erhältlichen 6-TB-Festplatten der «WD-Red»-Serie, von denen Blackblaze 270 Stück in Betrieb genommen hat, haben sich, zeitlich proportional gesehen, erst drei Stück verabschiedet. Den Gewinner der Studie muss man aber ebenso mit Vorsicht geniessen, zumal diese Laufwerke erst 0,9 Jahre vor sich hin rotierten: Die Rede ist von einem 4-TB-Modell von Seagate (der HDD.15 ST4000DM000), wovon 12'000 Exemplare dem Dauerbetrieb ausgesetzt waren. Davon haben bis jetzt nur 2,6 Prozent versagt.

Zu beachten ist natürlich, dass gewöhnliche Consumer-HDDs im Normalfall in hochkapazititiven Storage-Umgebungen nicht zur Anwendung gelangen. Teure Enterpise-Festplatten sind in der Regel besser auf Dauerbetrieb ausgelegt und zudem besser vor Rotationen eng aneinander liegender Laufwerke geschützt. Angesichts dessen darf man den von Blackblaze getesteten HDDs unter normalen Anwendungsbedingungen beachtlich längere Lebenszyklen zumuten.

Die ganze Tabelle ist im Firmen-Blog von Blackblaze ersichtlich.