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02.09.2013, 08:54 Uhr
Wallis: ein multimediales Geschichtsarchiv
Der Kanton Wallis feiert 2015 sein zweihundertjähriges Bestehen seit seinem Beitritt zur Eidgenossenschaft. Das prämierte Forschungsinstitut Idiap will mit der Walliser Bevölkerung private und öffentliche Archivalien digital zusammenführen, um mit der Zeit selbst das Kantonsarchiv multimedial zu bereichern.
Sowohl private als auch öffentliche Archivalien aus der Geschichte des Wallis sollen auf der Plattform «Valais/Wallis digital 2015» zugänglich gemacht werden
Die Walliser Bevölkerung sei gerne aufgerufen, auf Dachböden und in Schubladen zu stöbern. Speziell interessieren Super-8-Filme, Tonaufnahmen und Fotos. Gerade diesbezüglich will das junge Forschungsunternehmen der Walliser Bevölkerung den unschätzbaren Wert eines digitalen Archivs vor Augen halten.
«Wichtige Digitalisierungsarbeit»
Grundsätzlich gehe es nach François Foglia, dem Projektleiter von Idiap, nicht darum, bestehende Archive zu konkurrieren. Die gesammelten Archivalien sollen nämlich allesamt gespeichert und anschliessend auf einer digitalen Plattform zugänglich gemacht werden. Die Arbeit widme sich eher offiziellen Dokumenten und bilden eine wichtige Digitalisierungsarbeit, soll Foglia gesagt haben.
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Über Idiap und weitere Details
Im Moment ist das Projekt noch in einer Anfangsphase. Jeder, der will, werde sich während des Jahres 2015 auf der angekündigten Plattform ein eigenes Nutzerprofil erstellen dürfen und beliebige Dokumente downloaden können.
Multimediale Filterkriterien
Die Projektgruppe plant unter anderem, einen speziellen Bildalgorithmus zu entwickeln, um nach spezifischen Bildinformationen filtern zu können.
Breite Unterstützung von Migros und vom SNF
Gespeichert würden die Daten im Moment in einem Datacenter des Instituts, könnten aber später die digitalisierten Kantonsarchive erweitern. Foglia ist sich jetzt schon sicher, dass eine grosse Datenmenge zusammenkommen könnte. Wenn jeder Walliser drei bis fünf Fotos hochlädt, so wäre man schätzungsweise schnell bei 1,5 Millionen Dokumenten, so Foglia. Unterstützung hat die Forschungsgruppe unter anderem von der Migros, vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und von der Mediathek vom Kanton Wallis.
Über Idiap
Idiap sei angeblich eines der aktivsten unabhängigen Forschungsinstitute im Bereich der Informationswissenschaften, wie die Gruppe selber von sich behauptet. Die Finanzierung von Idiap, die sich auf mehr als 10 Millionen Franken belaufe, werde zu 60 % durch Forschungsprojekte, die durch einen wettbewerblichen Prozess erhalten wurden, und zu 40 % durch öffentliche Gelder gedeckt.
Idiap zählt um die 100 Mitarbeiter, darunter permanente Forscher mit internationalem Ruf, Post-Docs, Doktoranten und Besucher. Idiaps administratives Team biete den Forschern Projektmanagementdienstleistungen und eine einmalige Informatikinfrastruktur. Seit 2007 ist Idiap im Westflügel des Centre du Parc in Martigny beheimatet. Dort nimmt es 2600 m² an Lokalitäten ein, über vier Stockwerke verteilt.
Lesenswert: das vollständige Projekt im Detail
Das vollständige Projekt können Sie hier im Detail nachlesen.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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