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28.06.2019, 08:11 Uhr
Zwei Drittel der Schweizer wissen im Notfall nicht, was tun
Wie sendet man automatisch mit dem Handy einen Notruf? Das wissen viele nicht. Und nur rund ein Fünftel hat auf dem Smartphone einen Notfallpass installiert.
Obwohl 96 Prozent der Erwachsenen Schweizerinnen und Schweizer ein Smartphone besitzen, wären viele im Notfall aufgeschmissen. Denn die beste Technik nützt nicht viel, wenn man unter Zeitdruck nicht weiss, was zu tun ist.
Eine repräsentative Umfrage von Comparis.ch zeigt Beunruhigendes: Zwei Drittel haben keine Ahnung, wie man automatisch mit dem Handy einen Notruf absetzt. Einen Notfallpass hat nur rund ein Fünftel auf dem Smartphone installiert. Die internationalen Notrufnummern kennen gut 40 Prozent nicht.
Auch das Wissen um Notfallnummern ist lückenhaft: Nur 61 Prozent gaben an, die internationalen Notfallnummern zu kennen. Tatsächlich ist laut Comparis die Ignoranz allerdings noch grösser: Von den Personen, die angeben, die Notfallnummern zu kennen, hat ein Fünftel die 112 nicht als europäische Notfallnummer erkannt.
Automatischer Notruf
68 Prozent der Befragten haben keine Ahnung, wie sie auf ihrem Handy über eine vorinstallierte Tastenkombination einen Notruf absetzen können. In der italienischsprachigen Schweiz mit 75 Prozent Nein-Nennungen sowie dem Alpen- und Voralpengebiet mit 73 Prozent ist das Unwissen deutlich ausgeprägter als im Ostmittelland (68 Prozent).
In der Romandie und im Westmittelland können immerhin 36 Prozent und somit schweizweit am meisten Personen mit dem automatischen Notruf umgehen.
«Diese Ignoranz ist fahrlässig und gefährlich. Bei der Benutzung heutiger Smartphones sollte man sich nicht nur mit Funktionen wie der Kamera oder verschiedener Apps auskennen, sondern auch mit den Möglichkeiten bei einem Notfall», sagt Comparis-Digital-Experte Jean-Claude Frick. Denn
gerade im Notfall zähle jede Minute. «Wer zuerst an einer Unfallstelle die Notrufnummer surfen muss oder gar selbst verletzt ist, verliert wertvolle Zeit und gefährdet im schlimmsten Fall sogar Menschenleben.»
gerade im Notfall zähle jede Minute. «Wer zuerst an einer Unfallstelle die Notrufnummer surfen muss oder gar selbst verletzt ist, verliert wertvolle Zeit und gefährdet im schlimmsten Fall sogar Menschenleben.»
Digitaler Notfallpass oft vorinstalliert
Auf modernen Smartphones ist oft ein Notfallpass vorinstalliert. Dieser ist sowohl bei Android-Geräten z.B. von Samsung oder Huawei als auch beim iPhone voreinstellbar. Sie können hier wichtige medizinische Informationen wie Allergien oder Blutgruppe angeben sowie Notfall-Kontakte und Personalien hinterlegen. Im Notfall kann ein Sanitäter oder Notarzt diese Informationen auf dem Smartphone-Sperrdisplay auch ohne Passwort anzeigen lassen.
Doch laut Comparis haben nur 22 Prozent der Befragten den Notfallpass ausgefüllt und aktiviert. Die Generation der 15- bis 25-Jährigen ist noch am aktivsten – mit 35 Prozent. Bei den Befragten ab 45 Jahren sinkt die Nutzung auf 16 Prozent.
«Das Handy ist oft der schnellste Weg für Rettungskräfte, wichtige Infos zu bekommen. Deshalb ist es absolut zentral, den Notfallpass zu nutzen», findet Frick. Angst vor Preisgabe sensibler Daten an Google oder Apple muss man nicht haben: «Die Daten auf dem Notfallpass werden verschlüsselt und nur lokal auf dem Gerät abgespeichert», so Frick.
Es kann auch sinnvoll sein, vor den Ferien die medizinische Hotline der Krankenkasse oder Reiseversicherung in den Kontakten zu speichern.
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