News 18.03.2015, 11:06 Uhr

Windows 10 sagt schon im Sommer «Hello»

Das nächste Windows kommt früher als erwartet. Neu soll man sich mit Auge, Gesicht oder Fingerabdruck anmelden können. Auch andere Anbieter wollen nachziehen.
Microsoft will sein nächstes Betriebssystem Windows 10 im Sommer auf den Markt bringen. Der zuständige Manager Terry Myerson nannte in einem Blog-Eintrag am Dienstag (Ortszeit) kein konkretes Datum. Er bekräftigte aber, dass die neue Version den Nutzern von Windows 7 und 8.1 ein Jahr lang kostenlos angeboten werde. Mit Windows 10 will Microsoft auf eine einheitliche Plattform für PCs, Smartphones und Tablets umsteigen.
Myerson kündigte im chinesischen Shenzhen auch an, dass der Smartphone-Aufsteiger Xiaomi einigen seiner Nutzer anbieten werde, Windows 10 zu testen. Xiaomi, einer der grössten und am schnellsten wachsenden Smartphone-Anbieter in China, setzt bisher auf das Google-Betriebssystem Android. Da Google-Dienste wie GMail in China nicht verfügbar sind, ist es allerdings eine Version ohne Zugang zu den Services des Internet-Konzerns.

Passwörter adieu?

Unter dem Namen «Windows Hello» werden eine Reihe neuer Möglichkeiten implementiert, die das klassische Passwort dereinst ersetzen sollen. Biometrische Authentifizierungsverfahren wie Fingerabdrücke, Gesichtserkennung oder ein Iris-Scan sollen den Benutzer direkt in ihre Apps und Web-Services einloggen.
Der Benutzer soll allerdings zunächst noch wählen können, ob er diese Methoden anwenden will oder nicht. Entscheidet er sich dafür, kann die Passwortabfrage deaktiviert werden. Microsoft betont die höhere Sicherheit dieser neuen Verfahren.
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Hardware-Hersteller reiben sich die Hände.

Hardware-Hersteller reiben sich die Hände

Wenn man über biometrische Authentifizierungsverfahren spricht, stellt sich zwangsläufig die Frage nach der benötigten Hardware. Während Fingerabdrucksensoren bereits in vielen Geräten verbaut sind, bedarf es für Gesichts- oder Iris-Scan zusätzlicher Hardware samt spezieller Treiber um sich  bei Windows einloggen zu können.
Während sich Zubehör-Hersteller die Hände reiben dürften, wäre mit Windows 10 zumindest das Software-Problem gelöst, da die Biometrie-Hardware direkt vom OS untersützt würde. Für Gesichtserkennung und Iris-Scan wird die Intel RealSense 3D Camera unterstützt.
Diese basiert auf einer Infrarot-Technologie, welche auch in der Dunkelheit und bei schlechten Lichtverhältnissen funktionieren soll, wie Microsoft betont. Bei anderen, simpleren Webcams herrschte bisweilen das Problem, dass man die Gesichtserkennung teilweise mit einem hochauflösenden Foto täuschen konnte.
Wer allerdings kein Laptop, PC oder Tablet hat, welche über eine RealSense Camera verfügen, wird hier für die Hardware zusätzlich in die Tasche greifen müssen. Bis anhin ist es lediglich eine kleine Anzahl an Geräten von HP, Dell, Acer, Lenovo und Asus, welche bereits mit einer entsprechenden Kamera ausgeliefert werden.

Windows-Anmeldung ist nur der Anfang

Microsoft hat darüber hinaus eine Programmierschnittstelle angekündigt, welche es erlaubt, sich über die biometrische Identitätsfestellung auf Websites und anderen Diensten anzumelden. Auch hier erfolgt die Authentifizierung über «Hello».
Des Weiteren will Microsoft keine One-man-Show veranstalten: Das Unternehmen trat der FIDO-Allianz bei. Das steht für Fast Identity Online und soll die Nutzung von digitalen Identitäten vereinfachen.



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