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13.12.1999, 14:15 Uhr
Wenn der Postmann streikt
Die Troubles mit dem Freesurf-Mailserver von Sunrise nehmen kein Ende: Die Nutzer erhalten nicht an sie adressierte Post und finden sich in fremden Mailboxen wieder. – Es lebe die Netzwerksicherheit!
Frank Langlotz war so einer. Beat Brägger auch. Und Manfred Balmer. Alle drei - und viele andere mit ihnen - machten eine peinliche Erfahrung: Sie hatten Einblick in fremde Post, sprich: Sie erhielten plötzlich E-Mails, die nicht für sie bestimmt waren. Und alle drei haben ein Gratismail-Konto bei Sunrise [1] Freesurf.
So berichtet Frank Langlotz in der Newsgroup ch.comp von seinem Erstaunen, als er sich nach dem Einloggen mit Namen und Passwort in einer völlig fremden Mailbox befand. Wenn er sich von neuem einloggte, war er wieder in derselben oder einer dritten, bloss nicht in der eigenen. Das war mitte November. Sunrise Sprecher Stephan Howeg räumte damals gegenüber PCtip Probleme mit dem Server ein, doch laufe er jetzt wieder stabil. Bereits am 4. Dezember lässt Beat Brägger an der derselben Klagemauer verlauten, dass er ca. zehn Mails pro Tag in seiner Mailbox finde, die an andere Empfänger adressiert seien. Und auf der PCtip Redaktion landet am 10. Dezember Post von Manfred Balmer, der seit Wochen ständig mit Post an eine gewisse Frau Margret Balmer bombardiert wird, obschon der Gratis-Provider darüber in Kenntnis gesetzt wurde. Andere Nutzer stimmten mit gelöschten Mails, blockierten Mailboxen, miesen Support-Leistungen ins Klagelied ein.
Bei der Konkurrenz sieht es bekanntlich nicht besser aus: Wir brauchen nur an das Leck in Microsofts Hotmail-Server [2] zu erinnern. Da waren stundenlang alle Postfächer für Kreti und Pleti zugänglich. Woraus sich ein weiteres Mal der Schluss ziehen lässt: Mit der Netzwerksicherheit ist es nicht weit her! Die Probleme dürften in den genannten Fällen u.a. in Zusammenhang mit dem Webmail Interface stehen. Und ohne das kommt halt kein webbasierter Gratis-Maildienst aus.
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