News 27.08.2012, 07:45 Uhr

Samsung soll Apple eine Milliarde zahlen

Der Prozess Apple vs. Samsung in Kalifornien ist entschieden: Das Gericht hat Apple recht gegeben und Samsung zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 1,05 Milliarden US-Dollar verdonnert.
Samsung habe mit seinen Smartphones und Tablets gegen Patente von Apple verstossen. Damit ging ein langes und mit Spannung verfolgtes Verfahren zu Ende, das Apple gegen das koreanische Unternehmen und seine beiden US-Schwesterunternehmen geführt hatte. Am Ende benötigte die Jury nur drei Tage, um zu einem Urteil zu kommen. Beobachter hatten im Vorfeld damit gerechnet, dass die neun Jury-Mitglieder aufgrund der Komplexität des Falls viel länger benötigen würden, um zu einer Entscheidung zu finden.
Apple hatte zuletzt bei seinem Schlussplädoyer eine Strafe in Höhe von 2,75 Milliarden US-Dollar von Samsung gefordert. Samsung wiederum verlangte vom Gericht festzustellen, dass auch Apple gegen Patente von Samsung verstossen hat. Die Jury konnte aber solche Patentrechtsverletzungen durch Apple nicht feststellen. Damit geht Apple in diesem Verfahren als Sieger hervor, obwohl die Entschädigung viel geringer als gefordert ausfällt.
Unsere Kollegen der MacWorld.com haben die volle Version des Urteils zur Verfügung gestellt. Demnach verletzt Samsung folgende Patente:
Patent 7,469,381: Scrollen der Listen, Rotieren, Vergrösserung der Elemente auf dem Touch-Display
Patent 7,864,163: Mobiles Gerät und grafische Oberfläche für elektronische Dokumente (Bedienelemente in Mobile Safari, Quer- und Porträtformat, Cover Flow der Seiten in Mobile Safari)
Patent 7,844,915: Scrollen in den Dokumenten
Patent auf Produktdesign D593,087: iPhone
Patent auf Produktdesign D618,677: iPhone 3G
Patent D604,305: Grafische Bedienoberfläche auf dem Touchscreen (Anordnung und Darstellung der Apps auf dem Home-Bildschirm in iOS, Dock in iOS)



Kommentare
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schmidicom
28.08.2012
Wie bereits gesagt wurde ist die Verwendung einer fremden Idee an sich nicht das eigentliche Problem, zumindest nicht wenn es sich dabei um einen "Standard" handelt. Das wirkliche Problem an dem ganzen ist das eine Firma (in diesem Fall: Apple) diese Standards als ihr Eigentum anmelden darf und damit dem ganzen Markt und somit auch letzten Endes dem Kunden massiven schaden zufügen kann. Wobei sich mir so langsam der Eindruck aufzwingt das die USA diese Geschäftspraktiken mit voller Absicht unterstützen um es so den heimischen Firmen zu ermöglichen mittels Trivialpatentklagen dringend benötigtes Geld ins eigene Land zu bringen. Die Amis brauchen sich bei solchen kapriolen echt nicht mehr zu wundern wenn sie von immer mehr Leuten und Staaten gehasst werden.

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Nebuk
28.08.2012
Dies war meiner Meinung nach eh nur ein Scheinprozess und der Ausgang stand schon von Beginn des Prozesses fest. Wer hatte schon das Gefühl, als ob die amerikanischen Geschworenen und Richter, unpatriotisch entscheiden würden... Einzig die Summe hat mich verwundert. Ich hätte gedacht die würden Apples Forderung von etwa 3Mrd (?) aussprechen. :rolleyes: @schmidicom Interessanter Ansatz :)

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schmidicom
28.08.2012
Das hier dürfte auch noch interessant sein: http://kurier.at/futurezone/digital-life/4509835-apple-vs-samsung-kritik-am-sprecher-der-jury.php Eigentlich sollte eine Jury ja möglichst neutral sein aber hier sinkt die Wahrscheinlichkeit dafür das dem auch so war immer weiter.

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Emmure
28.08.2012
Eigentlich sollte eine Jury ja möglichst neutral sein aber hier sinkt die Wahrscheinlichkeit dafür das dem auch so war immer weiter. Nicht nur dass, man muss es sich echt auf der Zunge zergehen lassen, dass eine Jury bestehend aus 9 Laien (der zehnte musste ja wieder zur Arbeit) ein Urteil in Milliardenhöhe fällen können/dürfen/müssen. Wie beeinflussbar Laien sind hat mir grade letzte Woche wieder einer bewiesen, der mir erzählen wollte, dass Apples A5X Chip im neuen iPad 4 mal so leistungsfähig wie ein nVidia Tegra 3 sei, weil Tim Cook dies in der Keynote gesagt hat. Dass nVidia dies schon längstens wiederlegt hat, und dass in Wirklichkeit der Tegra 3 gute 90% leistungsfähiger ist wusste er leider nicht. Dass er auf gut deutsch gesagt mit dieser Aussage von Tim Cook verar***t wurde ist ihm dennoch egal, weil Apple ist ja "s bescht wos gitz". Laien interessiert es nicht ob das was man erzählt wahr ist oder nicht, sondern nur wie überzeugend dass man es rüber bringt.