Kommentar 09.10.2004, 09:00 Uhr

Das Freitagsbit: Die zweitletzte Meile

Die WWKolumne
Meine Damen und Herren, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, werte Anwesende,
Die Entbündelung der Letzten Meile, die wir vorgestern hier in diesem Plenum beschlossen haben, ist ein riesiges Missverständnis. Wir müssen deshalb die Abstimmung wiederholen. Warum? Es herrscht eine Begriffsverwirrung in diesem Land. Wer B sagt, muss nicht A denken und schon gar nicht mit C streiten. Meine Damen und Herren, wir haben eine Staatskrise. Aber müssen wir deshalb gleich falsch abstimmen? Wir haben die zweitletzte Meile entbündelt, nämlich die Strecke von der Swisscom bis zur Steckdose.
Aber eigentlich geht es doch um die Letzte Meile! Und damit kann ja nur die Strecke von der Steckdose bis zum Herzen der Konsumenten gemeint sein, die über die Hosentasche führt, in welcher das Portemonnaie steckt. Meine Damen und Herren, lassen Sie uns deshalb von neuem abstimmen. Ein Bündel Geldscheine im Portemonnaie trägt zu dick auf. Entbündeln wir deshalb die Letzte Meile! So können die Konsumenten wieder bequemer sitzen. Schreiten wir zur Abstimmung!
Noch bevor das Abstimmungsresultat auf der elektronischen Tafel erscheint, wache ich aus meinem Alptagtraum auf, ein Parlamentarier zu sein. Und denke mir: Wer mich egelt, ist egal. Hauptsache, mein Internetzugang ist rasend schnell, fällt nie aus und mein Smartphone hat immer Empfang.



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