Apple: die Highlights der WWDC
iOS 9
Ein intelligenteres iOS 9
Unglaublich, aber wahr: iOS 9 wird sogar auf dem vier Jahre alten iPhone 4S laufen. Auch das iPad 2 und das iPad mini der ersten Generation werden unterstützt, selbst wenn der Funktionsumfang natürlich aufgrund der Hardware eingeschränkt ist.
Zu den wichtigsten Neuerungen gehört eine verbesserte «Intelligenz», die sich vor allem bei der Reiseplanung mit der Karten-App und im Umgang mit Siri zeigt. So lässt sich jetzt zum Beispiel nach Fotos suchen. Musik wird automatisch abgespielt, wenn ein Kopfhörer eingestöpselt wird. Ausserdem liefern Suchanfragen bessere Ergebnisse aus neuen Kategorien; dazu gehören Sportergebnisse, Termine, Videos und einfache mathematische Berechnungen.
Siri soll sich ausserdem melden, wenn die Verkehrslage ein früheres Aufbrechen zu einer Besprechung nötig macht. Diese neuen Funktionen erinnern sehr stark an Google Now. Chefentwickler Craig Federighi wurde jedoch nicht müde zu betonen, dass dabei keine Daten gesammelt werden, die sich dem Benutzer oder einer Apple-ID zuordnen lassen.
Mulitasking
Die neuen Multitasking-Funktionen bleiben dem iPad vorbehalten, denn nur auf dem grösseren Display sind sie auch sinnvoll. Hier lassen sich zwei Apps nebeneinander betreiben, wenn zum Beispiel in einem Chat eine URL übermittelt wird, die nebenan in Safari angezeigt wird. Auch eine Bild-in-Bild-Ansicht ist möglich, zum Beispiel bei der Betrachtung von Videos oder bei FaceTime-Chats.
Einfachere Tastatur
Die Tastatur wurde massgeblich überarbeitet. Eine neue Shortcut-Leiste zeigt Aktionen, die zur jeweiligen App passen. Neue Multitouch-Gesten erlauben ausserdem einen einfacheren Umgang mit Texten: Werden zwei Finger auf die Tastatur gedrückt, lassen sich die Einfügemarke verschieben (Halleluja!) oder Texte markieren.
Mehr Saft
Durch systeminterne Verbesserungen soll sich die Batterielaufzeit bei der Nutzung um etwa eine Stunde verbessern. Diese Extrazeit kann laut Federighi durch einen neuen Energiesparmodus um weitere vier Stunden gestreckt werden. Wie sich das in der Praxis auswirkt, wird sich zeigen.
Mehr Apps
iOS 9 kommt mit einer ganzen Reihe neuer oder überarbeiteter Apps. Hier die wichtigsten:
Notizen. Die unscheinbare App wurde komplett überarbeitet. Sie erlaubt jetzt bessere Formatierungen und erstellt Aufgabenlisten auf Knopfdruck. Fotos lassen sich genauso einfügen wie Links, wobei Letztere sehr ansprechend mit einer automatisch generierten Miniaturabbildung dargestellt werden. Auch Skizzen sind möglich.
News. Die neue App erlaubt das Abonnieren von Websites, die anschliessend klar, ästhetisch und mit gediegenen visuellen Effekten dargestellt werden. Die Inhalte müssen von den Herausgebern entsprechend aufbereitet werden, doch viele grossen Namen wie Condé Nast, ESPN oder die New York Times sind schon dabei. Leider funktioniert die App vorerst nur in den USA, den UK und in Australien.
Apple Pay. Der Bezahldienst versucht sich in Europa und wird ab Juli auch in Grossbritannien verfügbar sein. Neu ist, dass nicht nur mit Kreditkarten bezahlt, sondern auch mit Kundenkarten Treuepunkte gesammelt werden können.
Verfügbarkeit und Preise. Die Beta von iOS 9 ist ab sofort für Entwickler verfügbar. Ab Juli können sich Interessierte unter beta.apple.com für eine öffentliche Beta anmelden. Die endgültige Version erscheint im Herbst zusammen mit dem nächsten iPhone.
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watchOS 2.0
Auch die Apple Watch erhält ihr erstes grosses Update. watchOS 2.0 erlaubt es, dass Entwickler Apps schreiben, die ohne iPhone auf der smarten Uhr funktionieren – aber das war sowieso nur eine Frage der Zeit.
Auch bei den Zifferblättern lockert Apple die Zügel. So können Entwickler die «Komplikationen» (kleine Informationshappen) in die mitgelieferten Zifferblätter integrieren, zum Beispiel die aktuellen Fluginformationen oder der Ladezustand des Elektro-Autos.
Die neuen Foto-Zifferblätter lassen sich innerhalb von Sekunden vom Anwender erstellen. Allerdings ist es nicht möglich, dass Entwickler von Grund auf neue Zifferblätter mit einem beliebigen Funktionsumfang erstellen. Dafür dürfte Apple die visuelle Konsistenz und das ansprechende Design zu wichtig sein.
Das neue «Time Travel» ist mehr als nur ein witziges Gimmick: Durch das Drehen der digitalen Krone simuliert die Apple Watch den restlichen Tag, indem nicht nur die Uhrzeit voranschreitet, sondern auch die Ereignisse und Termine angezeigt werden.
HomeKit
Viel zu wenig wurde über HomeKit erzählt, Apples universelle Schnittstelle für die Heimautomation. Verraten wurde einzig, dass jetzt neue Gerätschaften wie Rollladen gesteuert werden können. HomeKit erlaubt ausserdem die Haussteuerung über iCloud, wobei die kleine Apple-TV-Box zum Bindeglied wird. Doch auch hier warten wir immer noch auf Details.
Uhr oder Wecker?
Die meisten Anwender laden ihre Apple Watch in der Nach auf. Warum es also nicht gleich richtig machen? Mit watchOS 2.0 wird die Apple Watch zum gediegenen Wecker. Wird die Uhr auf der Seite liegend aufgeladen, aktiviert sich automatisch der Nightstand-Modus: Die Apple Watch wird zum Wecker, der mit der einzigen Taste und der digitalen Krone auf der Oberseite zum Schweigen gebracht wird. Das Display dreht sich automatisch um 90 Grad. Glücklich sind diejenigen, die mit dem Kauf einer Halterung oder Dockstation noch zugewartet haben.
Verfügbarkeit und Preise: Die Betaversion von watchOS 2.0 ist für Entwickler sofort erhältlich, die Freigabe soll im Herbst erfolgen.
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