Angespielt: Halo 4
Fehlender Humor
Fehlender Humor
Genau das ging der Halo-Reihe schon immer ab: Humor, oder zumindest ein Augenzwinkern. Eigentlich schade. Man kann ja vom blutrünstigen Gears of War halten, was man will - aber die Dialoge enthalten einen guten Schuss Ironie. Oder der Kette rauchende Superheld in Vanquish - politisch sowas von inkorrekt. Aber in Halo? Die Dialoge mit Cortana sind dumpf und zum Teil einfach dämlich. Immerhin darf Mann die üppigen Rundungen des fast nackten Holograms während der Filmsequenzen bestaunen - das geht knapp als Entschädigung durch.
Ansprechende Grafik
Aber zurück zur Schlachtplatte. Nachdem man sich erfolgreich durch das Raumschiff-Wrack geschossen hat, schlägt man nach einem rekordverdächtigen Freiflug à la Felix Baumgartner, nur ohne Fallschirm, auf einem Planeten auf. Nachdem die Grafik im Raumschiff eher enttäuschend ausgefallen ist, kann man den visuellen Entwicklern eine gute Arbeit attestieren. Alles wirkt ein bisschen realistischer in Bezug auf die Vorgängerversionen. Das Terrain ist je nach Sequenz weitläufig und man kann das Gelände für taktische Manöver während den Feuergefechten mit den Allianz-Truppen nutzen. Diese mit den verschiedenen Waffen - wovon nur jeweils zwei getragen werden können - auszuschalten, ist auf der Schwierigkeitsstufe «Heldenhaft» herausfordernd.
Auch der Jeep namens Warthog darf natürlich nicht fehlen - und ich nerve mich seit dem ersten Halo am Fahrverhalten des Geländwagens. Auch hier wurde nix nachgebessert, man fährt - nein schlittert - nach wie vor mit durchdrehenden Rädern durch die Landschaft. Nach rund zwei Stunden zocken lege ich das Gamepad leicht enttäuscht weg.
Kurzfazit: Für ein abschliessendes Urteil dürfen diese zwei Spielstunden natürlich nicht herhalten. So viel sei verraten: Die Allianz-Gegner bleiben nicht die Einzigen im Spiel und es kommen noch ein paar neue Waffen dazu. Aber ob das allein genügt, um mich zum Durchspielen der Kampagne zu motivieren? Ich weiss es nicht. Noch nicht. Zuerst muss ich mal darüber schlafen. Aber vielleicht überbringt mir der Master Chief im Traum ein paar gute Argumente. Oder ich versuche mal den Multiplayer - der soll auch neue Massstäbe setzen, heisst es.
Autor(in)
Marcel
Hauri
08.11.2012
16.11.2012