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10.01.2018, 11:10 Uhr
Riesenglotzen und KI: die CES-Highlights 2018
Auf der CES in Las Vegas stellen die Hersteller jedes Jahr die neusten Top-Trends der Unterhaltungselektronik vor. Das sind die Highlights.
Riesenglotzen mit superscharfen Auflösungen, Smart Home und nochmals Smart Home. Die Consumer Electronics Show (CES) ist die weltweit grösste Fachmesse für Unterhaltungselektronik. Alle Jahre wieder stellen die Hersteller der Tech-Branche die Highlights aus der Unterhaltungselektronik vor und geizen dabei nicht an Grössenwahn. PCtipp zeigt die bisherigen Attraktionen.
LG rollt den Fernseher auf
Schon im vergangenen Jahr überraschte LG mit einem ultradünnen, flexiblen OLED-Fernseher, der sich wie ein Poster an der Wand aufhängen lässt. Die 3 Millimeter dünnen OLED-TVs der W7-Serie sind aber nicht nur Zukunftsmusik, sondern seit einem halben Jahr auf dem Markt zu üppigen Modellpreisen ab 6500 Franken (65 Zoll) erhältlich. Die nächste Etappe ist die Faltbarkeit.
Schon im Vorfeld der CES 2018 haben die Samsung-Konkurrenten einen aufrollbaren 4K-OLED-Fernseher mit einer 65-Zoll-Diagonalen präsentiert. Wird der Fernseher nicht benutzt, kann er wie eine Folie in einer Box verstaut werden. Noch handelt es sich aber bei dem gezeigten TV um einen Prototyp, der vorerst für Business-Zwecke wie Medienpräsentationen vorgesehen ist.
8K dank künstlicher Intelligenz
8K-Inhalte mit nativer Auflösung sind noch schwierig zu finden. Trotzdem zeigen die grossen TV-Hersteller bereits Riesenfernseher in der sechzehnfachen Auflösung von Full HD. Während Samsung bei seinem 85-Zoll-QLED-Fernseher immer wieder das Wort «KI» in den Mund nimmt, um die Upscaling-Fähigkeiten zu demonstrieren, wirbt Sony einmal mehr mit den Vorteilen der Helligkeit und Leuchtkraft. Davon profitieren sollen vor allem die Kontrastverbesserungstechniken HDR und Dolby Vision. Allerdings gibt sich Samsung eher bedeckt zur Funktionsweise der künstlichen Intelligenz im Fernseher. Die KI soll schlicht und einfach niedrig aufgelöste Inhalte mit mehr Filtern in Echtzeit analysieren und hochrechnen. Nicht nur beim Bild soll das Machine Learning helfen, sondern auch bei Samsungs eigenem Assistenten Bibxy, der zuletzt für Smartphones entwickelt wurde.
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Googles Aufholjagd in Las Vegas
Googles Aufholjagd in Las Vegas
Der Onlinehändler Amazon dominiert mit Alexa bereits 70 Prozent des Markts der smarten Lautsprecher mit zahlreichen Sprachanwendungen für alle möglichen Geräte (Skills). Google hingegen liegt bei nur etwa 24 Prozent. Daher will der Suchmaschinist um jeden Preis aufholen. Und Google meint es ernst. So zieht der Google-Assistent mittlerweile auch in immer mehr Displaygeräte ein. In neueren Sony-Bravia-Fernsehern hat sich der Google-Assistent bei Android TV beispielsweise schon niedergelassen. Aber auch in Fahrzeugen (Android Auto) werden Anwender dem smarten Gehilfen bald mehr kontextbezogene Sprachbefehle entlocken können. Das alles bedingt natürlich, dass die Assistenzsysteme auch immer mehr Daten über den Anwender sammeln.
Der Erzrivale Amazon ist im Convention Center sehr grossflächig vertreten. Der Assistent des Onlinegiganten installiert sich mittlerweile auch in Navigationssystemen wie Garmin und sehr vielen weiteren Smart-Home-Gadgets. Laut Marktforschern wächst die Lautsprechergehilfin Alexa weltweit mittlerweile im zweisteilligen Millionenbereich. Da erstaunt es nicht, dass Besucher dieses Jahr die Helferin fast in jedem Smart-Home-Gerät vorfinden, angefangen beim smarten Wasserkocher über Staubsauger bis hin zum Kühlschrank.
Nach wie vor keine Pläne für die Schweiz
Bis Amazons smarte Lautsprecher «Echo», «Dot» und die Produkte von Google (Home, Mini und Max) zu 100 Prozent in Schweizer Haushalten brauchbar werden, kann es noch länger dauern. Google würde wohl am liebsten das ganze Ökosystem zusammen mit den Pixel-Handys in die Schweiz bringen. Es fehlt aber noch an wichtigen Partnerschaften, damit der Anwender morgens nicht Nachrichtenzusammenfassungen von Deutschland oder Frankreich zu hören bekommt. Bei Smart-Home-Anwendungen wie Philips Hue, Chromecast und Alltagsanfragen wie lokalen Verkehrs- und Wetterinformationen ist der Lautsprecher aber schon problemlos in Deutsch nutzbar. Zudem ist die Erkennungsgenauigkeit bei Sprachbefehlen ein wenig besser als bei Amazons Geräten, während auf Importboxen der grossen Konkurrenz hierzulande weitaus mehr Komplikationen bei lokalen Anfragen auftreten. Auch Amazon sagt offiziell nicht viel zu den Plänen für die Schweiz. Die Aussage, dass der Schweizer Markt wichtig sei, hat man schon oft gehört. Ähnliche Töne schlägt der Onlineriese an, wenn man das Unternehmen zu den E-Commerce-Plänen in unserem Binnenland befragt.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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