News 13.02.2013, 05:32 Uhr

Panasonic: Pläne und Produkte 2013

Fazit von zwei Tagen Produktpräsentation bei Panasonic: Viel solide Alltagsware, ein 20-Zoll-Monster von einem Tablet sowie ein druckbarer Oled-TV als Zukunftsprojekte - aber auch vermehrte Anstrengungen ausserhalb der Unterhaltungselektronik.
Der japanische Konzern Panasonic hat in Nizza den versammelten Journalisten aus Europa sein neustes Produktsortiment vorgestellt. Nicht zum ersten Mal wurde dabei die Sparte Consumer Electronics, also Fernseher, Beamer, Audio, Digitalkameras etc. nur noch als eine von vielen dargestellt. Panasonic präsentierte sich wie schon an der letzen IFA zuerst einmal als wichtige Grösse in der Entwicklung von Öko-Technologie. Dazu gehören Solarpanels, LED-Lampen sowie Akkus, die in Elektromobilen verwendet werden können. Auch auf die diversen Haushaltgeräte wurde ausgiebig eingegangen, insbesondere auf deren Stromverbrauch. So können Tumbler jetzt ihre Arbeit bei 45 Grad statt wie früher bei 70 Grad verrichten und erhalten so das Energielabel A++, Waschmaschinen kommen angeblich mit 40 % weniger Wasser aus und schmücken sich gar mit dem A+++-Label. Dasselbe gilt auch für einige Kühlschränke. In der Schweiz gibt es allerdings Panasonic-Haushaltgeräte bislang kaum zu kaufen, und auch die Prestigeprojekte mit Solarenergie stammen alle aus dem Ausland.
Feinschliff an TVs
Auch bei den Fernsehern wird weiter an der Energieeffizienz geschräubelt, mittlerweile ist man bei der Effizienzklasse A++ angekommen. Die grossen Stromfresser sind zumindest die auf LED-Beleuchtung basierenden Geräte aber sowieso nicht mehr.
Die neuen Oberklasse-Serien DT60, WT60 und ZT60 (Plasma) bieten für sämtliche Empfangsarten (Satellit, Kabel und terrestrisch) je einen Doppeltuner, also insgesamt 6 Tuner. Dasselbe hat auch Samsung kürzlich vorgestellt, dort allerdings nur beim neuen Topmodell F8500. Die Doppeltuner ermöglichen eine Bild-in-Bild-Funktion beim Durchstöbern des Programms sowie die Aufnahme einer anderen Sendung als die, die man gerade schaut.
Die neuen Fernseher kommen mit einer neuen Begleitapp für Smartphones und Tablets (iOS und Android) sowie mit einer neuen Smart-Oberfläche. Bis zu acht Home-Screens für verschiedene Familienmitglieder lassen sich anlegen und per Spracherkennung aufrufen. In der Fernbedienung befindet sich ein Mikrofon, und die Fernseher mit eingebauter Frontkamera erkennen auch gleich die Person.
Ein solcher Screen ist aber viel simpler als bei einem Smartphone oder gar PC, sodass der praktische Nutzen dieser Neuheit nicht gerade spektakulär ist. Für den fast schon obligatorischen Wow-Effekt sorgten deshalb zwei Geräte, die erst als Prototypen einen Blick in die Zukunft gewähren: Ein riesiges Tablet mit 4K-Auflösung sowie ein Oled-TV.
Auf der nächsten Seite: Riesentablet und gedrucktes Oled

Riesentablet und gedrucktes Oled

Endlich ein Tablet in anständiger Grösse! Leider etwas schwerer als eine Zeitung im gleichen Format
Monster-Tablet mit Spezifikationen
Beim Tablet hat Panasonic bereits einige technische Spezifikationen angegeben. Der Bildschirm misst 20 Zoll und umfasst 3840 x 2560 Pixel, was 4K-Auflösung, eine Dichte von 230 ppi und ein Seitenverhältnis von 3:2 bedeutet. Das Tablet ist zwar nur etwa einen Zentimeter dick, wiegt aber satte 2,4 Kilogramm. Die riesige Pixelmenge fordert ihren Tribut bei der Akkulaufzeit, die nur bei 2 Stunden liegt. Der Bildschirm reagiert auf bis zu 10 Berührungen gleichzeitig und funktioniert auch mit einem «hochauflösenden» digitalen Stift. Windows 8 Pro läuft auf einem Prozessor vom Typ Intel Core i5 327U vPro mit 1,8 GHz Taktfrequenz. Arbeitsspeicher gibts mindestens 4 GB und höchstens 16 GB, die SSD fasst 128 GB.
Einfachere Herstellung: Oled kann offenbar auch gedruckt werden
Frisch gedruckt: Oled-TV
Die andere Hauptattraktion war der Prototyp eines 56-Zoll-Fernsehers mit Oled-Technologie, der ebenfalls 4K-Auflösung bietet. Interessant ist hier vor allem, wie der Oled-TV produziert wird: Das Panel basiert auf Drucktechnologie. Laut Panasonic sind so keine teuren Vakuumräume notwendig und die Panels sind in fast beliebigen Grössen mit wenig Abfall herstellbar. Angeblich ist dies bereits in «naher Zukunft» möglich, was immer das heissen soll. Ein bedeutender Schritt wäre dies auf jeden Fall, kämpfen doch die beiden Pioniere LG und Samsung noch immer mit der Marktreife (und den Produktionskosten) ihrer ersten grossen Oled-Fernsehern.

Autor(in) David Lee



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.