IFA 2013: Hauptsache smart

Ultra-HD als weiterer Trend

Ultra-HD als weiterer Trend
Eines der neuen Ultra-HD-Modelle: Samsung F9090
Was Fernseher betrifft, so nützt alle Schläue nichts, wenn die Bildqualität schlecht ist. Ein weiterer grosser Trend an der diesjährigen IFA heisst daher Ultra-HD, auch 4K genannt. Es handelt sich dabei um die vierfache Auflösung von Full HD, nämlich 3840 x 2160 Bildpunkte. Auch solche Geräte gab es zwar schon vor einem Jahr zu sehen, nun drängen aber immer mehr Hersteller mit neuen Modellen auf den Markt, die zudem auch langsam bezahlbar werden. Derweil ist auch der Trend zu immer grösseren Flat-TVs ungebrochen.
Sony zeigte beispielsweise mit der bereits erhältlichen X9-Serie ein 65-Zoll- und ein 55-Zoll-Modell mit 4K-Auflösung. Das kleinere Modell ist ab 5499 Franken zu haben. Samsung hatte nebst dem bereits Anfang Jahr an der CES gezeigten 85-Zoll-Monster S9 auch noch zwei erschwinglichere Modelle mit Ultra-HD ausgestellt, nämlich analog Sony ein 55-Zoll- und ein 65-Zoll-Modell zu Preisen ab 4999 Euro. Und auch LG zeigte einen 65-Zöller mit der vierfachen Full-HD-Auflösung.
Was ist denn überhaupt so toll an Ultra-HD? Reicht Full HD nicht längstens aus? Antworten auf diese Fragen gab der Experte und Consulter Marcel Gonska. Vereinfacht gesagt sei das menschliche Auge in der Lage, mehr Details wahrzunehmen, als ein Full-HD-Bildschirm zeigt. Mit Ultra-HD wird aber – je nach Grösse und Abstand zum Bildschirm – bereits die Grenze dessen erreicht, was das Auge wahrnehmen kann. Die Konsequenz: Das Bild wirkt für unser Auge fast so wie der vielzitierte Blick aus dem Fenster. Der Effekt ist wohl vergleichbar mit dem, was Apple einst Retina taufte, einfach eine Nummer grösser. Und zu guter Letzt liefere Ultra-HD nicht einfach nur mehr, sondern auch bessere Pixel. Sprich, weitere technische Fortschritte tragen nebst der höheren Auflösung zu einer besseren Bildqualität bei.
Nicht von heute auf morgen
Allerdings gibt es beim Thema Ultra-HD auch noch grosse Hürden. Die grösste Schwierigkeit ist, dass sich alle beteiligten Firmen auf einheitliche Standards einigen. Konkret nannte Gonska Standards wie HDMI, HDCP, Videocodecs H.264 AVC resp. H.265 HEVC oder unterschiedliche Bildwiederholraten (60/120 Hz). Bei all diesen Standards gibt es unterschiedliche Versionen oder Optionen. Gonska glaubt deshalb, dass Ultra-HD sich, ähnlich wie damals auch bei der Einführung von Full HD, nicht von heute auf morgen, sondern über einen Zeitraum von vielen Jahren etablieren wird. Denkbar sei sogar die Einführung des Standards in mehreren Etappen (UHD1, UHD2 etc.).
Erste Geräte mit Ultra-HD sind bereits erhältlich, doch bis auch verbreitet Inhalte in der vierfachen Full-HD-Auflösung verfügbar sind (Filme oder gar TV-Kanäle) dürften noch einige Jahre ins Land ziehen.
Im Gegensatz zu Ultra-HD wurde hingegen im Vorfeld der IFA kaum ein Wort zu OLED-Fernsehern verloren. Auch im Jahr 2013 scheinen Probleme bei der Fertigung und der Lebensdauer von Geräten mit organischen LED-Bildschirmen also noch nicht restlos gelöst.
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