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21.01.2014, 09:37 Uhr
4K-TV: Lohnt sich der Kauf?
4K-TVs werden allmählich erschwinglicher, sind aber immer noch unverhältnismässig teurer als konventionelle Full-HD-Fernseher. Die Frage drängt sich auf: Lohnt sich der Einstieg in die 4K-Welt schon?
Was waren das noch für Zeiten, als wir uns guter alter Röhrenbildschirme erfreuen mussten. Kaum haben sich LCD und Plasma-TVs etabliert, kamen schon erste 3D-TVs. Man wollte noch mehr: von internetfähigen TVs und integrierten Apps, bis hin zur vollwertigen Multimedia-Zentrale. Kaum hat sich Full HD etabliert, steht nun 4K-Technologie vor der Tür. 4K-TVs werden allmählich erschwinglicher, sind aber immer noch unverhältnismässig teurer als konventionelle Full-HD-Geräte. Die Bezeichnung 4K steht für 4000: Damit sind die maximalen Pixel des Bildschirms gemeint.
Upscaling beeindruckt
Es gibt zwei Arten von Auflösungverhältnissen bei den neuen Fernsehern: entweder 4096 x 2304 oder 3840 x 2160 Pixel. Ein Full-HD-Fernseher hat an Breite und Höhe die Hälfte der Zeilen (1980 x 1020 Pixel) eines 4K-Fernsehers. Die 4K-Upscaling-Fähigkeit neuerer TV-Geräte ist auf jeden Fall sehenswert. Nebst der höheren Auflösung wird die Farbtiefe erhöht (bei Samsung beispielsweise von 8 Bit auf 10 oder 12 Bit), um ein natürlicheres Farbspektrum zu ermöglichen.
Die Sache mit dem Standard
Der aktuelle HDMI-1.4-Standard kann 4K-Material übertragen, allerdings nur mit 24 Bildern pro Sekunde. 60 bis 120 Bilder pro Sekunde wird erst der künftige Standard HDMI 2.0 unterstützen. Geoffrey Morrison von Cnet fragte diesbezüglich bereits Anbieter wie LG und Samsung an, ob den Kunden, die jetzt ein HDMI-1.4-Gerät kaufen, später ein Upgrade angeboten werden kann. LG will seinen Erstkunden versichern, dass erste 4K-Modelle «künftig eine Lösung» (welcher Art auch immer) geboten wird, um 4K mit 60 Hz in den Griff zu kriegen. Samsungs 4K-TVs werden gegenwärtig mit einer externen Input-Box geliefert, die über ein proprietäres Kabel zum TV verbunden ist. Die Chips zur Signalaufbereitung befinden sich dabei in dieser Anschlussbox. So könne Samsung künftig an den Anschlüssen per Austausch der Box ein Upgrade vornehmen, ohne etwas an der TV-Hardware verändern zu müssen. Samsung meinte, man wolle so mit Firmware- und Hardware-Upgrade Kompatibilität zu HDMI 2.0 sicherstellen. Sony glaubt offenbar als einer der wenigen Anbieter, dies mit einem simplen Firmware-Upgrade bewerkstelligen zu können.
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Fazit
Pro und Contra 4K
Tatsächlich gibt es schon gute Modelle ab 3000 Franken. Nach unseren bisherigen Erfahrungen finden wir, dass 4K erst ab einer grossen Bildschirmdiagonalen von 50 Zoll wirklich bombastisch wirkt. An der CES 2014 waren wieder einmal mehr viele gekrümmte TVs zu sehen, teilweise mit stromsparender OLED-Technologie. Mit dem Krümmeffekt sollen vor allem reflexionsärmere Einblickwinkel herbeigeführt werden. Ob sich die gekurvten Displays durchsetzen, bleibt noch fraglich. Bis anhin waren die Modelle mit OLED-Technologie in der Fertigung bei Preisdimensionen von 10'000 Franken noch viel zu teuer.
Fehlende 4K-Programme
Natürlich ist ein weiterer Minuspunkt die Tatsache, dass es noch gar keine 4K-TV-Programme respektive Sender mit der nötigen Bandbreite gibt. Daran hat sich bis heute noch nichts geändert. 4K-Angebote werden sehr wahrscheinlich in Zukunft übers Internet auf den TV gestreamt werden. Für das Datenmaterial von 4K-Inhalten reicht eine Blu-ray als Datenträger jedenfalls nicht mehr aus.
Spieletauglichkeit
Für Gamer reicht aus unserer Sicht ein Full-HD-Fernseher noch bis zur nächsten Generation. Dies aus der Überlegung, dass aktuell so einiges an teurer PC-Hardware erforderlich ist, um leistungsmässig in 4K-Auflösung zu spielen. Auf einem 4K-TV könnte aus einem 720-Bild sogar ein schlechteres hochskaliertes Bild resultieren. Bleibt daher zu hoffen, dass es nun langsam aber wirklich auf Nextgen keine 720p-Spiele mehr geben wird.
Fazit
Keine Frage: 4K wird kommen. Der genaue Zeitpunkt hängt davon ab, wann sich TV-Angebote, vor allem mehr Streaming-Portale, durchsetzen werden. Ein Kauf lohnt sich im Moment aufgrund des hohen Anschaffungspreises und fehlender Inhalte noch nicht. Highend-User und Filmgeniesser dürften es sich bereits überlegen, wenn nicht eher 3000 Franken für andere Heimkino-Komponenten investiert werden wollen.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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