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27.08.2014, 09:53 Uhr
Riesenspeicher: 8-TB-Festplatten sind marktreif
Seagate beliefert schon Cloud-Rechenzentren mit ersten 8-TB-Festplatten. Breit erwartet wird der Massenspeicher aufs nächste Quartal.
Seagate hat als weltweit erster Hersteller eine 3,5-Zoll-Festplatte mit 8 TB Kapazität vorgestellt. Damit erfährt der Massenspeicher gegenüber ersten 6-TB-HDDs einen Zuwachs von 2 Terabyte. Dazu, wie die höhere Speicherdichte erreicht werden konnte, macht Seagate noch keinerlei Angaben. Experten spekulieren auf «SMR».
Bei dieser zweidimensionalen Aufzeichnungstechnik wird, grob veranschaulicht, die Dichte der Schreib- und Lesespuren zusätzlich erhöht, indem Spuren der einzelnen Magnetscheiben ziegelsteinartig übereinandergeschichtet werden. Somit hat die HDD einfach mehr Spuren (und nicht zwingend mehr Magnetplatten), um Daten lesen und schreiben zu können. Über mehr technische Details wie Rotationsgeschwindigkeit, Anzahl Magnetscheiben etc. schweigt sich Seagate aus.
Ein Ringen um die Gunst der Enterprise-Kunden?
Da Seagate immer wieder von «bester Energie- und Kosteneffizienz» für Enterprise-Anforderungen spricht, adressiert der Plattenbauer in erster Linie Backup- und Cloud-Zentren. Mit einer «breiten Verfügbarkeit» sei aufs nächste Quartal zu rechnen, schreibt Seagate. Wie «breit», ist eine zweite Frage.
Man kann darauf tippen, dass es Seagate primär darum geht, erste Erfahrungen mit Cloud-Enterprise-Kunden zu sammeln. Daher verrät Seagate noch nichts zur verwendeten Plattentechnik, um eventuell anderen Anbietern wie Hitachi mit seiner inzwischen erhältlichen Heliumfestplatte zuvorzukommen. Der Heliumtrick von Hitachi erlaubt anstelle von Luft eine geringere Gasdichte im Innern der Platte. Dadurch kommt es weniger oft zu Vibrationen, was sich vor allem positiv auf den Energieverschleiss auswirkt.
Bei Backup-Anwendungen hätte die SMR-Technik von Seagate durchaus Potenzial, falls wirklich SMR zum Einsatz käme. Denn von der allgemeinen Schreib-Performance her hat SMR einen gewichtigen Nachteil: Wenn oft Informationen auf der ganzen Festplatte aktualisiert werden, müssen bei SMR-Platten Daten der sich überlappenden Spuren ständig abgefahren werden. Im Backup-Bereich würde sich der Nachteil weniger bemerkbar machen, weil Daten häufiger sequenziell «in einem Rutsch» auf das Laufwerk gelangen.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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