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17.03.2016, 08:20 Uhr
Promi-Nacktfotos: US-Hacker verantwortlich für «Celebgate»
Jetzt steht es fest: Ein 36-Jähriger soll 50 iCloud- und 72 Gmail-Konten gezielt gekapert haben.
Das FBI hat einen 36-jährigen Hacker verhaftet, durch dessen Aktivitäten 2014 viele Nacktfotos von Stars ins Netz gelangt sein sollen. Laut der Behörde soll Ryan Collins von November 2012 bis September 2014 mindestens 50 iCloud- und 72 Gmail-Konten gehackt haben. Unter den Opfern der als «Celebgate» bekannt gewordenen Attacke fanden sich beispielsweise die Hollywood-Schauspielerinnen Jennifer Lawrence und Kirsten Dunst, die Sängerin Ariana Grande und das Model Kate Upton.
Datenklau per Phishing-Mails
Der Angeklagte hat zahlreiche betrügerische E-Mail-Adressen erstellt, die auf den ersten Blick wie rechtmässige und sichere Konten von verschiedenen Internet Service Providern aussehen, zitiert BBC News aus der Anklageschrift. Diese «Phishing»-Strategie habe Collins angewandt, um an die persönlichen Login-Daten seiner Opfer heranzukommen. «So war er in der Lage, auf alle Backup-Informationen zuzugreifen, die in der iCloud einer ganzen Reihe von Opfern abgelegt gewesen sind», heisst es. Es seien mindestens 19 prominente Personen davon betroffen. «Viele davon wohnen in der Region um Los Angeles», so der Wortlaut.
Unter den gekaperten Backup-Daten würden sich auch mehrere Nacktfotos und -videos der Celebrities befinden. Genaue Namen werden aber nicht genannt. «Indem er sich illegal Zugriff auf intime persönliche Details seiner Opfer verschafft hat, hat Herr Collins ihre Privatsphäre verletzt, sie einem länger anhaltenden emotionalen Stress ausgesetzt, sie beschämt und mit einem Gefühl von Unsicherheit zurückgelassen», so David Bowdich, Assistant Director der FBI-Niederlassung in Los Angeles. Derartige Cyberverbrechen seien im Aufwind. «Ich rate allen Nutzern von vernetzten Geräten, ihre Passwörter sicherer zu gestalten und gegenüber E-Mails, die persönliche Daten abfragen, immer skeptisch zu sein.»
Sicherheitslücke oder Hackerattacke
Nach dem Auftauchen zahlreicher Nacktfotos verschiedener Hollywood-Superstars im Internet, gingen Experten im September 2014 zunächst von einer gravierenden Sicherheitslücke bei Apples iCloud-Service aus. Beim Konzern aus Cupertino wies man jedoch alle entsprechenden Vorwürfe entschieden zurück und erklärte das Datenleck mit einer zielgerichteten Hackerattacke. PCtipp berichtete.
Von der später als «Celebgate» bekannt gewordenen Affäre zeigten sich die betroffenen Stars schockiert und drohten teilweise sogar mit rechtlichen Schritten. Der Pressesprecher der Schauspielerin Jennifer Lawrence etwa hatte bereits kurz nach Bekanntwerden des Datendiebstahls öffentlich erklärt, die Behörden einzuschalten und jeden, der die gestohlenen Bilder veröffentlicht, zu belangen.
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