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07.06.2013, 09:09 Uhr
NSA und FBI sammeln grossflächig Daten
Die US-amerikanische Sicherheitsbehörden NSA und das FBI haben Zugriff auf die Server von verschiedenen Onlinediensten wie Google oder Facebook. Das sagt eine interne Präsentation der NSA.
Die Überwachung im Rahmen des PRISM-Programms geschieht laut den Berichten in Echtzeit und wurde 2007 gestartet, um Nachforschungen über ausländische Gefahren für die USA anzustellen. Die Internetdienste würden bewusst an diesem Programm teilnehmen, heisst es bei der Washington Post und dem Guardian. Von der Überwachung durch PRISM seien mehrere grosse Unternehmen betroffen, darunter Facebook, Yahoo, Microsoft und Apple.
«Das Programm ermöglicht eine detaillierte Überwachung von Live- und gespeicherter Kommunikation», schreibt The Guardian. Die Washington Post wurde laut eigenen Angaben von einem Geheimdienstoffizier mit einer PowerPoint-Präsentation versorgt, die das PRISM-Programm im Detail erläutert. So soll die NSA Zugriff auf private Daten wie E-Mails, Videos, Bilder, VoIP-Dienste, Daten aus sozialen Netzwerken und Livechats haben. In der 41-seitigen Präsentation ist die Rede von «Sammlung direkt über den Server» der Unternehmen. Daten werden von Personen ausserhalb der Vereinigten Staaten und von Amerikanern, die mit dem Ausland kommunizieren, gesammelt. Laut Guardian besteht jedoch auch die Möglichkeit, Kommunikation im Allgemeinen zu überwachen.
Unternehmen dementieren Zusammenarbeit
Obwohl die Dokumente von einer Überprüfung der Daten mithilfe der Unternehmen sprechen, haben einige die Teilnahme an PRISM dementiert. Facebook nannte die Anschuldigungen «ungenau». «Wir versorgen keine Regierungsbehörde mit einem direkten Zugang auf unsere Server», so Sicherheitschef Joe Sullivan. «Wenn jemand uns nach Daten zu einer spezifischen Person fragt, klären wir die rechtliche Lage je nach Fall separat ab, und geben nur das heraus, was per Gesetz nötig ist.»
Eine Pressesprecherin von Yahoo meldet: «Yahoo nimmt die Privatsphäre seiner Nutzer sehr ernst. Wir geben keiner Regierungsbehörde direkten Zugriff auf unsere Server, Systeme oder Netzwerke.» Auch Google stimmt in den Tenor mit ein: «Von Zeit zu Zeit behaupten einige Leute, dass wir einen Hintereingang für Behörden haben. Das ist nicht der Fall.» Wie der Rest der neun Unternehmen will auch Apple noch nie etwas von PRISM gehört haben.
Nach US-Recht müssen Unternehmen auf Anfrage von Behörden Nutzerdaten freigeben. Das PRISM-Programm erlaubt es den Behörden, diese Daten direkt vom Server zu holen. Die Unternehmen hätten so keinerlei Kontrolle über die Privatsphäre der Nutzer mehr.
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