ETH-Forscher bauen «Wikipedia» für Roboter
Robotikwelt mit 3000 Algorithmen
Damit «RoboEarth» funktioniert, müssen sich die Roboter untereinander austauschen können. Markus Waibel und seine Kollegen am Institut für Dynamische Systeme und Regelungstechnik entwickeln die Lernalgorithmen für das Projekt. Diese ermöglichen Robotern einfache Aufgaben – wie beispielsweise das Öffnen einer Türe – selbst zu lernen. Die Wissenschaftler nutzen aber auch statistische Methoden, um den Robotern beizubringen, aus der grossen Datenmenge generell gültige Muster herauszufiltern, die dann als Vorlage für neue Aufgaben dienen können.
Robotikwelt mit 3000 Algorithmen
Besonders interessant ist die Cloud-Computing-Plattform für mobile Roboter wie Drohnen oder autonome Fahrzeuge, die viel Rechenleistung benötigen, um an einem bestimmten Ort navigieren zu können. Doch Waibel sieht auch Anwendungsmöglichkeiten für Service- oder Fabrikroboter, die sich in einem menschlichen Umfeld zurechtfinden müssen. «Ein Roboter ist mit alltäglichen Situationen, wie beispielsweise der grossen Auswahl an Artikeln in einem Supermarkt, schnell überfordert», erklärt er. «Wenn der Roboter ein Foto eines beliebigen Artikels an eine Online-Plattform senden könnte, welche die Bildinformation so verarbeitet, dass er die Produktinformationen abrufen kann, dann könnte das seinen Einsatz im Supermarkt – und im Haushalt – erleichtern».
Einzelne Forschungsgruppen verschiedener Universitäten und Firmen nutzen Cloud-Computing bereits für spezifische Robotik-Anwendungen. Mit der «RoboEarth-Cloud-Engine» wurde nun aber erstmals eine Open-Access-Plattform geschaffen. So können Entwickler über die Cloud zum Beispiel auf die über 3000 Algorithmen, die im Rahmen des Roboterbetriebssystems ROS zur Verfügung stehen, zugreifen und sie ohne Modifikation auch dort verarbeiten.
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