Der ultimative Browser-Guide
HTML5-Support
HTML5-Support
Unter HTML5 versteht man sowohl eine neue Version von HTML – der Grundsprache herkömmlicher Webseiten – als auch eine Reihe von Funktionen, die das Internet von heute ausmachen. Mittlerweile sind fast alle Browser im Zeitalter von HTML5 angekommen und unterstützen den Standard so gut wie vollständig. Die einzige Ausnahme dazu ist – Sie haben es erraten: Microsoft Edge. Der Microsoft-Browser schafft erst rund 70 Prozent der neuen Funktionen und bleibt somit deutlich zurück. Im Alltag macht sich das vor allem dadurch bemerkbar, dass gewisse Webseiten nur teilweise oder schlicht nicht funktionieren. Ob das tatsächlich zu einem Problem wird, hängt von den Webseiten ab, die Sie besuchen.
Fazit: Auch in dieser Disziplin sind sich Chrome, Firefox und Opera ziemlich ebenbürtig, während Edge Defizite aufweist. Selbst wenn der Microsoft Browser in einem Jahr besser ist als alle anderen, bleibt für viele Nutzer der Nachgeschmack eines unfertigen Produkts, das Microsoft 2015 veröffentlicht hat. Schade.
Geschwindigkeit
Tempo ist ein wichtiger Faktor für viele Anwender. Allerdings lässt sich die effektive Geschwindigkeit eines Browsers nur schwer einschätzen, da viele andere Faktoren die Surfgeschwindigkeit beeinflussen. Auch mit dem schnellsten Browser der Welt lädt sich eine Webseite nur schleppend, wenn die Internetverbindung stockt.
Mittels Benchmarks lässt sich, identische Hardware vorausgesetzt, zumindest eine grobe Stoss richtung erkennen. Allerdings kann die genaue Performance je nach Webseite und Hardware variieren. Wir haben die vier Browser auf einem durchschnittlichen Laptop durch den Benchmark Browsermark gejagt und sind auf folgende Erkenntnisse gekommen: Chrome und Opera sind ein gutes Stück schneller als die Konkurrenz. Da für verantwortlich ist die Blink-Engine, auf der beide Webbrowser basieren. Mit 5891 Punkten liegt Chrome an der Spitze während Opera mit 5784 Punkten nur knapp dahinterliegt.
Im Alltag ist jedoch kein Unterschied bemerkbar. Den dritten Platz belegt Mozilla Firefox mit 3946 Punkten. So langsam zeigt sich bei diesem Browser das Alter. Chrome und Edge sind viel jünger und Opera wurde mit Version 15 rundum er neuert und auf Blink portiert. Die Fülle an Funktionen, die mittlerweile in Firefox vereint sind, dürfte die Geschwindigkeit ebenfalls bremsen. Problematisch ist das aber bei Weitem noch nicht. Firefox läuft im alltäglichen Gebrauch absolut flüssig. Das Gleiche gilt auch für Microsoft Edge, der trotz seiner Jugend mit 3168 Punkten am schlechtesten abschneidet.
Fazit: Sofern Sie nicht unglaublich ungeduldig sind oder aus bestimmten Gründen auf ein paar Millisekunden schnellere Ladezeiten angewiesen sind, machen die Tempowerte kaum einen Unterschied. Besonders wenn man bedenkt, dass Faktoren wie die Netzverbindung oder die Leistung des PCs deutlich mehr Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit einer Webseite haben.
Sicherheit & Datenschutz
Bei aller Geschwindigkeit und Funktionalität darf man die Sicherheit nicht vergessen. Schliesslich lauern im Netz unzählige Gefahren. Dazu gehören auch Dienste wie Facebook, die zahlreiche private Daten abgreifen. Daher ist der Datenschutz ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Bei der Sicherheit sind Chrome und Opera an der Spitze. Im Browserscope-Test schaffen die Browser 16 von 17 Tests und damit mehr als die Konkurrenz. Edge (15/17) und Firefox (14/17) liegen jedoch nicht weit dahinter. Grundsätzlich sind alle vier Browser vergleichbar in Sachen Sicherheit. Gegen Angriffe sind alle etwa gleich gut geschützt. Wichtiger ist, wie schnell neue Lücken geschlossen werden können. Chrome bietet die grösste Angriffsfläche, hat mit Google aber auch das am besten ausgerüstete Team dahinter. Opera basiert teilweise auf Chromium und erhält viele seiner Sicherheits-Updates ebenfalls von Google, während sich das kleinere Team gezielt auf die Opera-spezifischen Teile konzentrieren kann.
Bei Firefox geht alles etwas länger, dafür werden Lücken durch die Tausenden von Freiwilligen und das quelloffene System schneller entdeckt, was alles relativiert. Edge ist derzeit ein eher uninteressantes Ziel für Angreifer, hat aber mit Microsoft ebenfalls viele Ressourcen hinter sich. Allerdings hatte das auch der Internet Explorer und wie unsicher der Browser war und ist, weiss jeder.
Beim Datenschutz ist Firefox nicht zu schlagen. Nur schon durch die komplett quelloffene Software, kombiniert mit den diversen Erweiterungen und dem Fakt, dass hinter Firefox eine NonProfit-Organisation steht, die null Interesse an Datensammelaktionen hat, ist Firefox die erste Wahl in Sachen Privatsphäre.
Opera ist nicht ganz quelloffen und eine Aktiengesellschaft. Allerdings bieten die Norweger keine datenbasierten Dienste wie Google oder Microsoft an und sind damit eher weniger am Datensammeln interessiert. Bei Microsoft werden Daten nicht im grossen Stil gesammelt, aber ein Trend in die ent sprechende Richtung ist abzusehen – das zeigt sich an Windows 10.
Besonders spannend ist die Datenschutzlage bei zu den grössten Datenkraken und mit Chrome können die Kalifornier mehr sammeln als je zuvor. Allerdings verfügt Google auch über die ausführlichsten Informationen zum Datenschutz und gibt dem Nutzer den tiefsten Einblick darin, was gesammelt und wofür es verwendet wird. Die Transparenz ist wichtig und kann einige Vorurteile ausräumen, sofern sich Google tatsächlich an die eigenen Vorgaben hält. Vielleicht ist «spannend» auch nicht das, was sich Nutzer von einer Datenschutzlage wünschen.
Fazit: Bezüglich Sicherheit schenken sich die vier Surfboliden nichts. Punkto Datenschutz ist Firefox ganz klar die beste Wahl. Auch Opera ist nicht fürs Datensammeln bekannt, wird aber von einem Privatunternehmen geführt.
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