Kommentar 16.06.2006, 10:45 Uhr

Das Freitagsbit: Schreck-WM

Die WWKolumne
Ich erschrecke jedes Mal. Nein, nicht wegen des teilweise uninspirierten Gekickes auf dem schlüpfrigen WM-Rasen. Auch nicht wegen Grossbildaufnahmen von Victoria Beckham. Und dass Schweizer Fernsehkommentatoren einem stets erzählen, was man sowieso schon sieht, ist mir egal.
Ich erschrecke jedes Mal, wenn während der Übertragung auf den deutschen Sendern ein Ball ins Bild hüpft und ein Hinweistext erscheint - den ich noch nie gelesen habe. Und ich ärgere mich, wenn der Moderator Match-Statistiken ankündigt, die dann in kleiner Schrift am oberen Bildrand gezeigt werden, während der Rest des Bildes von einem Werbespot ausgefüllt wird.
Nähme diese dem Internet abgeguckte Art der Werbung überhand, müssten die öffentlichen Sender als Konsequenz auf meine Fernsehgebühren verzichten. Platzwart Gröbli ist mir lieber als der grätschende Bill.
Ich fühl mich manchmal wie ein Torwart in Erwartung des Elfmeters.
Die Chance, sein Schicksal abzuwenden, ist äusserst gering.
Egal in welche Ecke ich hechte:
Am Ende heisst es immer 1:0 für den Kommerz.



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