Apps
31.07.2020, 08:56 Uhr
Ein Zuviel an Fitness-Apps macht Jugend verrückt
Zwanghafte Handlungen und Ängste sind mögliche Auswirkungen übertriebener Nutzung.
Ein Fitness-Armband: Im Übermass kann es für Kinder gefährlich sein (Symbolbild)
(Quelle: torez_e/Pixabay)
Die intensive Nutzung von Fitness-Apps bei Kindern und Jugendlichen kann zu «zwanghaften Handlungen, Angst und Schrecken» führen. Zu dem Schluss kommt eine Studie der Digital Health Generation. Die Erhebung ist ein medizinisches Forschungsprojekt von Wissenschaftlern der Universitäten Bath, Salford und Canberra.
Selbstoptimierung als Zwang
Der Analyse nach verleitet App-Monitoring zur Verbesserung der Gesundheit junge Menschen zudem nicht selten zu exzessiven sportlichen Übungen oder schädlichen Ernährungsgewohnheiten. Bereits Achtjährige würden entsprechende Online-Angebote zur Selbstoptimierung ihrer Fitness nutzen, um abzunehmen oder sich einen Waschbrettbauch anzutrainieren.
Die Gesundheitsforscher warnen, dass vor allem die Nutzung von Fitness-Trackern bei Heranwachsenden zwanghaftes Verhalten zur Folge haben kann. Umfrageteilnehmer der Untersuchung äusserten den Wunsch, dass die Apps erkennen und Usern anzeigen sollten, wann diese ein gesundes Mass an körperlichen Betätigungen überschreiten.
Ein 19-jähriger Befragter aus Bath befürchtet sogar, dass der intensive Gebrauch von Fitness-Trackern und Apps zu Paranoia führen kann, weil Monitoring junge Nutzer ständig mit Gesundheitsdaten konfrontiert. Ein anderer sieht es kritisch, dass die Gesellschaft Menschen so stark nach ihrem Äusseren und bestimmten körperlichen Massen beurteilt, was zu übertriebenen Fitness-Aktivitäten beitrage. Ein weiteres Problem: Fast die Hälfte der Teilnehmer hat Schwierigkeiten, im Internet korrekte medizinische Infos zu bekommen – was ein generelles Problem darstellt.
Die Gesundheitsforscher warnen, dass vor allem die Nutzung von Fitness-Trackern bei Heranwachsenden zwanghaftes Verhalten zur Folge haben kann. Umfrageteilnehmer der Untersuchung äusserten den Wunsch, dass die Apps erkennen und Usern anzeigen sollten, wann diese ein gesundes Mass an körperlichen Betätigungen überschreiten.
Ein 19-jähriger Befragter aus Bath befürchtet sogar, dass der intensive Gebrauch von Fitness-Trackern und Apps zu Paranoia führen kann, weil Monitoring junge Nutzer ständig mit Gesundheitsdaten konfrontiert. Ein anderer sieht es kritisch, dass die Gesellschaft Menschen so stark nach ihrem Äusseren und bestimmten körperlichen Massen beurteilt, was zu übertriebenen Fitness-Aktivitäten beitrage. Ein weiteres Problem: Fast die Hälfte der Teilnehmer hat Schwierigkeiten, im Internet korrekte medizinische Infos zu bekommen – was ein generelles Problem darstellt.
Mentale Probleme nicht selten
Auch Tom Madders von YoungMinds, einer Organisation, die sich um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen kümmert, sieht beim zu starken Gebrauch von Fitness-Apps negative Auswirkungen für die Psyche. «Bei jungen Leuten können Fitness-Tracker Essstörungen oder das Ausmass durchgeführter sportlicher Übungen verschlimmern und es ist wichtig, dass diese so konstruiert sind, solche Risiken zu minimieren – etwa, indem sie Nutzer nicht mit Benachrichtigungen bombardieren.»
Autor(in)
Lutz
Steinbrück, pte
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