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24.07.2013, 11:18 Uhr
Suche nach Pulsaren - mit dem Smartphone
Weltweit mehr als 900 Millionen Android-Smartphones sind im Umlauf. Würde man «überschüssige» Rechenleistung zusammennehmen, hätte man wohl den schnellsten Supercomputer. Dieser Ansicht sind im Moment einige IBM-Wissenschaftler und haben bereits ein Projekt eröffnet.
Im Rahmen eines neuen Projektes des IBM World Community Grid möchte IBM Nutzern von Android Phones die Option eröffnen, überschüssige Rechenleistung zu wissenschaftlichen Projekten beizusteuern. Die wissenschaftlichen Projekte erstrecken sich von Forschung bis hin zur Entdeckung neuer Planeten.
Der Gedankenansatz ist offenbar nicht neu. IBM-Wissenschaftler nutzen schon länger virtuelle Rechenleistung von Freiwilligen. Allerdings begnügte man sich bis anhin noch mit Desktop-Systemen. Dadurch dass Smartphones immer leistungsfähiger werden, eröffnen sich neue Wege. Wie hiess es doch schon vor ein paar Jahren: Die Rechenleistung der NASA zu Zeiten der ersten Mondladung entspräche der eines modernen Smartphones. Nun könnten mit verteiltem Rechnen ungeahnte Möglichkeiten zu neuen Forschungshorizonten erschlossen werden. Das verteilte Rechnen bietet Wissenschaftlern global verteilte Supercomputer. Eines der bekannteren Projekte dieser Art ist SETI@home, ein Programm, bei dem Freiwillige Rechenleistung beisteuern und als Motivation bei der Suche nach Ausserirdischen mithelfen können.
Voraussetzungen, um als Sponsor mitwirken zu können
Um beim Wolrd Community Grid mitzuwirken, müssen sich Besitzer von Geräten mit Android 2.3 oder höher die App BOINC aus dem Play Store herunterladen. Diese Anwendung wurde an der University of California in Berkeley entwickelt. Danach wählt man die Projekte aus, an denen man teilnehmen möchte. Es ist die App vom Space Sciences Laboratory. (Es gibt mehrere gleichnamige Apps von verschiedenen Autoren.) Danach lassen sich verschiedene Projekte anwählen, die man unterstützen will. Zur Wahl stehen etwa Einstein@Home, die sich mit der Suche nach Radiopulsaren beschäftigen oder OProjects@Home für Mathematik-Forschung oder auch FightAIDS@Home: ein Projekt zur Forschung nach wirksameren AIDS-Heilmittel. Da braucht es vor allem Rechenleistung zur Simulation von Wechselwirkungen dreier Enzyme, die das AIDS-Virus normalerweise braucht, um sich verbreiten zu können.
Sponsoring gefährdet Akkuleistung nicht
Nachdem eine oder mehrere URLs der gewünschten Forschungsabteilungen gewählt wurde(n), folgt eine einmalige Registrierungsaufforderung. Keine Angst. Die Rechenleistung des Handy wird nur angezapft, wenn das Handy sich gleichzeitig am Ladegerät befindet. Das bestätigte ein Austesten der App. Damit wollten die Entwickler verhindern, dass unnötig Akku verbraucht wird. Gerechnet wird aber nur, wenn WiFi aktiv ist. Das Optionsmenü der App ermöglicht es Ihnen, den Akkugrenzwert fürs Rechnen selber festzulegen. Voreingestellt ist 90 Prozent, sodass unterhalb von 90 Prozent Akku kein Rechenvorgang stattfindet.
Ein paar Zahlen
Das IBM World Community Grid setzt sich aus über 2,3 Millionen Computer zusammen. Rund 600'000 Personen aus 80 Ländern spannen gemäss offizieller PR-Mitteilung schon länger für virtuelle Rechenleistung zusammen: Fasst man die seit 2004 angesammelte Rechenleistung zusammen, komme man auf 750'000 Jahre Rechenleistung pro PC.
Mehr Detailinformationen: Offizielle PR-Mitteilung
BM's World Community Grid: http://www.worldcommunitygrid.org
Einstein@Home: http://einstein.phys.uwm.edu/
Fight Aids@Home: http://fightaidsathome.scripps.edu
BOINC: http://boinc.berkeley.edu/
Max Planck Institute for Gravitational Physics: http://www.aei.mpg.de/
BOINC for Android FAQ: http://boinc.berkeley.edu/wiki/Android_FAQ
Android App: https://play.google.com/store/apps/details?id=edu.berkeley.boinc
Einstein@Home: http://einstein.phys.uwm.edu/
Fight Aids@Home: http://fightaidsathome.scripps.edu
BOINC: http://boinc.berkeley.edu/
Max Planck Institute for Gravitational Physics: http://www.aei.mpg.de/
BOINC for Android FAQ: http://boinc.berkeley.edu/wiki/Android_FAQ
Android App: https://play.google.com/store/apps/details?id=edu.berkeley.boinc
Autor(in)
Simon
Gröflin
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