Tests
27.08.2010, 08:33 Uhr
Test: Tuning-Suiten auf dem Prüfstand
Windows soll dank Tuning-Software schneller starten und mehr Leistung bringen. Der PCtipp testet, ob die Tools wirklich nützen.
Stabilere Gesamtleistung, ein schnellerer Systemstart und die Optimierung von Hardware-Treibern: Die Anbieter von Tuning-Suiten versprechen den Anwendern viel. Die Programme sollen zudem leicht zu bedienen sein und alles mit wenigen Klicks erledigen.
Wir wollten wissen, ob solche Tools aus einem lahmen PC tatsächlich eine Rakete machen, und haben vier neue Tuning-Suiten für Windows einem harten Praxistest unterzogen. Alle Details zu den Suiten sowie die Testresultate finden Sie in den Tabellen (in diesem Artikel).
Wir wollten wissen, ob solche Tools aus einem lahmen PC tatsächlich eine Rakete machen, und haben vier neue Tuning-Suiten für Windows einem harten Praxistest unterzogen. Alle Details zu den Suiten sowie die Testresultate finden Sie in den Tabellen (in diesem Artikel).
Die getesteten Tuning-Suiten
* Avanquest PC Speed Maximizer
* Data Becker Twin 7 Tweaker
* Magix PC Check & Tuning 2010
* S.A.D. TuneUp Utilities 2010
* Data Becker Twin 7 Tweaker
* Magix PC Check & Tuning 2010
* S.A.D. TuneUp Utilities 2010
Das Testverfahren: Um die Leistung der vier Tuning-Suiten zu bewerten, haben wir die Startzeit von Windows, die Lesegeschwindigkeit der Festplatte, die Arbeitsspeicherauslastung (RAM) und die Leistung des installierten Browsers (Internet Explorer 8) auf unserem Testsystem mit Windows 7 gemessen.
Danach wurde ein Systemwiederherstellungspunkt erstellt und der PC mit der ersten Software optimiert. Nach dem Tuning haben wir die vier Messungen nochmals durchgeführt. Damit das nächste Tuning-Tool wieder die gleiche Ausgangslage hatte, wurde das System per Wiederherstellungspunkt wieder in den Originalzustand versetzt.
Danach wurde ein Systemwiederherstellungspunkt erstellt und der PC mit der ersten Software optimiert. Nach dem Tuning haben wir die vier Messungen nochmals durchgeführt. Damit das nächste Tuning-Tool wieder die gleiche Ausgangslage hatte, wurde das System per Wiederherstellungspunkt wieder in den Originalzustand versetzt.
Installation und Bedienung Die Installation lief ...
Installation und Bedienung
Die Installation lief in unserem Test bei allen Suiten reibungslos ab und war jeweils innert einer Minute erledigt. Einzig Magix wollte uns eine Yahoo-Toolbar unterjubeln – diese ist unnötig und sollte deshalb nicht installiert werden.
Nach der Installation zeigten sich grosse Unterschiede beim Ressourcenverbrauch: So belegte Avanquest PC Speed Maximizer am wenigsten Festplatten- und RAM-Speicher. Die Suite benötigte nur 18 MB Festplattenplatz und 13,3 MB Arbeitsspeicher.
Die Installation lief in unserem Test bei allen Suiten reibungslos ab und war jeweils innert einer Minute erledigt. Einzig Magix wollte uns eine Yahoo-Toolbar unterjubeln – diese ist unnötig und sollte deshalb nicht installiert werden.
Nach der Installation zeigten sich grosse Unterschiede beim Ressourcenverbrauch: So belegte Avanquest PC Speed Maximizer am wenigsten Festplatten- und RAM-Speicher. Die Suite benötigte nur 18 MB Festplattenplatz und 13,3 MB Arbeitsspeicher.
Die drei Konkurrenten waren ressourcenhungriger, allen voran Data Beckers Twin 7 Tweaker mit mehr als 50 MB Festplatten- und 93 MB RAM-Verschleiss. TuneUp Utilities 2010 von S.A.D. und Magix PC Check & Tuning 2010 frassen 62,5 MB bzw. 97,3 MB Festplattenspeicher sowie 43,9 MB respektive 42,3 MB Arbeitsspeicher.
Die übersichtlichste Oberfläche bietet S.A.D. TuneUp Utilities 2010. Die Suite gliedert alle Funktionen in die vier Bereiche «System warten», «Leistung steigern», «Probleme beheben» und «Windows anpassen». Zudem speichert sie eine Verknüpfung zur nützlichen 1-Klick-Wartung auf dem Desktop – genau gleich wie Magix PC Check & Tuning 2010. Mit einem Doppelklick auf die Verknüpfung prüfen die beiden Tools die wichtigsten Schwachstellen des PCs, die sich anschliessend ebenfalls per Klick korrigieren lassen.
Avanquest PC Speed Maximizer und PC Check & Tuning 2010 von Magix sind auch übersichtlich strukturiert. Verständlich beschriftete Register führen den Nutzer schnell zur gewünschten Funktion. Eine Einarbeitungszeit braucht es keine.
Punkto Oberfläche schneidet nur Data Beckers Twin 7 Tweaker ungenügend ab. Das Programm ist unübersichtlicher als die Konkurrenz. Die Oberfläche strotzt vor Infos und Funktionen; das dürfte viele Anwender überfordern.
Die übersichtlichste Oberfläche bietet S.A.D. TuneUp Utilities 2010. Die Suite gliedert alle Funktionen in die vier Bereiche «System warten», «Leistung steigern», «Probleme beheben» und «Windows anpassen». Zudem speichert sie eine Verknüpfung zur nützlichen 1-Klick-Wartung auf dem Desktop – genau gleich wie Magix PC Check & Tuning 2010. Mit einem Doppelklick auf die Verknüpfung prüfen die beiden Tools die wichtigsten Schwachstellen des PCs, die sich anschliessend ebenfalls per Klick korrigieren lassen.
Avanquest PC Speed Maximizer und PC Check & Tuning 2010 von Magix sind auch übersichtlich strukturiert. Verständlich beschriftete Register führen den Nutzer schnell zur gewünschten Funktion. Eine Einarbeitungszeit braucht es keine.
Punkto Oberfläche schneidet nur Data Beckers Twin 7 Tweaker ungenügend ab. Das Programm ist unübersichtlicher als die Konkurrenz. Die Oberfläche strotzt vor Infos und Funktionen; das dürfte viele Anwender überfordern.
Programmausstattung Die vier Tuning-Suiten bieten ...
Programmausstattung
Die vier Tuning-Suiten bieten für einen Preis von 30 bis 60 Franken Optimierungsfunktionen für die Windows-Registry, die Festplatte, den Windows-Start sowie den Browser. Zusätzlich umfassen sie Tools zur Datenrettung. Data Beckers Twin 7 Tweaker und Magix PC Check & Tuning 2010 integrieren auch eine Treiberoptimierung. Im Magix-Tool sowie in TuneUp Utilities 2010 von S.A.D. finden sich Werkzeuge zum Defragmentieren der Festplatte und zur Gestaltung der Windows-Oberfläche. Avanquests PC Speed Maximizer hat von allen Testkandidaten am wenigsten Zusatzfunktionen.
Die vier Tuning-Suiten bieten für einen Preis von 30 bis 60 Franken Optimierungsfunktionen für die Windows-Registry, die Festplatte, den Windows-Start sowie den Browser. Zusätzlich umfassen sie Tools zur Datenrettung. Data Beckers Twin 7 Tweaker und Magix PC Check & Tuning 2010 integrieren auch eine Treiberoptimierung. Im Magix-Tool sowie in TuneUp Utilities 2010 von S.A.D. finden sich Werkzeuge zum Defragmentieren der Festplatte und zur Gestaltung der Windows-Oberfläche. Avanquests PC Speed Maximizer hat von allen Testkandidaten am wenigsten Zusatzfunktionen.
Optimierungsleistung
Wie erwähnt, haben wir die Optimierungsleistung der vier Testkandidaten auf Herz und Nieren geprüft, und zwar in den Kategorien Windows-Start, Festplattentempo, RAM-Auslastung und Browser.
Wie erwähnt, haben wir die Optimierungsleistung der vier Testkandidaten auf Herz und Nieren geprüft, und zwar in den Kategorien Windows-Start, Festplattentempo, RAM-Auslastung und Browser.
Avanquest PC Speed Maximizer optimierte unseren Testcomputer nur unwesentlich. Während sich die RAM-Auslastung um 1 Prozent verbesserte, startete Windows 7 genau gleich schnell wie vor der Optimierung (in 2:44 Minuten).
Auch der Browsercheck mit dem bekannten Testprogramm Futuremark Peacekeeper lieferte nur ein wenig besseres Ergebnis; das Tuning steigerte die Performance vom Internet Explorer 8 um mickrige 3 Punkte. Die Festplattenleistung haben wir mit der Software HD Tune Pro ermittelt. Sie verschlechterte sich sogar gegenüber dem Originalsystem. Unsere Harddisk las nur noch 42,6 MB statt 43,3 MB pro Sekunde. Dass die Tuning-Suite den Optimierungsscan bereits in 2:15 Minuten und die Verbesserungen in nur 20 Sekunden erledigt hatte, tröstet kaum über diese unbefriedigenden Ergebnisse hinweg.
Auch der Browsercheck mit dem bekannten Testprogramm Futuremark Peacekeeper lieferte nur ein wenig besseres Ergebnis; das Tuning steigerte die Performance vom Internet Explorer 8 um mickrige 3 Punkte. Die Festplattenleistung haben wir mit der Software HD Tune Pro ermittelt. Sie verschlechterte sich sogar gegenüber dem Originalsystem. Unsere Harddisk las nur noch 42,6 MB statt 43,3 MB pro Sekunde. Dass die Tuning-Suite den Optimierungsscan bereits in 2:15 Minuten und die Verbesserungen in nur 20 Sekunden erledigt hatte, tröstet kaum über diese unbefriedigenden Ergebnisse hinweg.
Data Becker Twin 7 Tweaker konnte in unserem Test die RAM-Auslastung um 2 Prozent verbessern. In allen anderen Bereichen optimierte das Tool unser System nicht – im Gegenteil: Windows startete 13 Sekunden langsamer. Ausserdem verschlechterten sich die Browserleistung um 19 Punkte und die Festplattengeschwindigkeit um 3,8 MB/s. Der Optimierungsscan inklusive Verbesserungen dauerte rund 8:30 Minuten.
Immerhin: Als einziger Testkandidat erstellte die Suite vor dem Optimieren automatisch einen Systemwiederherstellungspunkt. Das ist bei solchen Tools ein Muss. So kann Windows problemlos wieder in den Zustand vor der Optimierung versetzt werden, falls beim Tuning etwas schiefläuft.
Immerhin: Als einziger Testkandidat erstellte die Suite vor dem Optimieren automatisch einen Systemwiederherstellungspunkt. Das ist bei solchen Tools ein Muss. So kann Windows problemlos wieder in den Zustand vor der Optimierung versetzt werden, falls beim Tuning etwas schiefläuft.
Magix PC Check & Tuning 2010 zeigt auch ...
Magix PC Check & Tuning 2010 zeigt auch ein durchwachsenes Resultat. Nach der Optimierung massen wir einen deutlich langsameren Windows-Start (47 Sekunden mehr) und eine schlechtere Festplattenleistung (minus 8,2 MB/s). Dafür verbesserte sich die RAM-Auslastung des Systems um 5 Prozent und die Browserleistung um 3 Punkte.
Negativ stösst ausserdem die Registrierungspflicht auf: Ohne Angabe von persönlichen Daten lässt sich das Programm nicht nutzen. Für den Optimierungsscan und die Verbesserungsarbeiten benötigte die Tuning-Suite 12 Minuten.
S.A.D. TuneUp Utilities 2010 brauchte alleine für das Durchführen der Optimierungsarbeiten über drei Stunden. Der Grund: Im Unterschied zu den Konkurrenten defragmentierte das Programm sofort die Festplatte. Dies liess sich nur abschalten, wenn der ganze Vorgang abgebrochen wurde. Danach war ein Neustart des Programms fällig, dafür reduzierten sich der Optimierungsscan und die Verbesserungsarbeiten auf kurze 10 Minuten.
Punkto Optimierung schneidet S.A.D. TuneUp Utilities 2010 am besten ab: Die RAM-Auslastung sank um 6 Prozent, die Festplatte arbeitete 1,3 MB/s schneller und die Browserleistung stieg um 4 Punkte. Nur Windows startete 15 Sekunden langsamer. Grund war wie bei den anderen Testkandidaten die Optimierungs-Software selbst: Sie lädt sich beim Windows-Start im Hintergrund und verlangsamt diesen.
S.A.D. TuneUp Utilities 2010 brauchte alleine für das Durchführen der Optimierungsarbeiten über drei Stunden. Der Grund: Im Unterschied zu den Konkurrenten defragmentierte das Programm sofort die Festplatte. Dies liess sich nur abschalten, wenn der ganze Vorgang abgebrochen wurde. Danach war ein Neustart des Programms fällig, dafür reduzierten sich der Optimierungsscan und die Verbesserungsarbeiten auf kurze 10 Minuten.
Punkto Optimierung schneidet S.A.D. TuneUp Utilities 2010 am besten ab: Die RAM-Auslastung sank um 6 Prozent, die Festplatte arbeitete 1,3 MB/s schneller und die Browserleistung stieg um 4 Punkte. Nur Windows startete 15 Sekunden langsamer. Grund war wie bei den anderen Testkandidaten die Optimierungs-Software selbst: Sie lädt sich beim Windows-Start im Hintergrund und verlangsamt diesen.
Fazit: kaum Nutzen
Die vier getesteten Tuning-Suiten für Windows enttäuschten fast durchs Band: TuneUp Utilities 2010 von S.A.D. leistet, verglichen mit den anderen Testkandidaten, eindeutig die beste Arbeit. Aber auch dieses Programm optimiert den Rechner zu wenig, als dass sich ein Kauf rechtfertigen würde.
Das Einzige, was Tuning-Suiten bringen, ist eine Oberfläche, die ausser eigenen auch nützliche Windows-Funktionen wie das Defragmentieren oder das Entfernen von temporären Systemdateien unter einem Dach zusammenfasst. Doch wozu braucht es ein kostenpflichtiges Programm, wenn die wichtigsten Funktionen in Windows gratis vorhanden sind? Kurz: PCtipp rät davon ab, Geld in eine Windows-Tuning-Software zu investieren.
Die vier getesteten Tuning-Suiten für Windows enttäuschten fast durchs Band: TuneUp Utilities 2010 von S.A.D. leistet, verglichen mit den anderen Testkandidaten, eindeutig die beste Arbeit. Aber auch dieses Programm optimiert den Rechner zu wenig, als dass sich ein Kauf rechtfertigen würde.
Das Einzige, was Tuning-Suiten bringen, ist eine Oberfläche, die ausser eigenen auch nützliche Windows-Funktionen wie das Defragmentieren oder das Entfernen von temporären Systemdateien unter einem Dach zusammenfasst. Doch wozu braucht es ein kostenpflichtiges Programm, wenn die wichtigsten Funktionen in Windows gratis vorhanden sind? Kurz: PCtipp rät davon ab, Geld in eine Windows-Tuning-Software zu investieren.
Die bessere Lösung: Führen Sie die Ratschläge im PCtipp 1/2010 ab S. 38 durch und Ihr Windows-System läuft optimal. Den Artikel finden Sie hier gratis.
Autor(in)
Reto
Vogt
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