Test: Parallels Desktop 10
Datensicherheit, Risiken und Abhilfen
Datensicherheit, Risiken und Abhilfen
Die virtuelle Maschine mit ihrem System, den Programmen und allen Daten wird in einer einzigen Datei gespeichert, die eine virtuelle Festplatte repräsentiert. Das hat den Vorteil, dass der ganze virtuelle PC einfach auf eine externe Festplatte gesichert wird.
Hinzu kommt, dass beim Beenden von Parallels Desktop der aktuelle Zustand der virtuellen Maschine auf die Mac-Festplatte geschrieben wird, mit allen offenen Programme usw. Beim nächsten Start von Parallels wird dieser Zustand wiederherstellt – und zwar sehr viel schneller, als wenn der PC regulär gestartet wird. Allerdings sollte dem virtuellen PC nicht mehr RAM zugeteilt werden als nötig, denn es macht einen grossen Unterschied, ob beim Beenden 2 GB oder 8 GB RAM auf die Festplatte geschrieben werden müssen.
So oder so: Desktop 10 läuft sehr flüssig und ist auf einem modernen Mac nicht von einem regulären PC zu unterscheiden. Allerdings liegt noch einmal ein kräftiger Temposchub drin, wenn die VM nicht auf einer Festplatte, sondern auf einem SSD-Laufwerk gespeichert wird. Wenn der Mac nur mit einer Festplatte ausgerüstet ist, empfiehlt sich unbedingt eine externe SSD, die über USB 3.0 oder Thunderbolt angeschlossen wird.
Experimente ohne Konsequenzen
Zu guter Letzt kann in den Einstellungen festgelegt werden, dass jede Änderung an der virtuellen Festplatte nur temporär in diese Datei geschrieben wird. Erst wenn Windows innerhalb von Parallels Desktop beendet wird, fragt die Software nach, ob die Änderungen gesichert werden sollen:
Mit einem Klick auf «Verwerfen» wird die virtuelle Festplatte in den ursprünglichen Zustand versetzt, und zwar bis auf das kleinste Bit. Jede Software-Installation, jedes Herumbasteln und jede Virenattacke wird einfach neutralisiert. Das sind traumhafte Verhältnisse, weil man sich bei Experimenten stets in Sicherheit wiegen kann.
Die Kehrseite der Medaille
Die Sache hat jedoch (wie üblich) einen Haken. Die virtuelle Maschine verkraftet einen internen Windows-Absturz problemlos. Ganz anders sieht die Sache bei einem Absturz von Parallels Desktop oder bei einem Stromausfall aus: Dabei wird die virtuelle Festplatte meistens so nachhaltig beschädigt, so dass sie sich nicht mehr öffnen lässt. Die anschliessende Fehlermeldung klingt zwar halbwegs erträglich, doch tatsächlich verkündet sie den Totalverlust:
Aus gutem Grund sollte also der virtuelle PC regelmässig heruntergefahren und die Änderungen gesichert werden, damit die virtuelle Festplatte anschliessend korrekt auf einem anderen Medium gesichert werden kann.
Backup in der Mac-Umgebung
Die beste Sicherheitsmassnahme besteht darin, dass Sie sämtliche (!) Daten, die Sie innerhalb der Windows-Umgebung verwenden, in einem gemeinsam genutzten Ordner aus der Mac-Umgebung speichern. So befinden sich die Dateien nicht nur ausserhalb der Windows-Gefahrenzone, sondern werden auch von Time Machine oder einer anderen Backup-Software erfasst. Sollte es zum Schlimmsten kommen, reduzieren sich die Auswirkungen auf ein kurzes Fluchen und eine Kaffeepause, bis die virtuelle Umgebung von der externen Festplatte zurückgespielt worden ist. Danach kann es weitergehen.
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