Das Windows-8-Tablet Dell Latitude 10 wurde speziell mit Blick auf Business-Nutzer gebaut. Das äussert sich schon im Betriebssystem, denn hier kommt die Pro-Version von Windows 8 zum Einsatz, die auch Unternehmensfunktionen wie etwa die Domänenintegration bietet. Weitere Hinweise auf die Business-Eignung liefern der austauschbare Akku, der sich ganz leicht mit nur einem Handgriff entfernen lässt oder auch der (optionale) SIM-Karten-Slot für mobilen Internetzugriff. Das 3G-Modul (beherrscht leider kein LTE) schlägt allerdings gegenüber der Version ohne 3G mit einem saftigen Aufpreis von rund 300 Franken zu Buche. Im Zubehörkatalog findet sich ausserdem eine Dockingstation, mit der das Tablet auch als stationärer Computer genutzt werden kann.

Kein Leichtgewicht

Mit gemessenen 712 Gramm ist das Latitude 10 für ein 10-Zoll-Tablet eher schwer. Allzu lange mag man das Gerät daher nicht in den Händen halten. Zum Vergleich: Das technisch nahezu identische Asus Vivo Tab ME400C wiegt nur 580 Gramm. Die Verarbeitung des Dell-Tablets ist in Ordnung, auch wenn sich der verwendete Kunststoff eher zweckmässig denn hochwertig anfühlt.
Das Display misst 10,1 Zoll in der Diagonale. Dank IPS-Panel ist es auch bei Lichteinstrahlung noch gut ablesbar. Die Auflösung ist mit 1366 x 768 durchschnittlich. Praktisch: Die automatische Drehung des Bildes (Hoch-/Querformat) lässt sich über eine separate Taste ein- und ausschalten. Dell liefert weiter einen Stylus mit, mit dem der Cursor auch schwebend bewegt werden kann, und sogar ein Rechtsklick ist damit möglich. Dennoch haben wir die Bedienung mit dem Stylus eher als fummelig empfunden und den Stift im Test deshalb rasch wieder weggelegt.

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Kein Sprinter, dafür ausdauernd

Wie auf den meisten Windows-8-Tablets kommt auch auf dem Latitude 10 Intels Atom-Prozessor vom Typ Clover Trail zum Einsatz. Der Atom Z27560 zeichnet sich vor allem durch seine Strom sparende Art aus, die Leistung des Zweikerners (1,8 GHz) fällt im Vergleich zu den Core-i-Prozessoren der aktuellen Generation deutlich ab. Für gewöhnliche Aufgaben wie Surfen im Web oder Office-Anwendungen reicht die Leistung aber aus. Die Vorzüge des Atom-Prozessors äussern sich in der guten Akku-Laufzeit: 7 Stunden 16 Minuten Betriebszeit haben wir mit Powermark gemessen (bei deaktivierten Drahtlosverbindungen). Für einen kompletten Boot-Vorgang beansprucht das Windows-8-Tablet rund 13 Sekunden.
Der Speicher fällt mit 64 GB überschaubar aus – davon waren auf dem Testgerät gut 33 GB frei verfügbar. Bei Bedarf lässt sich der SSD-Speicher immerhin via SD-Karte erweitern. An Arbeitsspeicher sind 2 GB verbaut.
Nicht nur Geschäftstätige werden den Full-Size-USB-Port des Latitude 10 zu schätzen wissen. Einfach mal schnell Maus oder Tastatur anschliessen, ist damit kein Problem. Daneben stehen auch noch ein Mini-HDMI-Anschluss, ein Micro-USB-Port zum Aufladen sowie ein SD-Speicherkarten-Slot zur Verfügung. Eher atypisch für ein Business-Gerät: Das Tablet ist gleich mit zwei Kameras ausgestattet, eine 2-Megapixel-Frontkamera sowie eine 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite, die ganz ordentliche Bilder schiesst.

Fazit: Das Latitude 10 ist ein gutes, aber kein herausragendes Windows-8-Tablet, das besonders für Business-Nutzer interessant ist. Diese können wohl auch am ehesten das relativ hohe Gewicht und den hohen Preis verschmerzen.