Test: GoPro Hero 4 Silver
Videos in allen Geschmacksrichtungen
Videos, Videos und noch mehr Videos!
Die GoPro als simple Action-Kamera abzutun, wird ihr nicht gerecht. Stattdessen haben die Macher an so ziemlich jede Aufnahmesituation gedacht. Neben regulären Videos bietet die Kamera zahlreiche Möglichkeiten, wie zum Beispiel Zeitraffer. Oder das Video wird um 180 Grad gedreht, weil die Kamera gerade am Hund baumelt:
Die GoPro kann Filme als Schleife aufzeichnen, indem eine Aufnahme 5, 20, 60 oder 120 Minuten dauert – danach werden die ältesten Teile des Films gelöscht. So wird die Kamera im Auto zur Dashcam oder zur in Innenräumen zur Überwachungskamera. Dazu kommt die Möglichkeit, gleichzeitig mit der Video-Aufnahme auch Fotos in einem bestimmten Intervall zu schiessen. Zeitlich sind keine Grenzen gesetzt, da die Kamera auch dann ihrer Aufgabe nachgehen kann, während sie über ein USB-Netzteil mit Strom versorgt wird.
Auflösungen und Bildraten
Die GoPro filmt in zahlreichen Auflösungen und Bildraten. Allen ist gemein, dass zwischen den drei Sichtfeldern «Ultraweit», «Mittel» und «Eng» gewählt werden kann. «Ultraweit» sorgt für spektakuläre Weitwinkel-Aufnahmen, doch bereits nach wenigen Metern wirken Personen, als wären sie einen halben Kilometer entfernt. Vor solchen Eindrücken wird man bei der Einstellung «Eng» verschont, dafür muss das Motiv präziser angepeilt werden. Das sollte jedoch kein Problem sein, wenn sich die Aufnahme auf dem Display kontrollieren lässt.
Am oberen Ende finden sich die 4K-Aufnahmen mit einer Auflösung von 3840x2160 Pixel. Im Gegensatz zur GoPro Hero 4 Black stemmt die Silver-Edition diese Pixelflut nur mit zittrigen 15 Frames pro Sekunde (fps). Damit verkommt dieses vermeintliche Highlight zu einem Marketing-Gag.
In der Full-HD-Auflösung von 1080p lassen sich Videos mit bis zu 60 fps aufzeichnen, die auch in diesem Tempo wiedergegeben werden. Wenn die Auflösung von 720p ausreicht, entstehen Zeitlupen mit bis zu 120 fps. Bei der Wiedergabe wird das Tempo auf einen Viertel reduziert. In der WVGA-Auflösung von 848x480 sind sogar bis zu 240 fps möglich.
Funktionen für die Profis
Die Videos der GoPro lassen qualitativ nichts zu wünschen übrig: Satte Farben, hohe Kontraste und einen erstaunlich hohen Dynamikumfang prägen diese Erinnerungen. Dabei werden die Streifen natürlich von der internen Kamera-Software in die Mangel genommen und optimiert.
Wer sich gerne stundenlang in der Nachbearbeitung am PC verliert, wird an der Protune-Einstellung Gefallen finden. Die Videos verhalten sich dabei fast wie die Raw-Bilder einer Fotokamera. Zwar wirken sie matt und saftlos; da jedoch die Lichter, Schatten, Farben und Kontraste unbearbeitet sind, lassen sich diese am PC deutlich präziser und mit mehr Reserve auf Vordermann bringen.
In diesem Modus sind ausserdem die folgenden Einstellungen zugänglich, was den anderen Modi verwehrt bleibt: Weissabgleich, Farbeinstellungen, ISO-Obergrenze, Schärfe und Belichtungskorrektur.
Speicherkarten und Dateigrössen
Ein Full-HD-Video mit 60 fps erzeugt einen Datenstrom von ca. 4 MB pro Sekunde. Um diese Datenmenge zu bewältigen, sollte auf jeden Fall eine Klasse-10-Speicherkarte verwendet werden. Nach ungefähr 17 Minuten Non-Stop-Video ist die maximale Dateigrösse von 4 GB erreicht – an diesem Punkt wird die aktuelle Videodatei geschlossen und automatisch eine neue Datei angelegt. Und so geht es immer weiter: Auf eine 64-GB-Karte passen also etwas mehr als vier Stunden Video in der besten Qualität.
Apropos Dauer: Der mitgelieferte Akku hielt fast auf die Minute genau 2 Stunden durch. Dabei handelt es sich jedoch um die reine Aufnahmezeit bei ausgeschaltetem Display. In der Praxis kann der Wert deutlich variieren, sodass für Tagesausflüge unbedingt ein bis zwei geladene Ersatzbatterien ins Gepäck gehören. Die Aufladung des leeren Akkus dauerte anschliessend etwa. 1:45 Stunden.
Fotos
Eine schnelle Speicherkarte wird auch vorausgesetzt, um die Foto-Funktion auszureizen. Die Auflösung beträgt 12 Mpx, wenn die Bilder im Seitenverhältnis 4:3 geschossen werden. Im Burst-Modus nimmt die GoPro bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. Dazu kommen eine Intervall-Funktion, die sich durch die optionale Night-Lapse-Funktion für Nachtaufnahmen optimieren lässt.
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