Tests
08.10.2012, 06:00 Uhr
Test: Dragon NaturallySpeaking 12 Premium
Spracherkennung hat Apple mit Siri populär gemacht. Nuance macht die Technik mit Dragon NaturallySpeaking 12 produktiv.
Mit schöner Regelmässigkeit bringt Nuance neue Software auf den Markt, die jeweils immer eine beeindruckend bessere Erkennungsleistung bieten. Das Unternehmen ist Spezialist für Texterkennung – gedruckt oder gesprochen. Während es bei der optischen Zeichenverarbeitung mit Abbyy und Iris noch Konkurrenz gibt, hat Nuance bei der akustischen Texteingabe den Markt nahezu für sich allein. Sowohl Apple als auch Microsoft nutzen Nuance-Technologie, nahezu alle Hersteller von Navigationsgeräten ebenfalls. Für das eigene Vorzeigeprodukt Dragon NaturallySpeaking kombiniert Nuance die Technologie von fünf Spezialanbietern, darunter IBM, Lernout & Hauspie sowie SpeechWorks.
Trotz anerkannter Expertise auf dem Gebiet der Spracherkennung im Hause Nuance musste erst Apple Siri lancieren, um der Funktion zum Durchbruch zu verhelfen. Jedoch sehen selbst manche Apple-Fanboys Siri als Spielzeug an.
Den Sprung in die Büros hatte Dragon schon vor Siri geschafft. Die hohe Erkennungsrate und Spezialwörterbücher für Jura und Medizin machen die Software zur elektronischen Sekretärin von Anwälten sowie Ärzten. Im Verbrauchermarkt ist Spracherkennung auch mit Siri noch nicht angekommen. Soviel vorab: Auch Version 12 von Dragon wird das nicht ändern.
Die Software wird standardmässig mit einem Headset ausgeliefert, das Anwender auch tunlichst verwenden sollten. Auch Markenprodukte vermindern die Erkennungsleistung, wie der Test mit einem Microsoft-Headset beweist.
Vor dem ersten Diktat bittet Dragon um eine etwa zehnminütige Sprachprobe, während der akustische Eigenheiten der Stimme wie Sprachstil, Tonhöhe und Akzent erkannt werden. Mundart lässt sich Dragon dabei allerdings nicht antrainieren, Prüfungen mit Zürichdeutsch und Aargauer Dialekt scheiterten an der hohen Fehlerrate. Wer das Programm hinterher mit Hochdeutsch füttert, bekommt so lange einen fehlerfreien Text geliefert, wie er sich im Rahmen des mitgelieferten Wörterbuchs bewegt. Spezialvokabeln lernt Dragon aber bei wiederholter Korrektur des Anwenders selbstständig, genau wie bevorzugte Schreibweisen von Abkürzungen und Massangaben. Aus einem gesprochenen «km» macht die Software «Kilometer», zusätzliche Einstellungen erlauben das Steuern von Grossschreibung von Personalpronomen zum Beispiel bei Anreden in einem Brief. Das erspart Kommandos wie «gross» vor jeder Anrede.
Beim Korrekturlesen entgehen dem Anwender Details wie Grossschreibung, hingegen lassen sich fälschlicherweise getrennte Wörter nun durchaus erkennen. Denn Dragon bringt neu eine Vorlesefunktion zur Textkontrolle mit. Ob die Stimme wirklich «natürlich» klingt, ist Geschmackssache – sie tönt aber alltäglicher als Computerstimmen von Navigationsgeräten.
Jede moderne Software benötigt heutzutage eine App. Da Spracherkennungsalgorithmen die Rechenleistung jedes Smartphones überfordern würde, beschränkt sich Dragon auf eine App als Diktiergerät. Das iPad, das iPhone oder der iPod sowie neu auch Android-Geräte lassen sich für die Sprachaufnahme nutzen – die Erkennung erfolgt später am PC.
Trotz anerkannter Expertise auf dem Gebiet der Spracherkennung im Hause Nuance musste erst Apple Siri lancieren, um der Funktion zum Durchbruch zu verhelfen. Jedoch sehen selbst manche Apple-Fanboys Siri als Spielzeug an.
Den Sprung in die Büros hatte Dragon schon vor Siri geschafft. Die hohe Erkennungsrate und Spezialwörterbücher für Jura und Medizin machen die Software zur elektronischen Sekretärin von Anwälten sowie Ärzten. Im Verbrauchermarkt ist Spracherkennung auch mit Siri noch nicht angekommen. Soviel vorab: Auch Version 12 von Dragon wird das nicht ändern.
Die Software wird standardmässig mit einem Headset ausgeliefert, das Anwender auch tunlichst verwenden sollten. Auch Markenprodukte vermindern die Erkennungsleistung, wie der Test mit einem Microsoft-Headset beweist.
Vor dem ersten Diktat bittet Dragon um eine etwa zehnminütige Sprachprobe, während der akustische Eigenheiten der Stimme wie Sprachstil, Tonhöhe und Akzent erkannt werden. Mundart lässt sich Dragon dabei allerdings nicht antrainieren, Prüfungen mit Zürichdeutsch und Aargauer Dialekt scheiterten an der hohen Fehlerrate. Wer das Programm hinterher mit Hochdeutsch füttert, bekommt so lange einen fehlerfreien Text geliefert, wie er sich im Rahmen des mitgelieferten Wörterbuchs bewegt. Spezialvokabeln lernt Dragon aber bei wiederholter Korrektur des Anwenders selbstständig, genau wie bevorzugte Schreibweisen von Abkürzungen und Massangaben. Aus einem gesprochenen «km» macht die Software «Kilometer», zusätzliche Einstellungen erlauben das Steuern von Grossschreibung von Personalpronomen zum Beispiel bei Anreden in einem Brief. Das erspart Kommandos wie «gross» vor jeder Anrede.
Beim Korrekturlesen entgehen dem Anwender Details wie Grossschreibung, hingegen lassen sich fälschlicherweise getrennte Wörter nun durchaus erkennen. Denn Dragon bringt neu eine Vorlesefunktion zur Textkontrolle mit. Ob die Stimme wirklich «natürlich» klingt, ist Geschmackssache – sie tönt aber alltäglicher als Computerstimmen von Navigationsgeräten.
Jede moderne Software benötigt heutzutage eine App. Da Spracherkennungsalgorithmen die Rechenleistung jedes Smartphones überfordern würde, beschränkt sich Dragon auf eine App als Diktiergerät. Das iPad, das iPhone oder der iPod sowie neu auch Android-Geräte lassen sich für die Sprachaufnahme nutzen – die Erkennung erfolgt später am PC.
Fazit: Die Spracherkennung mit Dragon NaturallySpeaking 12 Premium funktioniert bei Alltagsdiktaten einwandfrei. Für Fachtexte muss mehr Zeit fürs Training investiert werden. Die kostenlosen Apps ersetzen das Diktiergerät.
Testergebnis
Kurzes Training, gute Erkennung
Nur Hochdeutsch, Schwierigkeiten bei Grossschreibung
Details: Spracherkennungs-Software, Headset im Paket, App für iOS/Android gratis
Preis: Fr. 145.-
Infos:www.nuance.com
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