Tests
17.01.2019, 09:21 Uhr
Test: Eizo FlexScan EV3285
Viel mehr kann man von einem Büromonitor nicht erwarten.
Denkt man an Eizo, denkt man meistens zuerst an Grafiker-Bildschirme. Unter Fotografen, Malern und grafischen Designern sind Monitore der ColorEdge-Serie beliebt und geniessen einen ausgezeichneten Ruf. Eizo baut aber auch sehr gute Bildschirme fürs Büro. Die FlexScan-Reihe konnte uns schon einige Male überzeugen. Das ist auch diesmal nicht anders. Das neuste Modell auf dem Markt ist der 4K-Hüne EV3285. Der Monitor bietet ein 31,5-Zoll-Display mit einer Auflösung von 3840 × 2160 Pixeln in bester IPS-Qualität und einem enorm dünnen Rahmen. Damit allein gewinnt man aber noch keinen Blumentopf. Was den EV3285 ausmacht, ist das unglaublich ausgewogene Gesamtpaket.
Das Panel macht hier nur den Anfang. Verglichen mit den Grafiker-Modellen von Eizo hauen Farbtreue und Gamut niemanden aus den Socken. Das ist auch nicht der Sinn des Monitors. Dennoch sind Werte wie eine maximale Farbabweichung von 2,7 DeltaE durchaus gut für den Einsatzzweck. Die Helligkeitshomogenität ist mit bis zu 15 % Abweichung etwas schwach, aber nicht wirklich relevant für Büroarbeiten.
Im Büro zählen andere Qualitäten, und diese kann der EV3285 abdecken. Für die Zusammenarbeit bietet der Monitor PiP oder PbyP an. Damit können Sie Daten von verschiedenen Quellen gleichzeitig auf einem Monitor anzeigen lassen. Entweder nebeneinander (PbyP) oder übereinander (PiP). Die Anschlüsse für mehrere Geräte sind ebenfalls vorhanden: einmal DisplayPort, zweimal HDMI und einmal USB-C. Dazu kommen auf der Seite zwei USB-A-Downstreams sowie ein Kopfhöreranschluss. Zwei Lautsprecher auf der Front sind ebenfalls verbaut, klingen aber wie bei praktisch allen Monitoren nicht wirklich gut.
Kommen wir aber zurück zum USB-C-Anschluss. Dieser bringt eine neue Komponente ins Spiel. Neben Audio und Video kann der USB-C-Anschluss auch Strom mit bis zu 60 Watt Leistung übertragen. Damit können Sie problemlos ein modernes Notebook aufladen. In unserem Test haben wir den EV3285 mit dem neuen MacBook Air verbunden. Das MacBook konnte nicht nur problemlos 4K mit 60 Hz darstellen, sondern wurde dazu gleich noch aufgeladen. Das ist ideal für kleinere Notebooks (wie eben das MacBook Air), die nur über limitierte USB-Anschlüsse verfügen und diese zum Aufladen mitverwenden. Laufen Video und Strom über ein Kabel, sparen Sie einen Steckplatz für anderes – sowohl am PC als auch an der Steckleiste. Oder Sie verwenden weiterhin HDMI/DP und nutzen den USB-Anschluss, um Ihr Smartphone zu laden.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Büroarbeit ist die Ergonomie. Der EV3285 bringt hier keine Überraschungen mit sich. Standfuss und Halterung sind praktisch identisch mit den bisherigen Modellen. Das mit gutem Grund, denn das System funktioniert einwandfrei und sieht dazu erst noch toll aus. Der Monitor selbst ist drehbar, neigbar und kann gekippt werden. Auf Wunsch lässt er sich sogar ins Hochformat kippen. Höhenverstellbar ist der EV3285 auch. Ebenfalls schön: Die Kabel lassen sich mit einer mitgelieferten Kabelabdeckung einfach auf der Rückseite des Monitorständers verstecken.
Eizo geht beim Faktor Ergonomie noch einen Schritt weiter. Neben der physischen Position des Monitors, lässt sich auch die Anzeige ergonomischer gestalten. Dazu bietet der EV3285 diverse Modi an. Da wäre zum Beispiel der Papiermodus, der schon bei einigen Vorgängermodellen verbaut war. Dieser funktioniert ähnlich wie die Nachtmodi von Windows, macOS und Co., nur halt auf dem Monitor direkt. Blaues Licht wird gefiltert und die Rottöne aktiv angepasst. Das soll bei längerem Arbeiten die Augen schonen. Augenmüdigkeit zu messen, ist eher schwierig, aber in unserer subjektiven Wahrnehmung funktioniert der Papiermodus durchaus. Man muss sich zunächst einfach an das wärmere Bild gewöhnen. Für grafische Arbeiten ist der Papiermodus natürlich ungeeignet.
Dazu kommen ein Filmmodus für knalligere Farben (ähnlich wie am TV) und die Einstellung «EcoView». Eine nette Art, um «automatische Helligkeit» zu sagen. Der Nutzen ist jedoch unbestritten: Eine automatische Helligkeitsregelung schont die Augen, das Portemonnaie und schliesslich die Umwelt. Zuletzt kann der EV3285 auch automatisch zwischen den verschiedenen Bildmodi hin und her wechseln. Beispielsweise kann der Monitor automatisch in den Filmmodus wechseln, sobald eine Video-Software geöffnet wird. Wechselt man zurück zu Word, geht der Papiermodus an.
Fazit
Der Eizo FlexScan EV3285 ist ein beeindruckender Allrounder für zu Hause oder im Büro. Der Monitor überzeugt auf der ganzen Linie und hat kaum nennenswerte Schwächen. Leider ist dieses Gesamtpaket nicht ganz günstig. Seinen Preis rechtfertigt der EV3285 aber auf jeden Fall.
Testergebnis
Ergonomie, Ausstattung, Displaymodi, USB-C-Video
Bildqualität für Grafiker nicht ausreichend
Details: 31,5 Zoll IPS (3840 × 2160, 60 Hz), DisplayPort 1.2, 2 × HDMI 2.0, USB-C, 2 × USB-A-Downstream, Lautsprecher, 3,5-mm-Audio, dreh-, wend-, neig- und höhenverstellbar, integrierte PSU
Preis: Fr. 1455.–
Infos:eizo.ch
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