Tesla Model S im PCtipp-Test
Das Display ist die Kommandozentrale
Alles auf dem Schirm
Ein so grosses Display wurde bisher in keinem Serienfahrzeug verbaut. Die Grafik wird von einem nVidia-Tegra-2-Prozessor berechnet, das Betriebssystem basiert auf Ubuntu und X-Windows. Die Bedienung des Touchscreens ist gut, die Software läuft flüssig. Das User-Interface erinnert ein wenig an iOS 5. Der Tesla ist dauernd mit einem 3G-Modul mit dem Internet verbunden, ein Datenabo ist während 4 Jahren inbegriffen. Updates können via 3G oder WLAN eingespielt werden und beinhalten immer wieder neue Features. Das ist auch eine Tesla-Spezialität: Es gibt mit jedem Software-Update etwas Neues. Und diese Updates kommen in schönen regelmässigen Abständen. Was sie jeweils beinhalten, steht im Tesla-Blog. Einziger Nachteil: Bis jetzt gibt es die Software nur auf Englisch. Auch die Sprachbefehle müssen mit einem englischen Akzent gesprochen werden, sonst versteht die Software nur Bahnhof. Immerhin sind die Navigationsanweisungen auf Deutsch gesprochen.
Doch zurück zum Display. Im unteren Bereich des Displays sind die wichtigsten Bedienelemente wie Klimaanlage, Sitz- und Scheibenheizung sowie Lautstärke immer erreichbar. Im oberen Bereich des Bildschirms kann auf 6 Hauptfunktionen zugegriffen werden: Media-Center, Navigation, Energie-Display, Browser, Kamera und Telefon. Zusätzlich zu den Hauptfunktionen greift hier auf die Fahrzeugeinstellungen zu. Das Display kann horizontal geteilt und nach persönlicher Vorliebe eingerichtet werden.
Das Media-Center bietet Zugriff auf diverse Internetradiosender sowie auf lokale Radiostationen (DAB). Ebenso ist eine Koppelung via Bluetooth an ein mobiles Gerät möglich. Per englischem Sprachbefehl kann man Titel wünschen. Die superbe Musikanlage von Sinn, die direkt von der Batterie gespeist wird, lässt absolut nichts zu wünschen übrig. Ausser vielleicht, dass man bei einer solch edlen Anlage gerne eine CD einschieben würde - aber Silberlinge kann der Tesla nicht schlucken.
Die Navigations-Software basiert auf Google Maps und zeigt konsequent den kürzesten Weg zum Ziel. Das kann manchmal ein wenig nervig sein, wenn man sich nur aufs Navi verlässt. Denn wer fährt schon gern mit einem Tesla und aufgeschraubten 22-Zoll-Felgen über enge Feldwege und Nebenstrassen? Aber ansonsten macht Google Maps einen guten Job und findet verlässlich jedes Ziel.
Das wohl interessanteste Display versteckt sich hinter dem Energy-Knopf. Dieses Display gibt Auskunft über den Stromverbrauch der Batterie und zeigt, wie weit man mit der aktuellen Fahrweise kommen würde. Diese wiederum lässt sich auf die letzten 10, 20 oder 50 Kilometer extrapolieren. So weiss man immer in etwa, wie weit man mit dem Tesla noch kommt, bevor man ihn wieder am Strom anschliessen muss.
Ebenfalls verbaut ist ein Web-Browser. Er browst - aber mit 3G ist das Vergnügen ein zweifelhaftes. Als Fahrer sollte man davon sowieso die Finger lassen. Aber auch die Beifahrerin griff irgendwann zum Smartphone - weil die Informationsbeschaffung auf einem solchen Gerät schlicht einfacher geht. Erstens tippt es sich besser und zweitens ist die 4G-Abdeckung in der Schweiz inzwischen so weit fortgeschritten, dass man auf 3G-Surferlebnisse verzichten will. Pikanterweise funktionierte ausgerechnet die Tesla-Webseite im Browser nicht korrekt.
Wie oben beschrieben, wird das Telefon per Bluetooth gekoppelt. Eigentlich keine grosse Sache, aber warum in aller Welt sortiert der Tesla die Einträge nach Vornamen? Wir wissen es nicht, aber das wird garantiert in einem Update behoben.
Nach 20 Minuten Super-Charging ist der Akku bereits wieder halb voll, wir haben wieder 200 Kilometer Reichweite auf dem Display. Es geht zurück auf der A1 Richtung Zürich. Mit eingestelltem Tempomat und Abstandhalter fährt es sich ganz entspannt - der Computer übernimmt das Bremsen und Beschleunigen, so soll Autofahren sein.
Auf der nächsten Seite: Fazit
Autor(in)
Marcel
Hauri
29.03.2015
29.03.2015
29.03.2015
29.03.2015
29.03.2015
29.03.2015
29.03.2015
29.03.2015
30.03.2015
30.03.2015