Tests 27.03.2015, 12:39 Uhr

Tesla Model S im PCtipp-Test

Für einmal testete der PCtipp ein Auto. Mit welchen Argumenten der Elektro-Flitzer aus den USA überzeugen will, lesen Sie hier.
Es war Frühling 2014. Auf dem Weg nach Ravensburg machten wir einen Stopp bei der Blumeninsel Mainau. Auf dem Parkplatz bemerkten wir eine sportliche Limousine, gross, bullig - ein Maserati? Dann setzte sie sich in Bewegung. Völlig lautlos fährt sie an uns vorbei - beinahe geisterhaft. Wir drehen uns um. Die fehlenden Endrohre und ein angedeutetes T-Logo zwischen den beiden Rücklichtern machen klar, was da eben wie ein Ufo auf Rädern an uns vorbeigefahren ist: ein Tesla Model S. Schon beeindruckend, was Tech-Pionier Elon Musk seit der Gründung der Firma Tesla im Jahr 2003 auf die Strasse gebracht hat. Seine Strategie war zuerst, einen Sportwagen zu bauen (Tesla Roadster), um mit diesem Geld einen etwas halb so teuren sportlichen Fünftürer zu bauen. Das Resultat war das Model S. Aber hält der Tesla auch, was er verspricht? PCtipp wagt sich zum ersten Mal unter die Auto-Tester. Nicht zuletzt, weil der Tesla mit ganz viel Software ausgestattet ist und uns daher besonders neugierig gemacht hat.

Erstes Tesla-Erlebnis

Das Testauto für den PCtipp
Der «Schlüssel» ist dem Tesla nachempfunden
Im Tesla-Servicecenter in Winterthur dürfen wir unseren Tesla entgegennehmen. Im Gegensatz zu andere Garagen riecht es hier weder nach Öl noch nach Benzin - dafür sieht man überall Schilder mit der Aufschrift «High Voltage». Der freundliche Tesla-Mitarbeiter drückt uns einen «Schlüssel» in Form eines Miniatur-Teslas in die Hand. Nähert man sich dem Auto, fahren die verchromten Türgriffe heraus. Man wähnt sich irgendwie in Back to The Future Teil 2. Fehlt nur noch der Schwebemodus, denkt man sich mit einem Grinsen im Gesicht. Doch der Tesla ist real. Und das uns zur Verfügung gestellte Model S P85+ mit wuchtigen 22-Zoll-Felgen ist mit einigen Extras ausgestattet. Wir öffnen die Türe und lassen uns auf die Ledersportsitze nieder. Bequem sind sie und man hat viel Platz. Denn das Auto ist knapp 2 Meter breit und 5 Meter lang. Was sofort auffällt, ist das riesige 17"-Touch-Display, das in der Mittelkonsole verbaut ist.
Die Seitenansicht zeigt, dass sehr viel Platz für Stauraum vorhanden ist
Ansonsten ist der Innenraum eher spartanisch ausgestattet. Nicht mal einen Knirps kann man im Türfach verstauen - es gibt schlicht keines. Und die Flaschenhalter in der Armlehne entsprechen der US-Bechergrösse. Eine klassische europäische 0,5-Liter-Pet-Flasche kann nicht fixiert werden. Aber da der kleine Elektromotor hinter der Hinterachse sitzt und kein Platz für einen Benzintank vergeudet werden muss, steht neben dem hinteren Kofferraum mit 745 Litern (bzw. 1645 Litern bei heruntergeklappten Rücksitzen) vorne ein zusätzlicher kleiner Kofferraum mit 150 Litern zur Verfügung. Das ist sehr viel Stauraum. Zusätzlich lädt man die Tesla-App auf sein Smartphone. Diese gibt Auskunft über den Status der Fahrzeugs wie zum Beispiel Batterieladung oder Standort. Auch kann man per App das Licht einschalten, die Hupe drücken oder die Klimaanlage anwerfen. Letzteres ist je nach Jahreszeit eine äusserst angenehme Einrichtung.
Die Armlehne mit den Becherhaltern - leider nicht für 0,5-Liter-Pet-Flaschen optimiert
Geduldig erklärt uns der Tesla-Mitarbeiter die Eigenheiten des Model S und die digitalen Anzeigen. Links Geschwindigkeit, rechts sieht man Energieentnahme und Rückführung. Ich will losfahren. Wie startet man den Motor? Gar nicht, ist ja eine Elektrofahrzeug. Einfach am kleinen Hebel am Steuerrad auf D stellen und los gehts - geräuschlos. Fahren Sie vorsichtig, gab uns der freundliche Tesla-Angestellte auf den Weg. Natürlich, aber wir fühlen uns im Tesla sehr sicher. In Crash-Tests (USA und Europa) erhielt die Limousine in allen Kategorien die höchste Note.

Radar im Gepäck

Mit erhabenen Gefühl steuere ich den Tesla Richtung Autobahn. Die Anordnung der Schalter am Lenkrad sorgt zu Beginn für Verwirrung. Blinker und Autopilothebel sind nah beieinander. Nein, nicht blinken, Geschwindigkeit erhöhen. Sorry, tut mir Leid. Andere Verkehrsteilnehmer schütteln den Kopf. Audio-Gadgets zu testen, scheint mir im Moment einfacher von der Hand zu gehen. Aber nach ein wenig Eingewöhnungszeit hat man die Betriebsmodi verstanden, setzt die Finger am richtigen Hebel an.
Ultraschallsensoren, Radar und Kamera - in Zukunft soll der Tesla autonom fahren können
Unser Tesla ist mit dem Tech-Package ausgestattet. Der Spurhalteassistent lässt das Lenkrad auf der Seite vibrieren, die sich dem Markierungsstreifen auf der Strasse nähert. Und der Radar sieht, wenn man sich auf Kollisionskurs mit einem anderem Verkehrsteilnehmer befindet. Eine lautes Warngeräusch inklusive Anzeige auf dem Display macht auf die drohende Gefahr aufmerksam - man kann gar nicht anders, als in die Eisen zu steigen. Bei neuen S-Modellen soll das Auto bei Gefahr sogar automatisch bremsen. Und der Radar soll im Zusammenspiel mit der Kamera das Auto im Autopilotmodus durch den Verkehr führen - so wird der Tesla Strassenschilder interpretieren können, selbstständig Abstand zum Vordermann halten (jetzt schon möglich) und die Spur wechseln (Zukunftsmusik). Auf Überlandstrassen und der Autobahn ist der Tempomat in Verbindung mit dem Abstandhalter eine komfortable Angelegenheit - im Stadtverkehr sollte man davon eher die Finger lassen: Ein abbremsendes Tram oder ein auf dem Trottoir parkierter Lieferwagen kann plötzliches Bremsen auslösen.
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Energierückführung, Spassmodus und Reichweite

Unter Strom oder der «Spassmodus»

Aber mit dem Tesla will man im Prinzip nur eines: beschleunigen. Immerhin hat man von Kollegen und auf YouTube Eindrückliches gehört und gesehen. Ab auf die Autobahn, Beschleunigungspedal runterdrücken - es presst einem förmlich in den Sitz. Soeben habe ich den «Spassmodus» entdeckt.
Batterie und Elektromotor: Kaum zu glauben, wie viel Kraft diese Einheit auf die Strasse bringt
Denn das uns zur Verfügung gestellte Model S (P85+) wird von einem 85-kWh-Lithium-Ionen-Akku mit über 8000 Zellen angetrieben. Der Akku ist wie eine Granitplatte im Boden des Autos verbaut und mit Titan am Unterboden verstärkt. Er treibt einen Elektromotor mit 421 PS und einem Drehmoment von unglaublichen 600 NM an. Es empfiehlt sich, die Traktionskontrolle einzuschalten. Denn, wenn man das Beschleunigungspedal durchdrückt und somit in den «Spassmodus» wechselt, hechtet die über 2 Tonnen schwere Limousine wie ein Berserker nach vorne und lässt Fahrer und Beifahrer Fliehkräften aussetzen, die süchtig machen. So muss wohl ein Start in einem Kampfjet sein, nur dass dies beinahe geräuschlos geschieht. Einzig ein leises Surren begleitet den 4-Sekunden-Sprint von 0 auf 100 Stundenkilometer. Die 120 schafft unser Model S in 6,5 Sekunden. Dabei kommt dem Tesla zugute, dass er nur einen Gang besitzt - so lässt er aus dem Stand praktisch jeden noch so protzigen Sportwagenfahrer hinter sich. Auch im Non-Spassmodus ist das Fahrgefühl erhaben, beinahe schon majestätisch. Keine Vibrationen von Getriebe oder Motor, die einzigen Geräusche kommen vom Wind und dem Abrollen der Pneus. Das Bewusstsein, dass einzig und allein Strom für den Vortrieb dieser Luxuslimousine sorgt, macht das Steuern eines Teslas speziell - speziell schön. Gespannt warten wir auf das neue Dual-Motor-Allradantrieb-Modell (Bezeichnung P85D), das mit insgesamt 700 PS Motorleistung (224-PS-Frontmotor/476-PS-Heckmotor) aufwartet und in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen soll.

Die Sache mit der Reichweite

Apropos Strom - eine Batterieladung soll je nach gewählter Batterie für mindestens 390 Kilometer Reichweite sorgen. Bei unserer Testfahrt entstand nie der Eindruck, dass sich die angezeigten Kilometer zu schnell abbauten - ausser man hatte wieder mal ein paar dieser Spassanfälle, die den Akku jeweils stark belasten.
Aber der Elektromotor kann auch Energie rückführen. Bei voller Rekuperation wird die Batterie mit bis zu 60 kWh aufgeladen. Nimmt man in diesem Modus den Fuss vom Beschleunigungspedal, so bremst der Wagen sogleich ein - und zeigt das natürlich mit Bremslichtern. Daher empfiehlt es sich, die Energierückführung auf «Normal» einzustellen - erstens entspricht das Fahrverhalten eher dem, was man vom Benziner gewohnt ist, und zweitens danken es die Autofahrer, die hinter dem Tesla unterwegs sind. Da jedoch das Perpetum Mobile auch im Jahr 2015 keine Realität ist, muss man früher oder später eine Stromquelle aufsuchen.
 
Gegen Aufpreis installiert Tesla eine spezielle Ladestation in der Garage - Voraussetzung: eine dicke Stromleitung
Dies geschieht zu Hause in der Garage. Einfach das mitgelieferte Kabel an einer normalen 230-Volt/10-Ampere-Steckdose anschliessen und mit dem Tesla verbinden. Dann heisst es jedoch warten. Nach 10 Stunden Laden an der normalen Steckdose gibt es ca. 100 km Reichweite. Lässt man eine Hauptleitung in die Garage ziehen (400 Volt/16 Ampere), dann lassen sich 100 Kilometer in knapp 2 Stunden laden. Eine komplette Batterieladung (500 Kilometer Reichweite) kostet bei 20 Rappen/kWh rund 20 Franken - ein Bruchteil dessen, was man bei gleicher Reichweite für Benzin zahlt. Wer das Modell mit der 85-kWh-Batterie kauft, kann den Tesla auch gratis an einer Super-Charging-Station aufladen. Diese Stationen - es gibt inzwischen 8 davon in der Schweiz - laden die Tesla-Batterie in knapp 40 Minuten zu 80% auf.
An den Super-Charger-Stationen kann man die Batterie mit bis zu 300 Ampère sehr schnell laden
Wir gönnen der Batterie eine solche Strominjektion und machen Halt im Mövenpick-Resort oberhalb von Egerkingen. Dort stehen Supercharger, ein weiterer Tesla-Fahrer lädt sein Auto. Ich verbinden den Super-Charger mit dem Tesla - der Gleichstrom schiesst mit 300 Ampere in die Batterie. Während des Ladens wenden wir uns dem 17-Zoll-Display zu.
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Das Display ist die Kommandozentrale

Alles auf dem Schirm

Ein so grosses Display wurde bisher in keinem Serienfahrzeug verbaut. Die Grafik wird von einem nVidia-Tegra-2-Prozessor berechnet, das Betriebssystem basiert auf Ubuntu und X-Windows. Die Bedienung des Touchscreens ist gut, die Software läuft flüssig. Das User-Interface erinnert ein wenig an iOS 5. Der Tesla ist dauernd mit einem 3G-Modul mit dem Internet verbunden, ein Datenabo ist während 4 Jahren inbegriffen. Updates können via 3G oder WLAN eingespielt werden und beinhalten immer wieder neue Features. Das ist auch eine Tesla-Spezialität: Es gibt mit jedem Software-Update etwas Neues. Und diese Updates kommen in schönen regelmässigen Abständen. Was sie jeweils beinhalten, steht im Tesla-Blog. Einziger Nachteil: Bis jetzt gibt es die Software nur auf Englisch. Auch die Sprachbefehle müssen mit einem englischen Akzent gesprochen werden, sonst versteht die Software nur Bahnhof. Immerhin sind die Navigationsanweisungen auf Deutsch gesprochen.
Das Cockpit des Tesla: Ins Auge sticht das 17-Zoll-Display, das als Kommandozentrale dient
Doch zurück zum Display. Im unteren Bereich des Displays sind die wichtigsten Bedienelemente wie Klimaanlage, Sitz- und Scheibenheizung sowie Lautstärke immer erreichbar. Im oberen Bereich des Bildschirms kann auf 6 Hauptfunktionen zugegriffen werden: Media-Center, Navigation, Energie-Display, Browser, Kamera und Telefon. Zusätzlich zu den Hauptfunktionen greift hier auf die Fahrzeugeinstellungen zu. Das Display kann horizontal geteilt und nach persönlicher Vorliebe eingerichtet werden.
Das Media-Center bietet Zugriff auf diverse Internetradiosender sowie auf lokale Radiostationen (DAB). Ebenso ist eine Koppelung via Bluetooth an ein mobiles Gerät möglich. Per englischem Sprachbefehl kann man Titel wünschen. Die superbe Musikanlage von Sinn, die direkt von der Batterie gespeist wird, lässt absolut nichts zu wünschen übrig. Ausser vielleicht, dass man bei einer solch edlen Anlage gerne eine CD einschieben würde - aber Silberlinge kann der Tesla nicht schlucken.
Die Navigations-Software basiert auf Google Maps und zeigt konsequent den kürzesten Weg zum Ziel. Das kann manchmal ein wenig nervig sein, wenn man sich nur aufs Navi verlässt. Denn wer fährt schon gern mit einem Tesla und aufgeschraubten 22-Zoll-Felgen über enge Feldwege und Nebenstrassen? Aber ansonsten macht Google Maps einen guten Job und findet verlässlich jedes Ziel.
Das wohl interessanteste Display versteckt sich hinter dem Energy-Knopf. Dieses Display gibt Auskunft über den Stromverbrauch der Batterie und zeigt, wie weit man mit der aktuellen Fahrweise kommen würde. Diese wiederum lässt sich auf die letzten 10, 20 oder 50 Kilometer extrapolieren. So weiss man immer in etwa, wie weit man mit dem Tesla noch kommt, bevor man ihn wieder am Strom anschliessen muss.
Ebenfalls verbaut ist ein Web-Browser. Er browst - aber mit 3G ist das Vergnügen ein zweifelhaftes. Als Fahrer sollte man davon sowieso die Finger lassen. Aber auch die Beifahrerin griff irgendwann zum Smartphone - weil die Informationsbeschaffung auf einem solchen Gerät schlicht einfacher geht. Erstens tippt es sich besser und zweitens ist die 4G-Abdeckung in der Schweiz inzwischen so weit fortgeschritten, dass man auf 3G-Surferlebnisse verzichten will. Pikanterweise funktionierte ausgerechnet die Tesla-Webseite im Browser nicht korrekt.
Wie oben beschrieben, wird das Telefon per Bluetooth gekoppelt. Eigentlich keine grosse Sache, aber warum in aller Welt sortiert der Tesla die Einträge nach Vornamen? Wir wissen es nicht, aber das wird garantiert in einem Update behoben.
Nach 20 Minuten Super-Charging ist der Akku bereits wieder halb voll, wir haben wieder 200 Kilometer Reichweite auf dem Display. Es geht zurück auf der A1 Richtung Zürich. Mit eingestelltem Tempomat und Abstandhalter fährt es sich ganz entspannt - der Computer übernimmt das Bremsen und Beschleunigen, so soll Autofahren sein.
Auf der nächsten Seite: Fazit

Fazit

Fazit

PCtipp-Redaktor Marcel Hauri
Wir hatten viel Spass mit dem Auto und waren von der Performance beeindruckt. Sowieso meinen wir, dass der Tesla für die Schweiz ein ideales Gefährt ist. Die Kleinräumigkeit und die gute Infrastruktur mit den vielen Lademöglichkeiten ist für Elektroautos ideal. Das zeigt sich auch in den Absatzzahlen in der Schweiz. So wurden im Jahr 2014 knapp 500 Model S zugelassen. Im direkten Vergleich wechselten 678 Mercedes-Benz der S-Klasse, 199 Porsche Panamera, 158 Audi A8, 132 BMW 7er die Besitzer. Bei den hierzulande eher kurzen Distanzen zwischen Wohn- und Arbeitsort kann man bei entsprechender Ausrüstung des Garagenplatzes immer mit einer mehr oder weniger vollen Batterie fahren. Bei längeren Trips helfen die Super-Charging-Stationen. Im Preis inbegriffen sind 8 Jahre Garantie auf die Batterie, ab der 85-kW-Variante sogar mit unbegrenzter Laufleistung. Jedoch bleibt die Batterie das grosse Fragezeichen - wie schnell baut sie ab? Was kostet eine Auswechslung? Vermutlich viel.
Da kein grosser Motorblock vorhanden ist, hat man sehr viel Stauraum für Gepäck zur Verfügung. Die On-Board-Software (Media-Center, Telefon, Navigation) ist zweckmässig, könnte aber noch die eine oder andere Verbesserung vertragen. Das Fahrgefühl ist toll, die Beschleunigung von einem anderen Stern. Die Preisspanne für ein Model S bewegt sich zwischen 68'900 Franken (Modell 60 ohne Extras) und 124'000 Franken (Modell P85D mit Extras).
Man kann zwar nicht mehr einfach aufs Gratwohl losfahren (schnell tanken), aber für den PCtipp-Testfahrer scheint diese «Einschränkung» nicht wirklich entscheidend. Für den Preis kriegt man ganz schön viel Auto und das Versprechen, dauernd mit neuen Updates beglückt zu werden. Falls das nötige Kleingeld vorhanden ist, geben wir hiermit eine Kaufempfehlung ab.

Testergebnis

Umweltfreundlich, Beschleunigung, Fahrgefühl, Display, Stauraum, Musikanlage, Update-Politik
was, wenn die Batterie abbaut?

Details:  Elektro-Luxuslimousine mit 416 PS, 17-Zoll-Display, Radar, Ultraschallsensoren

Preis:  ab 68'000 Franken

Infos: 
www.teslamotors.com/de_CH/

Leserwertung

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Autor(in) Marcel Hauri



Kommentare
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nihi
29.03.2015
Ich möchte vorausschicken, dass ich für Elektromobilität bin. Ich war schon in den 80er-Jahren mit Prototypen von E-Autos unterwegs. Meine Befürwortung der E-Mobilität ist ein Grund warum ich dem Tesla sehr kritisch gegenüberstehe. Das Konzept geht an der Wirklichkeit vorbei. Für mich ist und bleibt das Teil ein Kurzstreckenfahrzeug. Stellen Sie sich ein Parkfeld mit ein paar Dutzend Teslas an der Ladestation vor und jeder zieht mal schnell seine 300A an Strom! Da stellt man sinnvollerweise das Kraftwerk gleich neben das Parkfeld. Wer mit dem Tesla einkaufen will, wird zwangsläufig zum Aldi-Kunden, da mir kein anderer Detaillist bekannt ist, der entsprechend breite Parkplätze hat. In Tiefgaragen schwindet jede Hoffnung das Fahrzeug auf nur einen Parkplatz zu stellen. Die Grundfläche von von 2 mal 5m entspricht genau meinem Kleinbus mit 12 Sitzplätzen Dazu kommt - ich zitiere aus Ihrem Bericht: "...wer fährt schon gern mit einem Tesla und aufgeschraubten 22-Zoll-Felgen über enge Feldwege und Nebenstrassen?" Was bleibt? - der mehrfach zitierte Spassmode auf der A1, der für den Werktätigen ausfällt, da er am Morgen bei der Fahrt zur Arbeit und am Abend auf dem Heimweg mit tausenden Mitautomobilisten in gebremstem Tempo unterwegs ist. Das Teil macht sich aber ganz gut im Schaufenster und als Model für Prospekte.

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Midori
29.03.2015
Interessanter Test, damit hätte ich nicht gerechnet! Auch wenn natürlich zumeist nur an der Oberfläche gekratzt wird, aber Hauptsache es wird auf den internen Computer eingegangen. Verstehe eigentlich nicht, weshalb man sich in Autos immer noch mit Knöpfen und 7-Segment-Anzeigen herumschlagen muss bzw. sich die Hersteller die komfortable Ausführung fürstlich bezahlen lassen. Meiner Meinung nach wären die umweltfreundlichsten Autos gasbetriebene, deren Treibstoff mit zu Spitzenzeiten anfallendem Strom aus regenerativen Quellen synthetisch (also CO2-neutral) hergestellt wird. Aha. Und das heisst konkret? Biogas, also Nahrung verderben lassen? Solange Strom nicht aus Kohle, Öl oder Gas stammt, ist für mich das genügend umweltfreundlich. Und ja, ich stufe Atomstrom als umweltfreundlich ein.

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Masche
29.03.2015
Kann man diesen Thread mit diesem zusammenführen? [Mod-Edit: Yep, erledigt! (sal)]

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Masche
29.03.2015
Biogas, also Nahrung verderben lassen? Du verwechselst das mit Biodiesel (hergestellt unter anderem aus Raps-, Kokos-, Palm- und Sojaöl). Biogas macht man nicht aus Nahrung sondern hauptsächlich aus Abfällen und nicht essbaren Pflanzenresten. Und ja, ich stufe Atomstrom als umweltfreundlich ein. Darüber diskutiere ich erst, wenn die Entsorgung gelöst ist (für mehrere Millionen Jahre!).

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Leachim
29.03.2015
Biogas, also Nahrung verderben lassen? Biogas, also Nahrung verderben lassen? Abgesehen von aus kompostierbaren Abfällen hergestelltem Biogas finde ich das gar keine gute Idee (da hiermit die Nahrungsmittelproduktion konkurrenziert wird)! Aber das habe ich ja nicht geschrieben: regenerative Energien = Wasser, Wind, Solar ... Das CO2 bei dem von mir erwähnten Verfahren stammt aus der Luft (Synthetic Natural Gas SNG, umgangssprachlich auch "synthetisches Erdgas" genannt), und nicht aus Pflanzen. Es wäre eine Möglichkeit, die Energie der Erneuerbaren zu speichern, da ihre Spitzen meist zu "Unzeiten" anfallen (Sommer, Schönwetter). Bin übrigens kein grundsätzlicher AKW-Gegner, doch zuerst muss ein Endlager gefunden werden! Und unabhängig vom Ausland machen sie uns nun wirklich überhaupt nicht.

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medwed
29.03.2015
Ist gelöst Darüber diskutiere ich erst, wenn die Entsorgung gelöst ist (für mehrere Millionen Jahre!). Technisch ist die Endlagerung schon lange gelöst. Nur politisch nicht.

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Katharina B.
29.03.2015
Technisch ist die Endlagerung schon lange gelöst. Nur politisch nicht. Das stimmt nun wirklich nicht. Genau aus diesem Grund hat Kalifornien gegen die Bundesregierung prozessiert (weil das Thema Nuklearenergie staatshoheitlich bei einer Bundesbehörde liegt), gewonnen, den Bau von AKWs gestoppt und die meisten bestehenden AKWs zurückgebaut.

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Katharina B.
29.03.2015
Nur mit Strom fahrende Fahrzeuge machen nur in einer dichten Siedlungsweise sinn. Nicht aber in dezentralen, wo die Reichweite der Batterie unterhalb der Siedlungsdistanzen liegt und damit Stromtankstellen fehlen. Rein von der Logistik her machen flüssige Energieträger mehr sinn, da sie leicht in die bestehende Infrastruktur integriert werden können. Von da her sehe ich für Fahrzeuge eher in Energiezellen die Zukunft, dort wird verflüssigter Wasserstoff als Energieträger benutzt und in der Energiezelle Strom erzeugt. Diese Technologie besteht seit den 60er Jahren und ist in extremsten Umweltbedingungen (Raumkapseln) bewährt. Allerdings immer noch teuer. Den Wirklichen Impact von Tesla sehe ich eher in der Haustechnik: Musk investiert sehr viel in die Herstellung und Forschung der Batterien und die Zielrichtung da ist tatsächlich Haustechnik, wie er in der neuesten Letter to Investors schrieb. Wird ein Haus mit einer weiterentwickelten Variante der Tesla Batterie bestückt, kann dieses kombiniert mit z.B Solarzellen, vom Stromnetz autonom werden. Es bieten sich andere Einsatzzwecke an, zB die Zwischenspeicherung oder Pufferung von Windenergie. Dies vereinfachte die Anbindung an Stromnetze (Stichwort intelligent Grid). Der Energiebedarf einer Durchschnitsswohnung ist weitaus tiefer als derjenige eines Autos (Stichwort kinetische Physik).

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medwed
30.03.2015
Doch, stimmt Das stimmt nun wirklich nicht. Genau aus diesem Grund hat Kalifornien gegen die Bundesregierung prozessiert (weil das Thema Nuklearenergie staatshoheitlich bei einer Bundesbehörde liegt), gewonnen, den Bau von AKWs gestoppt und die meisten bestehenden AKWs zurückgebaut. Kalifornien ist in höchstem Masse erdbebengefährdet, da lässt sich keine Endlagerung realisieren. Was nichts daran ändert, dass die Technik zur Endlagerung besteht: aber nicht jeder Ort und nicht jeder Fleck ist dazu geeignet. Genauso wenig, wie sich jeder Platz für ein AKW eignet. An einem erdbebengefährdeten Ort und erst noch an der Meeresküste bespielsweise ist es absoluter Unsinn, wie Fukushima zweifellos zeigte. Hat aber mit dem AKW nichts zu tun, das am richtigen Platz und mit der richtigen Technik sicher betrieben werden kann. Wie die Endlagerung auch.

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rodolfo3570
30.03.2015
Wie wird der Tesla besteuert? Stimmt es, dass Basel-Stadt den abgasfreien Tesla, betrieben mit Strom aus 100% erneuerbaren Quellen, wie einen Benziner mit riesigem Hubraum besteuert, Solothurn aber gar keine Steuer erhebt?