Bluetooth-Maus 04.11.2020, 11:00 Uhr

Logitech MX Anywhere 3 im Test

Die kleine Reisemaus von Logitech ist zurück und bringt ein grosses Update mit sich.
Die MX Anywhere 3 erhält ein grösseres Upgrade
(Quelle: Logitech)
Mit der MX Anywhere 3 führt Logitech die kompakte Reisemaus in die Master-Serie ein, quasi als kompakte Alternative zur MX Master. Entsprechend erhält die Anywhere 3 in etwa die gleichen Upgrades wie die MX Master 3 gegenüber dem Vorgängermodell. Allem voran das magnetische Mausrad.
Genau dieses Mausrad war bei der ersten MX Anywhere noch ein spannendes Thema: Logitech verbaute dort den mittleren Mausknopf nicht wie üblich im Mausrad, sondern in einem speziellen Knopf dahinter. Drückte man das Mausrad nach unten, wurde nicht etwa ein Mittelklick ausgelöst, sondern das Mausrad zwischen Freilauf- und Zahnrad-Modus umgeschaltet. Grundsätzlich hatte dieses System einige Vorteile. Die mittlere Maustaste was als separater Button angenehmer zu drücken und weniger anfällig auf unabsichtliche Scrollbewegungen. Aber: Da ausser der MX Anywhere keine andere Maus dieses System verwendete, war es für die Mehrheit der Nutzer eine mühsame Umgewöhnung. Besonders, wenn neben der Anywhere auch noch andere Mäuse im Gebrauch waren.
Für die MX Anywhere 3 hat Logitech dieses System wieder auf Standard gesetzt. Ein Mittelklick wird mit dem Mausrad ausgelöst und der Button dahinter wechselt zwischen Freilauf und Zahnrad. Das ist für die meisten Nutzer vertrauter, aber gleichzeitig eine der Schwächen der Anywhere 3. Denn für das Mausrad verwendet Logitech die gleiche Technologie wie bei der MX Master 3. Im Zahnrad-Modus wird nicht etwa ein physisches Zahnrad eingeklinkt, sondern die Polung eines Magneten umgedreht. Der klickende Widerstand ist also nicht physischer Natur, sondern magnetisch. Der magnetische Widerstand lässt sich zudem ab einer bestimmten Drehzahl automatisch deaktivieren. Heisst also: Dreht man das Mausrad langsam, «klickt» das Rad wie gewohnt, dreht man es schneller, klinkt sich der Magnet aus und das Mausrad dreht frei. Technologisch gesehen ein Meisterstück und im Alltag sehr angenehm zu bedienen. Allerdings ist das magnetische Scrollrad auch eher schwach im Widerstand und genau das fällt beim Mittelklick per Mausrad negativ auf. Viel zu häufig verrutscht beim Mittelklick das Mausrad und scrollt ungewollt und auch das Druckgefühl ist wackliger als nötig.
Die Anywhere 3 (links) in Vergleich mit der Anywhere 2S
Quelle: PCtipp
Ansonsten ist nicht viel neu im Gegensatz zu den Vorgängermodellen. Die Maus ist leicht bauchiger, die Seitentasten sind minim schmaler geworden. Wie bisher ist auch die exzellente Verarbeitung, die klarmacht: Die MX Anywhere ist ein Premium-Produkt und fühlt sich auch so an.
Was die Funktionalität angeht, kann die MX Anywhere 3 ebenfalls überzeugen. Der «Track Anywhere»-Sensor von Logitech funktioniert auf praktisch jeder Oberfläche, darunter auch Glas und macht dem Namen der Maus demnach alle Ehre. Dazu verspricht Logitech eine Akkulaufzeit von 70 Stunden. Eine genaue Zeitmessung davon ist schwierig, da die Maus sehr effizient mit ihrem Stromverbrauch umgeht. Beispielsweise deaktiviert sich die Maus bei unterbrochener Nutzung schnell selbst. Nach über zwei Wochen regelmässiger Nutzung ist bei meinem Testmodell der Akku aber noch nicht leer. Ebenfalls spannend, besonders bei der Nutzung unterwegs: Mit dem neuen USB-C-Ladekabel kann die MX Anywhere 3 in nur einer Minute den Akku mit drei Stunden Saft versorgen. Praktisch: Die Maus lässt sich wahlweise per Bluetooth oder dem mitgelieferten Funk-Empfänger verbinden. Zusammen mit drei Verbindungsprofilen lässt sich so einfach zwischen mehreren Geräten hin- und herwechseln. Das nutzt Logitech dann gleich auch mit seiner Software aus.
Als Teil der Master-Serie erhält die MX Anywhere 3 Zugriff auf die Flow-Technologie von Logitech. Damit lässt sich die Maus, sowie andere Peripherie von Logitech mit mehreren Rechnern gleichzeitig verbinden. Der Clou dabei: Die Maus kann mit einer minimalen Verzögerung zwischen den beiden Rechnern wechseln, als handle es sich um das gleiche Gerät mit mehreren Bildschirmen. Zudem werden erweiterte Funktionen wie eine geräteübergreifende Zwischenablage unterstützt. Ebenfalls wie bei der MX Master bietet Logitech diverse Voreinstellungen an, mit denen der Workflow in populären Applikationen wie Adobe Photoshop, Safari oder Microsoft Word verbessert werden kann.
Die Logitech MX Anywhere 3 ist in den Farben Graphite (dunkelgrau), Hellgrau und Rosa verfügbar. Im Fachhandel kostet die Maus derzeit rund 85 Franken. Eine spezielle Version für Mac ist ebenfalls verfügbar. Diese ist laut Logitech für MacOS und iPadOS optimiert. Beide Versionen funktionieren aber unabhängig vom Betriebssystem.

Fazit

Die MX Anywhere 3 ist eine ausgezeichnete Maus für unterwegs. Für Nutzer mit eher kleinen Händen auch für zu Hause. Ausstattung und Verarbeitung überzeugen auf der ganzen Linie und auch der Akku hält lange durch. Einziger Wermutstropfen ist das eher leichtgehende Mausrad und das dazugehörende wacklige Gefühl beim Mittelklick.

Testergebnis

Verarbeitung, Ausstattung, Flexibilität
etwas leichtgehendes Mausrad

Details:  «Track-Anywhere»-Sensor mit bis zu 4000 DPI, Magnet-Mausrad, 6 Tasten, Bluetooth, USB-A-Funkempfänger, Ladekabel USB-A-zu-C, 70h-Akkulaufzeit, QuickCharge

Preis:  Fr. 85.-

Infos: 



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.