Tests
07.05.2014, 07:08 Uhr
Test: Sony Alpha A6000
Der würdige Nachfolger der NEX-Serie ist ein Tummelplatz für Technik-Fans.
Mit der Alpha 6000 (kurz: α6000, oft auch A6000) wird Sonys populäre NEX-Serie endgültig in Rente geschickt. Trotzdem sind sich die Japaner treu geblieben, denn die neue 24-Mpx-Kamera sieht fast genauso aus wie ihre Ahnen. Die α6000 orientiert sich dabei am oberen Segment und versteht sich als Nachfolger der NEX 7 respektive der NEX 8. Doch im Inneren hat sich einiges getan, wie wir noch sehen werden. Getestet wurde die α6000 zusammen mit dem Kit-Zoom 16-50 mm (ƒ3.5-5.6), was einer Kleinbild-Brennweite von 24-75 mm entspricht.
Das Gehäuse
Die α6000 lädt förmlich dazu ein, mit ihr herumzuspielen. Trotz den geringen Abmessungen liegt die Kamera hervorragend in der Hand, was auch dem grossen, gummierten Wulst auf der Vorderseite zu verdanken ist: Er vermittelt das Gefühl, dass die α6000 förmlich an der Hand klebt. Zusammen mit dem Zoom beläuft sich das Gewicht auf gerade einmal 461 Gramm. Das Gehäuse ist hochwertig verarbeitet und die Einstellräder sind weder zu leicht- noch zu schwergängig. Kurz, der erste Eindruck könnte nicht besser sein.
Auf der Oberseite befindet sich der Blitzschuh, der auch ein externes Sony-Mikrofon speist. Es folgen der eingebaute Blitz, das Wählrad für die Belichtungsprogramme sowie ein universelles Funktionsrad. Je nach Belichtungsprogramm ändert es die Zeit-/Blendenkombination (P), die Blende (A und M) oder die Verschlusszeit (S). Alternativ kann das Funktionsrad auch für die Belichtungskorrektur verwendet werden. Doch damit werden alle anderen zugedachten Funktionen hinfällig, und ausserdem verhindert die fehlende Beschriftung, dass es zu einem gleichwertigen Ersatz für ein «echtes» Belichtungskorrektur-Rad wird.
Auf der Rückseite befinden sich üblichen Funktionstasten sowie das Display, das sich nach oben und unten kippen, aber nicht schwenken lässt. Die vielen aufgedruckten Symbole wirken auf den ersten Moment ein wenig abschreckend, aber das gibt sich wieder, sobald man sie ignoriert. Dazu später mehr.
Positives findet man auch auf der Unterseite: Das Stativgewinde ist weit genug vom Akku- und Kartenfach entfernt, dass sich dieses auch dann öffnen lässt, wenn der Stativadapter montiert ist.
Apropos Akku: Leider wird mit der α6000 kein Ladegerät mitgeliefert, sondern nur ein kleines USB-Netzteil. Es verbindet die Steckdose mit der α6000 – der Akku wird also direkt in der Kamera geladen. Dieses Prinzip ist alles andere als benutzerfreundlich, wenn zum Beispiel in den Ferien die Akkus im Hotel geladen werden sollen, während die Kamera auf Tour ist. Das externe Netzteil «BC-TRW» ist zurzeit in der Schweiz kaum erhältlich und kostet sogar auf Ebay über 80 Dollar. Zusammen mit einem oder zwei Ersatz-Akkus kommt für Weltenbummler ein unerfreulich hohes Sümmchen zusammen.
Der Sucher
Die Auflösung des OLED-Suchers wurde im Vergleich zur NEX-7 von 2.3 Mio. auf 1.4 Mio. Pixel reduziert. Trotzdem überzeugt er mit seiner Schärfe, der Helligkeit und seiner Reaktionsfreudigkeit. Positiv ist auch die grosse Augenmuschel, die das Sonnenlicht weitgehend aussperrt und dafür sorgt, dass sich das Sucherbild sogar bei gleissend hellem Licht einwandfrei erkennen lässt.
Allerdings sind Brillenträger die Gelackmeierten; für sie bedeutet die ausgeprägte Augenmuschel eher einen Nachteil, weil sich der Abstand zwischen Okular und Auge zusätzlich vergrössert. Hier hilft nur die eingebaute Dioptrienkorrektur (-4 bis +3). Weil sie unter der Augenmuschel versteckt ist, artet die Justierung in eine ziemlich Fummelei aus – ganz besonders für linksäugige Fotografen. Ein weiteres Ärgernis sind die fehlenden Markierungen auf dem Einstellrad, sodass man sich nicht einmal die Position merken kann.
Das Display
Das 3-Zoll-Display der α6000 verfügt über eine Auflösung von mit 921’600 Pixeln. Es lässt sich um 45 Grad nach oben und um 90 Grad nach unten kippen – der Klassiker, um in Bodennähe und über Menschenmassen hinweg zu fotografieren. Es reagiert zwar nicht auf Berührungen, doch damit haben wir keine Probleme, weil die Bedienung über die Menüs ausgesprochen flott funktioniert.
Der Blitz
Und zu guter Letzt ist da noch der integrierte Blitz, der mit einer eigenen Taste aus dem Gehäuse befreit wird. Neben den typischen Funktionen bietet er die Möglichkeit, als Commander eine grosse Blitzanlage zu steuern.
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