Test: Fujifilm X-T10
Bildqualität
Bildqualität
Wenn bei den Kameras der Xer-Serie die Bildqualität zur Sprache kommt, nehmen die Superlativen kein Ende: «genial», «unglaubliche Schärfe», «fantastische Farben» … und so weiter. Dieser Überschwang ist berechtigt – und gleich mehreren Faktoren zu verdanken.
Sensor. Wie eingangs erwähnt, kommt der X-Trans-II-Sensor ohne Tiefpassfilter aus, was an sich schon zu schärferen Bildern führt.
JPEG-Engine. Die JPEG-Engine liefert bei der Umsetzung ganze Arbeit. Sie ist so gut, dass so manche Fotografen daran scheitern, in einem RAW-Converter gleichwertige Bilder anzufertigen. Schön: RAW-Bilder lassen sich direkt in der Kamera beliebig oft und mit beliebigen Einstellungen entwickeln. Das Resultat wird als JPEG auf der Karte abgelegt.
Filmsimulationen. Und natürlich kann man unmöglich über die Bildqualität sprechen, ohne die Filmsimulationen ins Feld zu führen. Sie manipulieren die Farben und Kontraste so, dass die Anmutung der analogen Fuji-Filme reproduziert wird. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die allgegenwärtigen Effekte im Instagram-Stil, sondern um subtile Anpassungen. Auch die Schärfe der Bilder bleibt unverändert hoch.
Die X-T10 bietet in den Standard-Einstellungen weiche, zarte und fast schon ein wenig langweilig-neutrale Bilder, die auf der Farbgebung des Fuji-Films Provia basieren. Weitere Simulationen umfassen zum Beispiel den quietschbunten Velvia oder den weichen Astia. Natürlich fehlt auch eine Schwarz-Weiss-Umsetzung nicht, die wahlweise durch einen simulierten Gelb-, Rot- oder Grünfilter ergänzt wird. Der beliebte Classic Chrome imitiert wiederum die Anmutung der Magazine aus den 70er-Jahren.
Objektive. Fujifilm hat es geschafft, innerhalb von nur etwa drei Jahre eine beeindruckende Objektivlinie zu schaffen, die regelmässig Höchstwertungen erzielt. Sie können zu einem beliebigen Objektiv greifen und werden von der Qualität garantiert nicht enttäuscht – allerdings hat ebendiese Qualität auch ihren Preis.
Im Dämmerlicht
Da die X-T10 mit genau demselben Rüstzeug ausgestattet ist wie die X-T1, die X-E2 und die X100T, waren wir von den Resultaten im Dämmerlicht nicht überrascht –, aber die Ergebnisse sind immer wieder beeindruckend. Hier die Übersicht:
Und hier die Crops. Bei 800 ISO ist die Qualität sehr hoch, jede Masche des Zauns unterscheidet sich glasklar vom Rest. Selbst bei 1600 ISO und 3200 ISO gibt die Qualität praktisch nicht nach. Erst bei 6400 ISO wird ein dezentes Rauschen sichtbar (Strassenbelag) und die ersten Details verlieren ein wenig an Schärfe. Kurz, für eine Kamera im APS-C-Format liefert die X-T10 eine fantastische Leistung.
Dann lässt die Qualität abrupt nach. Bei 12'800 ISO verschwinden die ersten Details. Bilder mit 25'600 ISO möchte man nicht mehr herumzeigen und die maximalen 51'200 ISO sind wohl als Gefälligkeit an die Marketingabteilung zu verstehen: Die Farben werden verfälscht und die letzten Details schmieren zu.
Leider hilft es bei den höheren ISO-Zahlen auch nicht, den Bildern mit einer speziellen Software auf die Sprünge zu helfen. Die X-T10 kann lediglich bis 6400 ISO im RAW-Format aufzeichnen; alle höheren Werte lassen sich nur noch als JPEG sichern.
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