Tests 10.09.2010, 09:08 Uhr

Test: Garmin-Asus nüvifone A50

Das nüviphone A50 ist fürs Auto gemacht. Vorinstallierte Europa-Karten warten auf ihren Einsatz, die Navigation ist das Kerngeschäft des Android-Handys. Wie gut sich das Handy auf der Strasse schlägt, verrät der Test.
Das Garmin-Asus nüviphone A50 wurde für diejenigen entwickelt, die immer auf Achse sind und regelmässig fremde Adressen ansteuern. Damit die Fahrt auch an der Grenze nicht endet, hat Navigationsspezialist Garmin Kartenmaterial für 42 europäische Länder in den 4 GByte grossen internen Speicher gepackt. Die Daten können per Lifetime Map Update kostenlos aktualisiert werden. Der Vorteil gegenüber Google: Wer die Karten im Ausland nutzt, muss keine gefürchteten Roaming-Gebühren zahlen.
Vollgas-Navigation
Mit Hilfe der vorinstallierten Karten gelangt der Nutzer sowohl zu Fuss als auch mit dem Auto gut ans Ziel. Per Pedes werden typische Fussgängerwege wie Unterführungen oder Parkanlagen in die Routenberechnung mit einbezogen. Allerdings kennt das Garmin-Asus nüviphone A50 bei weitem nicht alle Wege und so kann es durchaus zu Umwegen kommen.
Die Nutzerführung über das Navi-Menü war intuitiv, nur während des Autofahrens ist es als Beifahrer manchmal schwierig, die kleinen Buchstaben auf dem Touchscreen zu treffen. Eine Sprachsteuerung, die die Eingabe erleichtern würde, fehlt. Die Berechnung der Route dauerte bis zu 30 Sekunden. Die Sprachansagen kommen laut und deutlich aus dem Lautsprecher. Wer während der Fahrt eine Route ändern und beispielsweise nicht mehr über die Autobahn fahren will, muss die Route erst beenden, dann in die Einstellungen gehen, Autobahnen vermeiden anklicken und die Route neu starten. Während die Navigationslösung sonst überzeugt, sollte Garmin diesen Punkt noch einmal überarbeiten.
Sehr gute Anzeige

Besser als ein Beifahrer: Navi mit Fahrspurassistent
Das kapazitive 3,5-Zoll-Display eignet sich gut, um fotorealistische Bilder von Autobahnen und Bundesstrassen samt ihren Fahrspuren anzuzeigen. Ein Fahrspurassistent für große Kreuzungen sorgt zusätzlich dafür, dass das Einfädeln gelingt. Wer mehr Details auf der Karte sehen will, kann per Zwei-Finger-Geste in die Karte hineinzoomen - sehr schön. Das Handy liefert aktuelle Daten zu Tankstellen, Parkmöglichkeiten, Polizeirevieren und Kliniken. Sie können direkt aus der Kartenanwendung - oder auch dem Adressbuch - dort anrufen oder sich gleich hinlotsen lassen.

Staumeldungen in Echtzeit Zusätzlich hat der Nutzer ...

Staumeldungen in Echtzeit
Zusätzlich hat der Nutzer die Möglichkeit, Onlinedienste in Echtzeit abzurufen. Die nüvifone Onlineservices bieten unter anderem Verkehrsnachrichten, Radarinfos, Wetterberichte und Flugstati. Sie sind die ersten 30 Tage kostenlos verfügbar. Danach besteht die Möglichkeit, die Staumeldungen und Radarinfos zu abonnieren. Ferner erlaubt das integrierte GPS ortbezogene Dienste. Über Googles lokale Suche findet man so ganz unkompliziert eine Sehenswürdigkeit, einen Thai-Imbiss oder eine Apotheke in der Nähe. Um diese Services abzurufen, empfiehlt sich ein entsprechender Datentarif.
Das Garmin-Asus nüviphone A50 wird mit einer Windschutzscheibenhalterung fürs Auto sowie einem Ladekabel für den Zigarettenanzünder ausgeliefert - sehr schön, denn das spart Geld für weiteres Zubehör. Bei Nokias Navigations-Handys muss dieses Zubehör beispielsweise separat erworben werden.
Android 1.6 ist müde
Doch nicht nur in punkto Navigation kann das Garmin-Asus nüviphone A50 Punkte sammeln. Auf dem Startbildschirm liegt eine Leiste mit Schnellzugriffen, die die Kamera sowie häufig genutzte Funktionen wie das Adressbuch oder das Mailprogramm direkt startet. Um ins Hauptmenü zu kommen, muss man die Lasche an der Leiste nach links ziehen.
Das Starten der Programme dauerte zum Teil etwas lang - der 600-MHz-Prozessor braucht seine Zeit, um Befehle zu verarbeiten. Mehrere Programme parallel stören das Handy weniger - mit 512 Arbeitspeicher ist genügend Luft. Auf Widgets versteht sich das Garmin-Asus nüviphone A50 wie alle anderen Android-Smartphones, der Zugriff ist nur etwas umständlicher. Man muss nämlich erst die Widgets in der Schnellstartleiste anklicken, um auf fünf weitere Bildschirme zu kommen. Dort kann man beliebige Programmverknüpfungen oder Lesezeichen platzieren.

Datensynchronisation und soziale Netzwerke ...

Datensynchronisation und soziale Netzwerke
Der Datenabgleich per USB-Schnittstelle ist unkompliziert. Das Adressbuch lässt sich nur über ein Google-Konto oder mit einem Microsoft-Exchange-Server abgleichen. Ein lokales Outlook auf dem PC kann sich die Daten nicht vom Handy holen. Facebook oder Twitter sind - untypisch für ein aktuelles Handy - nicht installiert. Die passende Software gibt es jedoch im Android Market zum Herunterladen. Dort kann man sich auch ein Programm zum Bearbeiten von Word, Excel und Powerpoint-Dateien holen. Die auf dem Handy befindliche Software zeigt Office-Dateien nur an. Im Web surfen macht mit dem grossen Bildschirm und der schnellen Datenübertragung per WLAN und HSDPA viel Spass. Der kapazitive Touchscreen erlaubt Multitouch, so dass jede Seite unkompliziert grösser gezogen werden kann. Flashseiten zeigt der Browser jedoch nicht an.
Multimedia für Anspruchslose
Die 3-Megapixel-Kamera fokussiert sehr schnell, das Ergebnis zeigt jedoch einen leichten Rotstich. Auf einen LED-Blitz muss man beim Fotografieren verzichten. Wenig nutzerfreundlich ist der Auslöser. Man muss ihn sehr fest drücken, und so verwackelt schnell die ein oder andere Aufnahme.
Wird mit einer Windschutzscheibenhalterung ausgeliefert
MP3-Player ohne Extras
Musikdateien werden nach Abspiellisten, Titel, Interpret, Album und Genre sortiert. Einen Equalizer zur Klangverbesserung sucht man vergeblich. Die Tonqualität geht in Ordnung. Die Ohrstöpsel sind allerdings per USB-Buchse angeschlossen.
Fazit Für Globetrotter ist das Garmin-Asus nüviphone A50 genau das richtige Handy. Es kennt immer den besten Weg und zeigt ihn dank mitgeliefertem Zubehör auch im Auto zuverlässig an. Die Anzeige auf dem kapazitiven 3,5-Zoll-Touchscreen ist gut dimensioniert.
Einziger Kritikpunkt: Das Display spiegelt bei Sonneneinstrahlung. Die Menüführung wirkt auf diesem Android-1.6-Handy ungewöhnlich, insbesondere der Zugriff auf die Programmverknüpfungen ist nicht optimal gelöst. Davon abgesehen macht das Handy beim Surfen und E-Mailen ein gute Figur. Kamera und MP3-Player erfüllen dagegen nur marginale Wünsche.



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