Test: 75-Zoll-TV Samsung UE75HU7580T
Freud und Leid bei der Bedienung
Menüs und Bedienung
Die Menüs sind zahlreich, aber übersichtlich gruppiert. Bei jedem Menüpunkt wird aufgelistet, was einem auf der nächsten Hierarchiestufe erwartet:
Die Struktur ist durchdacht, die Reaktionsfreude eher mittelmässig. Wenig begeistert waren wir über das fehlende gedruckte Handbuch. Stattdessen ist die Anleitung komplett im Gerät gespeichert. Die Darstellung und die Erklärungen sind zwar tadellos, doch das ständige Umschalten zwischen Anleitung und dem Menü zerrt an den Nerven. Besser geht es, wenn die Anleitung hier als PDF heruntergeladen und zum Beispiel auf dem iPad gespeichert wird, damit man sich anschliessend durch die Seiten ackern kann.
Zappen und aufnehmen
Beim Zappen werden die Sender an der rechten Seite aufgefächert, zusammen mit der Anzeige über die Restdauer. Hier können über die Pfeiltasten auch die Favoriten-Listen aufgerufen werden:
Um sich eine bessere Übersicht über das Geschehen zu verschaffen, wird der Programm-Guide hinzugezogen. Er kann ausserdem verwendet werden, um Programme aufzuzeichnen oder um vor dem Start einer Sendung automatisch den Kanal zu wechseln. Auch hier wirkt die Bedienung logisch und durchdacht, aber weder neu noch innovativ.
Der UE75HU7580T kann Sendungen sowohl aufnehmen, als auch zeitversetzt wiedergeben (Time Shift). Dazu muss am Gerät eine USB-Festplatte angeschlossen werden, die durch den Fernseher formatiert und auf ihre Leistung getestet wird. Die gespeicherten Aufnahmen sind allesamt verschlüsselt und lassen sich am PC nicht ansehen und erst recht nicht schneiden.
Doch welche Sender sind überhaupt einer Betrachtung wert? Um die Auswahl zu erleichtern, wird auf Knopfdruck eine Übersicht über die wichtigsten Sender gezeigt – oder was dafür gehalten wird. Mit der Zeit soll der Samsung-Fernseher lernen, welche Sender und Sendungen bevorzugt werden und die Auswahl entsprechend anpassen. Allerdings war vom Lerneffekt während des Tests nichts zu spüren. Wahrscheinlich war die Lernphase einfach zu kurz.
Der Fernseher, die bessere Settop-Box?
Wir können also Sender am PC sortieren, Aufnahmen über den Guide programmieren, detaillierte Informationen zu einer Sendung abrufen und zeitversetzt fernsehen. Das macht den Samsung-Fernseher zu einer ernsthaften Konkurrenz für die Settop-Boxen, wie sie von der Swisscom oder von UPC-Cablecom angeboten werden – nicht zuletzt deshalb, weil beide Anbieter zurzeit den Volkszorn auf sich ziehen, weil es mit den Geräten an allen Ecken und Enden hapert.
Persönliche Empfehlung: Als gebranntes Kind habe ich die unfähige und fehleranfällige Horizon-Box gegen eine DigiCard eingetauscht und bin jetzt (fast) restlos zufrieden. Zwar fehlen die Replay-Funktionen, mit der Sendungen auch im Nachhinein abgerufen werden können, aber damit lässt sich leben. Und dass Filme nicht mehr über das On-Demand-Angebot gekauft werden können, ist höchstens für UPC-Cablecom ein Problem – denn diese Lücke wird durch Anbieter wie iTunes, Xbox Live, Teleboy u.a. bestens ausgefüllt. Vermisst wird einzig ein zweiter Tuner, mit dem sich eine Sendung aufzeichnen lässt, während das Programm auf einem anderen Kanal weiterläuft.
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24.06.2014