Tests
23.06.2014, 07:15 Uhr
Test: 75-Zoll-TV Samsung UE75HU7580T
Einen 75-Zoll-Riesen mit UHD-Auflösung sieht man nicht alle Tage. Doch das Gerät punktet auch als Mediacenter
An den Anblick muss man sich erst gewöhnen. Was in einer Ausstellung wie «ein ziemlich grosser Fernseher» wirkt, entlockt den meisten Besuchern im Wohnzimmer ein respektvolles «Ach, du Schande!» Die Diagonale des Samsung UE75HU7580T beträgt ganze 189 cm. Das reicht, um auf einer Distanz von etwa 3 Metern die volle Dosis abzubekommen, ohne dass der Blick übermässig viel herumwandern muss.
Oder andersrum: Wenn zu viert Mario Cart mit Splitscreen gespielt wird, steht jedem Fahrer ein Segment mit einer Diagonale von 84 cm zur Verfügung – das entsprach noch vor wenigen Jahren einem ausgewachsenen Fernseher, auf den man stolz sein konnte! Stolz ist aber auch der Preis, den man für diesen Komfort bezahlt: knapp 6200 Franken werden dafür fällig.
Installation und Inbetriebnahme
Die Schachtel des Fernsehers ist auffällig schmal. Das freut die Lageristen, doch zuhause angekommen, muss zuerst der Standfuss mit acht Schrauben befestigt werden. Eine Wandhalterung kann ebenfalls verwendet werden, ist aber nicht im Lieferumfang enthalten.
Die Einrichtung (in unserem Fall mit einer DigiCard von UPC-Cablecom) ist schnell erledigt. Auf der Rückseite werden die CI-Karte und das Kabel eingesteckt. Nach dem Einschalten führt ein Assistent durch das Setup. Wichtig: Obwohl UPC als Anbieter erkannt wird, müssen die Netzdaten für den Sendersuchlauf manuell eingegeben werden. Die anschliessende Suche dauert nur wenige Sekunden.
Sender sortieren, aber richtig
Die Sendersortierung ist eine Qual – oder besser gesagt: nicht existent. Die Sender in der Hauptliste lassen sich nur theoretisch sortieren, denn der Befehl für die Änderung der Kanalnummer ist konstant grau. Stattdessen können die TV-Stationen in bis zu fünf Favoritenlisten verpackt, aber auch dort nicht sortiert werden. Wenn das alles wäre, müsste man das als K.O.-Kriterium für diesen Fernseher werten.
Zum Glück löst sich dieses Fiasko in Wohlgefallen auf, wenn die Senderliste gleich nach dem Suchlauf auf einen USB-Stick exportiert wird. Anschliessend kann sie mit der kostenlosen Software ChannelListPCEditor 1.10 sortiert und wieder eingespielt werden. Das klappt wie am Schnürchen und verhindert so manche fingerdicke Ader des Zorns auf der Stirn. Die Software gibt es jedoch nur für Windows.
Die Fernbedienungen
Der UE75HU7580T wird mit zwei Fernbedienungen geliefert. Das klassische Modell sieht ein wenig altbacken aus, liegt aber mit den grossen, gummierten Tasten hervorragend in der Hand. Das Layout wirkt allerdings ein wenig misslungen, weil eine blinde Bedienung fast unmöglich ist. Es fehlen spürbare Markierungen, zum Beispiel auf der Enter-Taste. Und die unverzichtbare Taste für den Smart Hub ist deutlich zu klein geraten. Trotzdem ist dieses Modell das kleinere Übel.
Denn die «Smart Control» wirkt wie eine Requisite aus den Star-Trek-Folgen der 90er Jahre. Sie verfügt über deutlich weniger Tasten, und die lassen ergonomisch viel zu wünschen übrig. Der mittlere Teil des Steuerkreuzes ist ausserdem berührungsempfindlich und nimmt die Funktion eines Mini-Trackpads wahr.
Die Bedienung über die Smart Control wird um zwei Komponenten ergänzt: Einerseits kann die Fernbedienung wie ein Laserpointer verwendet werden, indem ein Punkt auf dem Display eingeblendet wird, während damit herumgefuchtelt wird. Damit lassen sich Elemente wie Menüs oder Apps anfahren. Ein echter Mehrwert offenbart sie jedoch nicht, da die Menüs mit der konventionellen Fernbedienung mindestens genauso leicht zu bedienen sind.
Darüber hinaus bietet die Smart Control eine Sprachsteuerung, indem das integrierte Mikrofon über eine Taste aktiviert wird. Dabei wird der Fernseher automatisch stumm geschaltet. Auch hier verliefen die Tests allesamt unbefriedigend. Zwar wurde das Gros der Befehle erkannt, doch die Bedienung ist so fummelig, dass der potenzielle Komfort-Gewinn zunichte gemacht wird.
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Freud und Leid bei der Bedienung
Menüs und Bedienung
Die Menüs sind zahlreich, aber übersichtlich gruppiert. Bei jedem Menüpunkt wird aufgelistet, was einem auf der nächsten Hierarchiestufe erwartet:
Die Struktur ist durchdacht, die Reaktionsfreude eher mittelmässig. Wenig begeistert waren wir über das fehlende gedruckte Handbuch. Stattdessen ist die Anleitung komplett im Gerät gespeichert. Die Darstellung und die Erklärungen sind zwar tadellos, doch das ständige Umschalten zwischen Anleitung und dem Menü zerrt an den Nerven. Besser geht es, wenn die Anleitung hier als PDF heruntergeladen und zum Beispiel auf dem iPad gespeichert wird, damit man sich anschliessend durch die Seiten ackern kann.
Zappen und aufnehmen
Beim Zappen werden die Sender an der rechten Seite aufgefächert, zusammen mit der Anzeige über die Restdauer. Hier können über die Pfeiltasten auch die Favoriten-Listen aufgerufen werden:
Um sich eine bessere Übersicht über das Geschehen zu verschaffen, wird der Programm-Guide hinzugezogen. Er kann ausserdem verwendet werden, um Programme aufzuzeichnen oder um vor dem Start einer Sendung automatisch den Kanal zu wechseln. Auch hier wirkt die Bedienung logisch und durchdacht, aber weder neu noch innovativ.
Der UE75HU7580T kann Sendungen sowohl aufnehmen, als auch zeitversetzt wiedergeben (Time Shift). Dazu muss am Gerät eine USB-Festplatte angeschlossen werden, die durch den Fernseher formatiert und auf ihre Leistung getestet wird. Die gespeicherten Aufnahmen sind allesamt verschlüsselt und lassen sich am PC nicht ansehen und erst recht nicht schneiden.
Doch welche Sender sind überhaupt einer Betrachtung wert? Um die Auswahl zu erleichtern, wird auf Knopfdruck eine Übersicht über die wichtigsten Sender gezeigt – oder was dafür gehalten wird. Mit der Zeit soll der Samsung-Fernseher lernen, welche Sender und Sendungen bevorzugt werden und die Auswahl entsprechend anpassen. Allerdings war vom Lerneffekt während des Tests nichts zu spüren. Wahrscheinlich war die Lernphase einfach zu kurz.
Der Fernseher, die bessere Settop-Box?
Wir können also Sender am PC sortieren, Aufnahmen über den Guide programmieren, detaillierte Informationen zu einer Sendung abrufen und zeitversetzt fernsehen. Das macht den Samsung-Fernseher zu einer ernsthaften Konkurrenz für die Settop-Boxen, wie sie von der Swisscom oder von UPC-Cablecom angeboten werden – nicht zuletzt deshalb, weil beide Anbieter zurzeit den Volkszorn auf sich ziehen, weil es mit den Geräten an allen Ecken und Enden hapert.
Persönliche Empfehlung: Als gebranntes Kind habe ich die unfähige und fehleranfällige Horizon-Box gegen eine DigiCard eingetauscht und bin jetzt (fast) restlos zufrieden. Zwar fehlen die Replay-Funktionen, mit der Sendungen auch im Nachhinein abgerufen werden können, aber damit lässt sich leben. Und dass Filme nicht mehr über das On-Demand-Angebot gekauft werden können, ist höchstens für UPC-Cablecom ein Problem – denn diese Lücke wird durch Anbieter wie iTunes, Xbox Live, Teleboy u.a. bestens ausgefüllt. Vermisst wird einzig ein zweiter Tuner, mit dem sich eine Sendung aufzeichnen lässt, während das Programm auf einem anderen Kanal weiterläuft.
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Der Fernseher als Mediacenter
Samsungs TV-Geräte zählen zu den Besten der Branche, was den Smart-Faktor betrifft. Das gilt genauso für den UE75HU7580T, der mit dem «Smart Hub 2013» ausgestattet ist. Dadurch wird das Gerät zum nahezu perfekten Mediacenter.
Apps, Apps, Apps!
Dabei spielen die Apps eine wichtige Rolle – jene kleinen Programme, ohne die scheinbar kein elektronisches Gerät mehr auskommt. Bei einer bestehenden Internet-Verbindung lassen sich Apps direkt von den Samsung-Servern laden, doch auch die Verwendung über USB-Stick ist möglich. Dadurch kann die App aus einer beliebigen Quelle stammen.
Im Samsung-eigenen App-Laden tummelt sich alles, was Rang und Namen hat: Teleboy, Wetterkanäle, TuneIn Radio, Skype, Facebook, Twitter und vieles mehr. Ebenfalls dabei ist die unverzichtbare YouTube-App. (Tipps zur Verwendung von YouTube am Fernseher finden Sie hier.)
Filme ab Festplatte
Wer Filme auf einer Festplatte hortet, kann diese direkt am Fernseher anschliessen. Auch ein USB-Stick lässt sich für die Wiedergabe verwenden, wenn dieser schnell genug und mit NTFS formatiert worden ist. Dabei unterstützt das Samsung-Gerät alle wichtigen Video- und Audio-Formate. Selbst Full-HD-Filme in MKV-Containern und mit mehreren DTS-Tonspuren werden klaglos abgespielt.
Medien über DLNA
Ausserdem lassen sich Filme, Fotos und Musik wiedergeben, wenn sie auf einem DLNA-Server gespeichert sind – in unserem Fall auf einer Synology DiskStation DS414 (zum Test).
Da DLNA im Prinzip ein reines Übertragungsprotokoll ist, muss die grafische Aufwertung vom Endgerät übernommen werden. Die Musiksammlung sieht zumindest ganz ansprechend aus:
Bei der Wiedergabe der einzelnen Titel leidet jedoch die Darstellung des Covers – und das, obwohl es in den Metadaten der Datei in einer wesentlich besseren Auflösung gespeichert ist.
Kurz, die Wiedergabe über DLNA funktioniert einwandfrei und erfüllt ihren Zweck. Samsung hat wohl das Maximum aus dieser simpel gestrickten Funktion herausgeholt. Wer sich jedoch an den Komfort eines Apple TV gewöhnt ist, wird bei dieser Einrichtung nicht zwingend in Begeisterung ausbrechen.
DS Video
Ganz anders sieht die Sache aus, wenn die Filme auf einem Synology-NAS gehortet werden. Die offizielle App «DS Video» kann ebenfalls am Fernseher geladen werden und greift direkt auf die Filmsammlung zu. Der NAS sorgt automatisch für die passenden Covers und Inhaltsangaben. Dazu muss lediglich die Dateibezeichnung mit dem Filmtitel in der Internet-Datenbank IMDB übereinstimmen, also zum Beispiel Der Hobbit - Eine unerwartete Reise (2012). Und plötzlich sieht eine Sammlung so aus:
Auch die Anzeige im Detail lässt nichts zu wünschen übrig:
Mediacenter über Plex
Zu guter Letzt kann auf dem Samsung-Gerät ein ausgewachsener Medienserver angezapft werden, wenn dazu die App «Plex» verwendet wird. Der kostenlose Plex-Server muss jedoch auf einem Rechner im heimischen Netzwerk laufen, denn die App widerspiegelt nur dessen Inhalte. (Hier geht es zur Website von Plex.)
Auf der Suche nach dem perfekten Sound
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es bei der Sound-Ausgabe über einen Receiver. Das eingestellte Tonformat muss mit jenem der Filmdatei genau übereinstimmen. Wenn das nicht der Fall ist, erfolgt die Ausgabe in Stereo, damit der Betrachter nicht durch lähmende Stille verwirrt wird. Wenn zum Beispiel das Tonformat DTS eingestellt ist, in der Sounddatei jedoch nur eine AC3-Tonspur vorhanden ist, dann sackt die Wiedergabe auf Stereo ab.
In solchen Fällen muss die Wiedergabe des Films gleich zu Beginn pausiert, die Tonspur kontrolliert und mit der Menüeinstellung abgeglichen werden. Das dauert etwa 30 Sekunden und nervt – aber es ist leider nicht zu ändern, wie unzählige Foreneinträge im Internet belegen.
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Bildqualität
Bildqualität
Nachdem wir die Medienformate durch haben, wird es Zeit für den wichtigsten Teil: die Bildqualität. Und hier überzeugt der UE75HU7580T auf der ganzen Linie. Bereits ab Werk sieht das Fernsehprogramm überraschend gut aus: scharf und mit natürlichen Farben. Selbst Sender mit einer Ausstrahlung von 720p wirken auf eine Distanz von ca. 3 Metern knackig-scharf. (Das ist zum Beispiel die Auflösung beim Schweizer Fernsehen.)
Der integrierte Upscaler des Geräts sorgt dafür, dass alle analogen und digitalen Inhalte auf die maximale Auflösung von 3840×2160 Pixel umgerechnet werden – und er macht dabei einen hervorragenden Job. Allerdings kann er nicht hexen. Wenn das Ausgangsmaterial tiefer aufgelöst oder das Bildmaterial schlecht ist, fliegt der Schwindel auf: Aus einer geringeren Distanz wirken solche Ausstrahlungen etwas zugeschmiert und speckig.
Ganz anders sieht die Sache bei Material aus, das in Full-HD vorliegt – also bei Blu-ray-Scheiben, MKV-Dateien oder TV-Kanäle, die in 1080i senden: Die Schärfe ist überwältigend, die Detailtreue sorgt für Begeisterung. Jedes einzelne Härchen scheint aus dem Fernseher herauszuragen. Oder anders formuliert: Wer den Action-Kracher «Die Insel» noch nicht auf diesem Fernseher gesehen hat, der hat ihn überhaupt nicht gesehen. Im Vergleich dazu wirkt selbst das beste Kino unterbestückt. Ausserdem zeigen Sender wie der «National Geographic Channel» eindrücklich, wie spektakulär ein reguläres Fernsehprogramm aussehen kann, wenn sich der Sender nur genug Mühe gibt.
Der hervorragende Gesamteindruck wird vor allem durch ein abgrundtiefes Schwarz geprägt, das man nicht einmal einem Plasmafernseher zutrauen würde. Dahinter steckt Samsungs «UHD Dimming»-Technik, bei der das Bild in kleine Blöcke zerlegt und in Echtzeit analysiert wird. Anschliessend wird die Helligkeit so gesteuert, dass daraus optimale Farben und Kontraste resultieren. Und so gibt es bei diesem Fernseher praktisch kein helles Wölklein auf dem gesamten Display, das die Spannung bei düsteren Szenen trüben könnte.
Für den cineastischen Filmgenuss ist das Bild ab Werk zu lebhaft und zu gleichmässig – selbst dann, wenn die Bildeinstellung «Film» verwendet wird. Die Situation normalisiert sich, wenn in den Bildeinstellungen die Funktion «Motion Plus» komplett abgeschaltet wird. Für den anschliessenden Feinschliff empfiehlt sich die Verwendung der kostenlosen App «THX tune-up». (Mehr dazu hier.)
3D-Darstellung
Natürlich beherrscht das Samsung-Gerät auch die 3D-Darstellung. Zwei Brillen vom Typ SSG-5100GB sind enthalten, weitere gibt es bereits für 25 Franken das Stück. Die aktiven Brillen werden mit einer Knopfzelle gefüttert. Sie sind federleicht und sitzen ausgezeichnet auf der Nase, selbst wenn sie über einer normalen Brille getragen werden.
Das ändert leider nichts daran, dass die Gläser relativ klein sind. Kinder werden damit keine Mühe bekunden, doch erwachsene Brillenträger sollten für den unbeschwerten 3D-Genuss einige Wegwerf-Kontaktlinsen in Griffweite haben.
Gamer
Für Spielkonsolen bietet der Samsung-Fernseher einen «Game-Mode», doch der bedeutet eigentlich nichts Gutes. Vielmehr werden sämtliche Bildoptimierungen abgeschaltet. Ohne diese radikale Massnahme entstehen spürbare «Lags», also Verzögerungen zwischen der Controller-Eingabe und der Reaktion im Spiel. Für Shooter und Rennspiele sind solche Lags natürlich untragbar. Der Game-Mode beseitigt diese Verzögerungen, doch dabei leidet die Bildqualität ein wenig: So wird zum Beispiel beim Shooter «Borderlands» mit seinem Comic-ähnlichen Stil und den klaren Linien an einigen Stellen ein Treppeneffekt sichtbar.
Allerdings werden diese Lags sehr individuell wahrgenommen. Statt den Game-Mode kritiklos einzuschalten, lohnt es sich, mit den Optimierungen herumzuspielen und selber herauszufinden, wo die persönliche Schmerzgrenze liegt. Ausserdem macht es einen grossen Unterschied, welche Art von Spielen gespielt wird. Wer bei Final Fantasy ganz locker eine Strategiepause einlegt, um im Guide etwas nachzuschlagen, wird vielleicht überhaupt keine Lags wahrnehmen. Doch wenn man im erwähnten Borderlands von einem hoffnungslos überlevelten Marauder-Banditen zerlegt wird, zählt jede Millisekunde.
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Kaufempfehlung und Fazit
Die Grösse zählt eben doch!
Es lässt sich nicht leugnen: Der Samsung UE75HU7580T ist ein Traumgerät. Zusammen mit einer potenten Soundanlage verkörpert er das Heimkino in Reinkultur. Die Bildqualität ist überragend – sowohl was die Schärfe und die Farben betrifft, als auch das tiefe Schwarz bei düsteren Szenen. Man würde sich am liebsten darin suhlen.
Dazu kommt die perfekte Eignung als Mediacenter – sei es nun im Zusammenspiel mit einem NAS oder mit einer ordinären Festplatte. Alle relevanten Medienformate werden mit der zugehörigen Tonspur abgespielt, ohne dass auch nur das geringste Ruckeln zu sehen wäre. Kostenlose, aber unverzichtbare Apps wie Plex oder DS Video geben diesem Thema den Rest.
Kleine Schwächen
Als grösste Schwäche muss die katastrophale Sendersortierung genannt werden, die jedoch bei Verwendung der genannten PC-App verpufft. Ausserdem sollte man von einem Fernseher in dieser Preisklasse erwarten, dass für jede Empfangsart ein Doppel-Tuner eingebaut ist.
Auch die klassische Fernbedienung hätte in Bezug auf die Haptik noch Potenzial für Optimierungen. Die Smart-Control-Fernbedienung ist vieles, aber ganz bestimmt nicht smart. Und warum zum Geier fehlt eigentlich die gedruckte Anleitung?!
Das alles sind keine gravierenden Schwächen – doch ob man damit leben kann, ist eine Sache der persönlichen Wahrnehmung. Wer zum Beispiel über eine Settop-Box fernsieht, den interessiert die Sendersortierung genauso wenig, wie die Anzahl der verbauten Tuner.
Das liebe Geld
Eine Frage ist noch offen: Lohnt sich die Anschaffung? Zum Glück erübrigt sich die Antwort. Bei einem Gerät mit diesem Preisschild macht sich die Vernunft aus dem Staub. Entweder ist man willig, diese Auslage zu stemmen – oder eben nicht. Aber ein direkter Vergleich mit 55-Zoll-Fernsehern ist kaum möglich, denn dafür sind die 75-Zoll-Riesen noch zu selten.
Zurzeit lässt sich nur feststellen, dass dieses wahrhaft exklusive Gerät seinen Preis hat. In zwei Jahren wird diese Summe vielleicht grotesk überteuert wirken, aber hier und heute passt sie … vermutlich. Man könnte ausserdem argumentieren, dass 4K-Inhalte noch so selten sind, wie Zahnfüllungen aus Adamantium – doch der hervorragende Upscaler kompensiert diesen Mangel über weite Strecken. Und ja, die Zeit arbeitet für den Konsumenten: Wenn 4K irgendwann zum Mainstream gehört, dann sind die Preise für solche Geräte längst im Keller angekommen.
Fazit: Alle diese Überlegungen sind müssig. Die einzig sichere Erkenntnis ist, dass man für sein Geld ein geballte Ladung feinster Technologie erhält: Ein riesiger Fernseher, der ein hervorragendes Bild und raffinierte Technik unter einer zugänglichen Benutzerführung vereint. Was kann man mehr erwarten?
Testergebnis
Bildqualität, Auflösung, Eignung als Mediacenter, Smart Hub 2013, Schwarzwert, UHD mit HDMI 2.0
Keine Doppel-Tuner, Sendersortierung nur am PC möglich, Menübedienung etwas träge
Details: 75 Zoll Diagonale (189 cm), 4K-Auflösung (3840×2160) mit Upscaler, 3D, Bildwiederholrate 1000 Hz
Preis: 6199 Franken
Infos:samsung.ch
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24.06.2014