Test: Photoshop Lightroom 5
Schattenseiten & Fazit
Die grösste Schwäche von Lightroom liegt in seiner Weigerung, auf die Heimanwender zuzugehen. Wie bereits erwähnt, wird die Software nicht nur von Profis, sondern auch von unzähligen Freizeitfotografen verwendet. Deshalb wirkt die Unterstützung von nur drei sozialen Netzen (Behance, Facebook und Flickr) eher wie eine Alibi-Übung. Auch andere beliebte Funktionen wie zum Beispiel die Gesichtsserkennung fehlen.
Keine iOS-Unterstützung
Einen schweren Stand haben auch Fotografen, die ihre Werke auf Apples iOS-Geräten herumzeigen möchten. Lightroom arbeitet intern verlustfrei, die Originale bleiben also unangetastet. Um die verbesserten Fotos auf ein iOS-Gerät zu bringen, müssen die Bilder zusammen mit den Änderungen im JPEG-Format exportiert werden. Erst dann lässt sich der Export-Ordner über iTunes synchronisieren.
Leider können zwar Bildersammlungen halbautomatisch exportiert werden, aber nicht die ganze Bibliothek. Als Folge sind endlose Export-Vorgänge nötig, die den Spass an der Sache verderben. Eine mögliche Lösung besteht darin, dass die fertigen Bilder grundsätzlich nicht in Lightroom gespeichert, sondern in einer anderen Software verwaltet werden – so wie hier beschrieben.
Umständlicher Import
Auch bei der Import-Funktion gibt es Verbesserungspotenzial. Sie bietet zwar einige mächtige Funktionen, wie zum Beispiel die automatische Anwendung von Profilen oder Einstellungen. Gleichzeitig gehört sie aber auch zu den nervigsten Einrichtungen. Adobe verzichtet auf die Standard-Importdialoge und konfrontiert den Benutzer mit einer Unmenge an Verzeichnissen, zwischen denen herumgeturnt werden muss. Zwar lassen sich wichtige Verzeichnisse «verankern», so dass sie immer auf der obersten Ebene bleiben – aber es wäre einfacher, wenn sich Adobe einfach an die Konventionen des Betriebssystems halten würde.
Fazit
An Raw-Konvertern herrscht kein Mangel, und einige davon leisten partiell sogar mehr als Lightroom – allen voran Optics Pro und Capture One. Hingegen bietet k
ein anderes Programm eine so gelungene Mischung aus professionellen Funktionen, Zugänglichkeit und Leistung. Die Resultate sind bis auf wenige Ausnahmen hervorragend – was angesichts der Erfahrung von Adobe auch nicht weiter verwunderlich ist.
Auf der Mac-Seite wird Lightroom auch für jene Fotografen interessant, die nicht länger auf ein überfälliges Update von Aperture warten wollen. Unterdessen liegt die Apple-Software nämlich so weit hinter der Adobe-Konkurrenz zurück, dass es nicht mehr lustig ist. Das gilt besonders für so wichtige Themen wie radiale Masken, die Rauschreduktion oder Objektivkorrekturen.
Kurz, wer einen professionellen Raw-Entwickler sucht, liegt mit Lightroom genau richtig. Neueinsteigern sei allerdings ein wenig Fachliteratur empfohlen, um sich in die vielschichtige Materie einzuarbeiten. Besonders empfehlenswert sind die Lightroom-Bücher von Scott Kelby. Zurzeit liegt zwar nur die Ausgabe zu Version 4 vor, doch da sich die Änderungen in Version 5 im Rahmen halten, ist dieses Geld trotzdem gut investiert.
Preise und Verfügbarkeit
Abonnenten der «Creative Cloud» kommen automatisch in den Genuss der neusten Lightroom-Version. Alle anderen zahlen Fr. 145.80 für die Vollversion oder Fr. 81.– für das Update. Genau wie die Vorgänger ist Lightroom 5 komplett in Deutsch lokalisiert und sowohl für OS X als auch für Windows erhältlich. Eine Demoversion finden Sie über die Produktewebsite von Adobe.
Testergebnis
Entrauschen, Masken, Workflow, Presets, Zugänglichkeit, Qualität
Upright-Funktion nicht ausgereift, keine globale Export-Funktion, keine Gesichtererkennung, schwache Unterstützung für Social Media
Details: Ab OS X 10.7, ab Windows 7 SP1, u.a. in Deutsch lokalisiert
Preis: Fr. 81.– (Upgrade) resp. Fr. 145.80 (Vollversion)
Infos:www.adobe.de/lightroom
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