Tipps & Tricks
10.08.2000, 18:30 Uhr
Laufwerk-Buchstabensalat
Ich habe Windows 98SE und einen SCSI-Kontroller mit einer 8-GB-Harddisk, die in zwei Partitonen aufgeteilt ist. Die Laufwerke haben die Drivebezeichnung C: und D:. Auf C: sind die Programme und auf D: die Daten. Nach Installation einer weiteren 4GB SCSI Festplatten auf SCSI ID 2 ändern sich die Drivebezeichnungen wie folgt: C: bleibt C:, D: wird E: und die neu eingebaute 4GB-HD wird zu D:. Eigentlich möchte ich, dass die neue Harddisk zu E: wird. Gibt es eine Möglichkeit, die Drivebezeichungen zu ändern?
Ja, die gibt es. Jedoch ist es unter Windows 9x ein wenig umständlich und nur über die Zuhilfenahme des Programmes FDISK möglich. Sichern Sie ALLE Daten, die sich auf der neuen Harddisk befinden und Sie noch gebrauchen auf die alte Harddisk oder ein Backup-Medium wie Zip oder Jazz. Starten Sie danach Ihren PC neu und gehen beim Booten in den reinen MS-DOS-Modus. Bevor die Meldung "Windows 98 starten" kommt, drücken Sie die F8-Taste und wählen den Eintrag "Nur Eingabeaufforderung". Dann tippen sie beim DOS-Prompt [1] den Befehl "fdisk.exe" ein, bestätigen die Frage nach FAT32-Unterstützung mit "J" und schon sind Sie im Partitionsprogramm drin. Jetzt müssen Sie unbedingt darauf achten, dass Sie auch mit der richtigen Festplatte "rumwerkeln". Dazu gehen Sie in die Option "Festplatte auswählen" und wählen die gewünschte Festplatte (bei Ihnen also die NEUE Festplatte) aus. Danach gehen Sie wieder ins Grundmenü zurück und wählen jetzt "Partition oder Logisches Laufwerk löschen" an. Sie müssen zuerst eventuell vorhandene Logische Laufwerke löschen, danach die Erweiterte Partition und letztlich die Primäre Partition. Wählen Sie also zuerst - falls vorhanden - die Option 3 "Logisches Laufwerk löschen" an. Danach wählen Sie die Option 2 "Erweiterte Partition löschen" aus und zuletzt die Option "Primäre DOS-Partiton löschen". Jetzt haben Sie die ganze neue Festplatte gelöscht. Alle Daten sind nun unwiderbringlich ins Datennirvana gewandert! Jetzt gehen Sie wieder ins Grundmenü zurück und wählen die Option "Erweiterte Partition erstellen". Nun können Sie wählen, wie gross diese Partition sein soll. Sie können jetzt eine logisches Laufwerk mit dem ganzen zur Verfügung stehende Speicherplatz erstellen oder aber mehrere logische Laufwerke kreieren. Haben Sie das gemacht, müssen Sie unbedingt noch die alte Festplatte als "aktiv" versehen (denn dort ist ja immer noch Ihr Betriebssystem drauf, und ohne dieses könnte der PC nicht mehr starten). Wählen Sie also zuerst wieder die alte Harddisk aus und setzen bei ihr die primäre Partiton als "aktiv". Beenden Sie nun FDISK und starten den PC neu. Sie werden dann in Windows sehen, dass die alte Laufwerks-Ordnung wieder hergestellt ist, bzw., dass die neue Harddisk sich schön nach der alten "einreiht". Jetzt müssen Sie die im Arbeitsplatz neu aufgetauchten Laufwerke nur noch formatieren (mit dem FAT32-Dateiformat) und beim nächsten Aufstarten sind die neuen Harddisks lauffähig. Wenn Sie sich nun fragen, warum dass so ist, dann hier des Rätsels Lösung: Microsoft hat ihre Betriebssysteme offensichtlich so angeordnet, dass zuerst immer die Primären Partitionen berücksichtigt werden, egal ob die Laufwerke physikalisch getrennt, sprich zwei verschiedene Laufwerke im Computer vorhanden sind. Doch wenn es um die logischen und erweiterten Laufwerke geht, werden plötzlich wieder die physikalischen Laufwerke nacheinander ins System integriert...warum das so ist, bleibt Bills Geheimnis. Falls Sie sich nicht an FDISK heranwagen, gäbe es noch die kommerzielle Lösung mit dem Programm "Partiton Magic" von Powerquest [2] . Die Benutzerführung ist viel leichter, jedoch kostenpflichtig. Am technischen Vorgehen ändert sich jedoch nichts.
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