Tipps & Tricks
08.09.2014, 07:00 Uhr
Mac: die 10 besten System-Tools
Einige Dienstprogramme gehören auf jeden Mac – auch die folgende Auswahl.
Kein System ist so gut, dass es mit Hilfsprogrammen nicht noch besser werden könnte. Für mehr Durchblick, Nutzen und Komfort sorgen die folgenden 10 Programme, die in keiner Werkzeugkiste fehlen dürfen.
1. DaisyDisk: Wo ist nur der Speicher hin?
Festplatten scheinen heute übergross, die schnellen SSD-Speicher hingegen nicht. Die Software DaisyDisk scannt jeden angeschlossenen Massenspeicher:
Anschliessend werden die Verzeichnisse plakativ aufgefächert. Jeder Klick auf ein Verzeichnis führt eine Stufe tiefer, wobei die Inhalte nach Grösse geordnet werden.
Soll eine Datei oder ein Ordner gelöscht werden, dann kann das ungeliebte Objekte einfach auf die Schaltfläche am unteren Ende gezogen werden; gelöscht wird dann am Schluss, damit sich die Früchte dieser Reinigungsaktion auch wirklich geniessen lassen.
Info: Ab OS X 10.7, Deutsch, 10 Franken, Bezug über Mac App Store, Demoversion auf der Website des Entwicklers erhältlich.
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Anwendungen löschen, aber richtig
2. AppCleaner: Programme restlos entfernen
Praktisch jedes Programm hinterlässt auf dem Mac seine Spuren. Einige installieren von sich aus weitere Komponenten. Und wenn nicht, wird im Verzeichnis «~Library» zumindest eine Datei mit den gespeicherten Voreinstellungen abgelegt.
Wenn eine Anwendung einfach in den Papierkorb gezogen wird, bleibt das Beigemüsse liegen. Es kann das System zwar weder schädigen noch verlangsamen, aber die Ordnung leidet. Ausserdem sind diese Dateien manchmal mehrere hundert Megabytes gross, wenn es sich zum Beispiel um Vorlagen für Videoschnitt-Programme handelt.
Hier schreitet AppCleaner ein. Eine ungeliebte Anwendung wird einfach in das einzige Fenster gezogen:
Anschliessend offeriert AppCleaner, auch die zugehörigen Dateien zu löschen:
Doch es kommt noch besser. In den Einstellungen von AppCleaner kann die Funktion «SmartDelete» aktiviert werden. Nach der Eingabe des Admin-Kennworts wird eine kleine Hilfsanwendung installiert:
Sie überwacht fortan den Papierkorb und wird automatisch aktiv, sobald eine Anwendung gelöscht wird. Dezenter geht’s nicht!
Info: Ab OS X 10.6, Deutsch, kostenlos, Bezug über den Entwickler.
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Was geht in meinem System ab?
3. iStat Menus 5
Zu jeder Zeit sind am Mac unsichtbare Prozesse aktiv, die der Anwender nicht immer kontrollieren kann. Dabei wäre es doch spannend zu wissen, wie schnell das heimische WLAN ist. Oder welche Anwendung zurzeit den Prozessor an die Grenzen bringt. Diese und viele weitere Fragen klärt «iStat Menü 5». Dazu installiert die Software mehrere Applets in der Menüleiste des Macs. Die gemessenen Werte erscheinen wahlweise als Zahlen oder als Grafiken:
Ein Klick auf ein Applet zeigt eine Fülle an Details. So kann zum Beispiel mit einem schnellen Blick eruiert werden, welche Anwendung gerade die Internet-Leitung belastet. (In diesem Fall «Unison».)
Zu den besten Eigenschaften von iStat Menus gehört seine Flexibilität. Die Darstellung lässt sich frei anpassen. Diagramme können eingefärbt oder durch numerische Werte erweitert werden. Dazu werden einfach die gewünschten Informationen in einer beliebigen Reihenfolge zusammengestellt.
Info: Ab OS X 10.8, Deutsch, ca. 14 Franken, Bezug über den Entwickler. Demoversion verfügbar.
Tipp: iStat Menu ist nicht gerade günstig, aber sehr gründlich. Ausserdem besticht es durch seine hohe Anpassungsfähigkeit. Wer mit einer ähnlichen Funktionalität ohne Feinheiten zufrieden wäre, sollte einen Blick auf das kostenlose MenuMeters werfen.
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Applets unter Kontrolle
4. Bartender: Ordnung in der Menüleiste
Das vorhin gezeigte iStat Menu ist nur eine von unzähligen Anwendungen, die sich in der Menüleiste niederlassen – und irgendwann ist das gesunde Mass einfach überschritten. Zwar lassen sich diese Applets meistens ausblenden, doch bei allem guten Willen sieht die Menüleiste irgendwann so aus:
Gegen diese Verstopfung gibt es ein Rezept: «Bartender» funktioniert ebenfalls als Menüsymbol und ist in der Lage, die anderen Symbole zu bändigen. Dazu werden die Einstellungen aufgerufen und das gewünschte Applet angeklickt. Anschliessend lässt sich festlegen, wie dieses dargestellt wird: in der Menüleiste, als Untereintrag von Bartender oder überhaupt nicht.
Doch selbst wenn Bartender ein Menüsymbol komplett unter seine Fuchtel nimmt, bleibt dieses voll funktionstüchtig. Applets können also weiterhin angeklickt und geöffnet werden. Und plötzlich herrscht Ordnung:
Tipp: Ob mit oder ohne Bartender: Menü-Applets lassen sich in der Reihenfolge mit der Maus verschieben, wenn dazu die CMD-Taste gedrückt wird.
Info: Ab OS X 10.6, Englisch, ca. 14 Franken, Bezug über den Entwickler. Demoversion verfügbar.
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BlueHarvest macht Windows-Anwender froh
5. BlueHarvest macht Windows-Anwender froh
Jeder Mac versteckt im Finder unsichtbare Dateien und Ordner. Dateien mit der Bezeichnung «.DS_Stores» findet man in fast jedem Verzeichnis – sie halten fest, wie der Ordner beim Öffnen dargestellt werden soll (Art der Ansicht, Grösse der Symbole usw.). Diese unsichtbaren Dateien speichern jedoch keine relevanten Daten.
Was unter OS X seinen Zweck erfüllt, gilt unter Windows als Datenmüll. Viele dieser Dateien sind auch unter Microsofts Betriebssystem unsichtbar. Wenn der Explorer jedoch so eingestellt ist, dass alle Dateien eingeblendet werden, dann tauchen auch die unsichtbaren Mac-Beilagen auf:
Besonders ärgerlich sind die Ressource-Dateien, die sogar unter OS X sinnlos sind – sie wirken im Explorer wie Duplikate. Die Datei «Memo.pdf» wird zum Beispiel von einer leeren Datei «._Memo.pdf» begleitet, die im besten Fall nur lästig, oft aber auch verwirrend ist. Dieses Beigemüse taucht auf USB-Sticks, auf Servern und sogar in Zip-Archiven auf – sehr zum Missfallen der Windows-Anwender. Wer könnte es ihnen verdenken …
Die kleine Anwendung «BlueHarvest» sorgt als Hintergrund-Prozess dafür, dass auf Windows-Festplatten und -Servern keine Mac-spezifischen Dateien mehr angelegt werden.
Ausserdem ist BlueHarvest in der Lage, Zip-Dateien zu bereinigen. Wer also zum Beispiel Dateien via E-Mail an Windows-Anwender verschickt, komprimiert diese zuerst im Finder. Anschliessend wird das Zip-Archiv mit der rechten Maustaste angeklickt und mit dem Befehl «Mit BlueHarvest bereinigen» von seinem Ballast befreit.
Kurz, BlueHarvest empfiehlt sich für alle Mac-Anwender, denen es nicht egal ist, in welchem Zustand die Daten beim Empfänger ankommen oder auf dem Server gelagert werden.
Info: Ab OS X 10.7, Englisch, ca. 14 Franken, Bezug über den Entwickler. Demoversion verfügbar.
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Windows-Speichermedien lesen und beschreiben
6. NTFS for Mac OS X
Mac und Windows verwenden dieselben Massenspeicher. Der Unterschied besteht einzig durch das verwendete Dateisystem, das bei der Formatierung festgelegt wird: OS X verwendet HFS+, Windows hingegen NTFS oder das ältere FAT.
Um Windows-Festplatten oder -Sticks zu lesen, muss nichts unternommen werden: einstöpseln, Symbol doppelklicken, fertig. Ohne Hilfsprogramme gelten dabei folgende Regeln:
- Laufwerke können im FAT-Format gelesen und beschrieben werden.
- Laufwerke im NTFS-Format können gelesen, aber nicht beschrieben werden.
Um einen Speicher (wie zum Beispiel einen USB-Stick) im FAT-Format einzurichten, wird einfach das mitgelieferte «Festplattendienstprogramm» verwendet:
Das FAT-Dateisystem kann allerdings keine Dateien speichern, die grösser als 4 GB sind – ein Wert, der von Filmen nur allzu leicht überschritten wird. In diesem Fall muss das Speichermedium mit Windows’ neuerem NTSF-Dateisystem formatiert werden. Da OS X ab Werk nicht dazu in der Lage ist, empfiehlt sich die Systemeinstellung «Paragon NTFS for Mac OS X». Nach einem Neustart präsentiert sich das Festplattendienstprogramm deutlich aufgeschlossener:
Nun lassen sich beliebige Massenspeicher im NTFS-Format einrichten, lesen und beschreiben.
Info: Ab OS X 10.5, Deutsch, ca. 24 Franken, Bezug über den Entwickler. Demoversion verfügbar.
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Funktionstasten oder nicht?
7. Von F1 bis Palua
Die Funktionstasten F1 bis F15 spielen am Mac meistens keine grosse Rolle. Sie werden vorzugsweise von einigen komplexen Programmen genutzt, oder wenn Windows virtualisiert wird – zum Beispiel mit Programmen wie Parallels Desktop oder VMware Fusion. Deshalb sind diese Tasten ab Werk mit Funktionen ausgestattet, um die iTunes-Wiedergabe, die Helligkeit oder die Lautstärke zu regeln. Wenn jedoch gleichzeitig die «fn»-Taste gedrückt wird, verwandeln sie sich in die Funktionstasten F1, F2 usw.
So weit, so gut. Es liegt in der Natur der Sache, dass die gewählte Einstellung immer quer zum Arbeitsfluss steht: Entweder arbeitet man in Photoshop und benötigt regelmässig die Funktionstasten, oder man macht gerade eine kreative Pause und würde stattdessen viel lieber ein wenig Musik hören. In beiden Fällen sind die Tasten garantiert falsch belegt.
«Palua» löst dieses Problem endgültig. Mit einem Hotkey oder über das Symbol in der Menüleiste wird zwischen den beiden Modi gewechselt:
Vor allem aber lässt sich in den Einstellungen jeder App das gewünschte Verhalten zuweisen, so dass automatisch zwischen den Belegungen gewechselt wird. Eine perfekte Lösung für ein altes Problem.
Info: Ab OS X 10.6, Deutsch, 1 Franken, Bezug über Mac App Store.
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The Unarchiver knackt jedes Archiv
8. The Unarchiver knackt jedes Archiv
Ab Werk versteht sich der Mac blendend mit komprimierten Zip-Dateien. Doch das gilt nicht für Archive, die im Format 7Zip, RAR, TAR oder wie auch komprimiert wurden.
Um dieses Thema ein für alle mal zu begraben, installieren Sie einfach das kostenlose Hilfsprogramm «The Unarchiver». Ohne weiteres Zutun springt diese Software automatisch in die Bresche, wenn ein Archiv doppelgeklickt wird.
Trotzdem geht die Kontrolle über die verschiedenen Dateitypen nicht verloren. Wird die Anwendung manuell gestartet, lässt sich genau definieren, um welche Formate sie sich kümmern soll.
Info: Ab OS X 10.6, Deutsch, kostenlos, Bezug über Mac App Store.
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Zugriffsrechte mit BatChmod korrigieren
9. Zugriffsrechte mit BatChmod korrigieren
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich Dateien oder Programme querstellen, weil sie mit den falschen Zugriffsrechten ausgestattet sind: Sie lassen sich vielleicht weder verschieben noch umbenennen, und schon gar nicht löschen. Oft wurden solche Datei kurz zuvor von einem abgestürzten Programm verwendet.
In den meisten Fällen kann dieses Problem mit einem Neustart behoben werden. Einfacher und schneller geht es jedoch mit der kostenlosen Software «BatChmod». Der Name leitet sich vom Unix-Befehl «chmod» ab (für «change mode»). BatChmod ist nichts weiter als eine grafische Oberfläche für diesen Befehl, damit auf den Einsatz des Terminals verzichtet werden kann.
Die Anwendung ist ein Kinderspiel: Starten Sie BatChmod und ziehen Sie das widerspenstige Objekt (Datei, Ordner, Programm) in das Eingabefeld. Ändern Sie die Zugriffsrechte so, dass Sie als Eigentümer alle Rechte besitzen, indem Sie die Flags für R (Read, lesen), W (Write, schreiben) und X (eXecute, ausführen) aktivieren. Selbiges gilt für die Benutzergruppe «Staff».
Nach einem Klick auf die Taste «Anwenden» müssen Sie Ihr Administrator-Kennwort eingeben, damit die Änderungen wirksam werden.
Wenn Sie nicht genau wissen, was die Einstellungen bedeuten, markieren Sie einfach alle Optionen – aber nur dann, wenn es sich um Ihre Daten handelt! Die Objekte im System-Verzeichnis sollten hingegen auf keinen Fall verändert werden!
Bonus: Wenn sich der Papierkorb nicht entleeren lässt, weil ein Objekt in Gebrauch ist, hilft BatChmod ebenfalls weiter. Wählen Sie im Menü «BatChmod» den Befehl «Papierkorb entleeren erzwingen». Nach Eingabe des Administrator-Passwortes wird der Papierkorb entleert.
Info: Ab OS X 10.5, Deutsch, kostenlos, Bezug über Entwickler.
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Onyx erledigt die Feinabstimmung
10. Onyx erledigt die Feinabstimmung
Wir alle möchten das System stärker an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Doch was ist, wenn dabei etwas schiefgeht? Diese Bedenken sind völlig unbegründet, wenn das Hilfsprogramm «Onyx» verwendet wird.
Die clevere Software bringt keine eigenen Funktionen mit. Stattdessen ermöglicht sie den Zugriff auf unzählige Einstellungen, die in den Tiefen des Systems verborgen sind. Es handelt sich also um Funktionen, die von Apple vorgesehen waren, es aber nicht in die Menüs und Dialogfelder geschafft haben. Und wenn eine Einstellung nicht gefällt, wird sie einfach zurückgenommen. So einfach ist das.
Zusätzlich können im Bereich «Aufräumen» temporäre Dateien gelöscht und Wartungsaufgaben gestartet werden. Das würde das System zwar automatisch in der Nacht erledigen; doch wer den Rechner jeden Abend in den Ruhezustand schickt, verhindert den Start dieser Wartungsroutinen.
Onyx kann direkt auf der Website des Entwicklers heruntergeladen werden. Allerdings muss dabei genau jene Version verwendet werden, die zum installierten System passt.
Info: OS X 10.2 bis 10.9 (jeweils als eigene Version), Deutsch, kostenlos, Bezug über Entwickler.
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Verschlüsselung total
Verschlüsselung total
Und zum Schluss noch ein kleiner Bonus. Dabei handelt es sich nicht um ein Hilfsprogramm im eigentlich Sinn, weil diese Funktion ein Bestandteil von OS X 10.7 oder neuer ist. Allerdings ist diese nützlich und versteckt genug, dass sie in dieser Aufzählung nicht fehlen darf.
Es ist hinlänglich bekannt, dass in der Systemeinstellung «Sicherheit» das gesamte Startlaufwerk des Macs durch FileVault verschlüsselt werden kann. Die Funktion ist fast schon Pflicht für MacBooks. Weniger bekannt ist, dass sich jeder Massenspeicher mit wenigen Klicks verschlüsseln lässt.
Klicken Sie das gewünschte Laufwerk mit der rechten Maustaste an und wählen Sie den Befehl «[name] verschlüsseln:
Anschliessend definieren Sie das Kennwort und eine obligatorische Eselsbrücke:
Das war’s auch schon. Ab jetzt wird beim jedem Anschliessen die Kennwort-Abfrage aktiv. Um die Verschlüsselung rückgängig zu machen, wird das Medium einfach erneut mit der rechten Maustaste angeklickt.
Ein verschlüsseltes Medium wird nur an einem Mac mit OS X 10.7 oder neuer erkannt. Es gibt also keine Möglichkeit, einen verschlüsselten Massenspeicher an einem PC oder an einem alten Mac zu verwenden.
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