20 Tipps für ein funktionierendes Heimnetz

Das Netz im Griff

Was sich in einem Netzwerk abspielt, verbirgt sich vor unseren Augen. Umso wichtiger sind Prüfmechanismen, die Ihnen zeigen, ob alles in Ordnung ist.

14. Die schnellste Messung

Bild 9: fast.com hat die schnellste Geschwindigkeitsmessung
Quelle: PCtipp.ch
Die schnellste und einfachste Methode, um einen spontanen Geschwindigkeitstest durchzuführen, ist eine Messung über die Website fast.com, die zu Netflix gehört. Sobald die Seite aufgerufen wird, startet der Test und liefert die Download-Rate, Bild 9. Klicken Sie auf die Schaltfläche Weitere Informationen anzeigen, um auch Upload-Werte oder die Latenz nachzusehen.
Achtung: Am Smartphone zeigen diese Daten den maximalen Durchsatz, der mit Ihrem Wi-Fi-Netz möglich ist. Um das Tempo Ihres Internetzugangs zu messen, müssen Sie einen PC bemühen, der über ein Ethernet-Kabel mit dem Router verbunden ist.

15. Alternative Messung

Der Netflix-Test wirkt manchmal etwas beschönigend. Wenn Sie den Werten nicht ganz trauen, machen Sie die Gegenprobe mit der Website speedtest.net. Hier sehen Sie auch hübsche Charts und haben sogar die Möglichkeit, in den Einstellungen den Zielserver auszuwählen.

16. Ständige Überwachung

Ein perfekt funktionierendes Internet ist sehr befriedigend. Wenn Sie die Leistung gerne im Blick behalten, ohne dazu eine spezielle Software zu starten, dann wird auch dieser Wunsch erfüllt. Installieren Sie am Windows-Computer die Software NetSpeedMonitor, die Sie unter folender Internetadresse finden. Sie wird seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt, läuft aber im Kompatibilitäts­modus auch unter Windows 10.
Klicken Sie das Installationsprogramm mit der rechten Maustaste an und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl Eigenschaften. Öffnen Sie nun den Bereich Kompatibilität und markieren Sie die Option Programm im Kompatibilitätsmodus ausführen. Bejahen Sie am Schluss der Installation die Frage, ob NetSpeedMonitor in der Taskleiste installiert werden soll. Ab sofort informiert Sie ein Blick in die rechte untere Ecke des Displays über den Datendurchsatz im Netzwerk, Bild 10.
Bild 10: NetSpeedMonitor zeigt am PC den Durchsatz in der Taskleiste
Quelle: PCtipp.ch
Am Mac sollten Sie die Software iStat Menus 6 genauer ansehen. Diese Anwendung visualisiert alle erdenklichen Messwerte bis hin zur Prozessortemperatur in der Menüleiste, darunter auch den Datenverkehr. Ein Klick auf die Werte zeigt ausserdem ein Diagramm, Bild 11. Die Anwendung iStat Menus erhalten Sie im Apple App Store für 10 Franken (Stand: 1. Juni 2021). Eine Demoversion finden Sie auf der Website des Entwicklers unter bjango.com.
Bild 11: Unter macOS klärt iStat Menus über die Netzwerklast auf
Quelle: PCtipp.ch

17. Fehlersuche

Wenn das Internet lahmt, werden Sie wissen wollen, woran es liegt. Für eine umfassende Anleitung ist hier kein Platz. Aber der erste Schritt besteht darin, dass Sie das Wi-Fi-Netz aus der Gleichung nehmen. Verbinden Sie einen PC direkt via Ethernet mit dem Router und fahren Sie die oben erwähnten Tests. Wenn die Leitung liefert, was Sie bestellt haben, liegt das Problem bei Ihrem Wi-Fi-Netz. Wenn nicht, ist ein Gespräch mit Ihrem Provider angezeigt.

18. Kabel prüfen

Aber vielleicht liegt es ja am Kabel? Zeigt es einen verdächtigen Knick oder fühlt sich der Stecker lose an? Wenn Ihr heimisches Netzwerk eine gewisse Komplexität erreicht hat, sollten Sie diese Frage zuverlässig beantworten können, ohne das Kabel auf Verdacht hin wegzuwerfen. Dabei helfen Ihnen Netzwerktester, etwa derjenige von Intellinet für Fr. 8.15 (gesehen bei conrad.ch, Stand: 1. Juni 2021).
Stecken Sie beide Enden eines Kabels in die Ethernet-Buchsen am Gerät und drücken Sie den Knopf, um die Messung zu starten, Bild 12. Den kleineren Terminator brauchen Sie nur, wenn das Kabel bereits verlegt ist und sich nicht einfach beide Enden in das Gerät stecken lassen. Ein solcher Netzwerktester
gehört auch zum Kit in Bild 2. Aber wenn Sie keine Crimpzange benötigen, ist dieses einzelne Gerät die bessere Wahl.
Bild 12: Ein Netzwerktester prüft, ob ein Kabel technisch in Ordnung ist
Quelle: PCtipp.ch

19. Gästenetzwerk

Praktisch jeder Router erlaubt die Errichtung eines Gästenetzwerks. Dieses Wi-Fi-Netz ist streng von Ihrem «Hauptnetz» getrennt, der Sicherheit zuliebe. Das hat findige Köpfe da­rauf gebracht, ein Gästenetzwerk für smarte Lampen oder andere Geräte einzurichten, die vielleicht nicht so sicher sind wie ein Com­puter. Unser Tipp lautet: Lassen Sie es. Wenn Sie alle smarten Geräte im Gästenetzwerk einbinden, dann wird dieses über kurz oder lang zu Ihrem Hauptnetz – denn Sie müssen sich ja im selben Netz aufhalten, um zum Beispiel die Lampen über eine App zu steuern.

20. Ein QR-Code für Gäste

Stattdessen sollte das Gästenetzwerk wirklich für die Gäste da sein, denen Sie Internet anbieten möchten. Besonders gediegen offerieren Sie den Zugang in Form eines QR-Codes: Der Gast scannt diesen Code lediglich mit einer fähigen Smartphone-App ein, um eine Verbindung herzustellen.
Die iPhones erkennen einen QR-Code, wenn mit der Kamera-App darauf gezeigt wird. Bei Android brauchts teils eine separate App.
Um einen solchen Code herzustellen, rufen Sie die Webseite goqr.me/de auf. Klicken Sie anschliessend beim Typ auf den Punkt wifi, Bild 13 A. Geben Sie die Zugangsdaten zu Ihrem Netz ein B und klicken Sie auf Herunterladen C. Diesen QR-Code können Sie nun ausdrucken und laminieren, im Wohnzimmer als Poster aufhängen oder was Ihnen sonst noch in den Sinn kommt. Kleine Zettel sind auch sehr praktisch.
Bild 13: Ein solcher QR-Code bringt Ihre Besucher in nur zwei Sekunden in das Gästenetz
Quelle: PCtipp.ch



Kommentare
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Charlito
03.06.2021
Sehr gut Artikel Klaus Ich habe ein ASUS GT-AX11000 + 50 m Patchkabel + ASUS RT-AC68U, als Mesh-Geräte Frage: Was ist die Differenz von Access Points mit Patchkabel an das Netzwerk angebunden vs. Mesh mit Patchkabel an das Netzwerk angebunden? Ausser Preis…gibt keine?

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Klaus Zellweger
03.06.2021
Salü Charlito Danke für die Blümchen. 🙂 Ein Mesh-Netzwerk verbindet sich von einem Satelliten zum nächsten, um grössere Distanzen zu überbrücken. Die Daten wandern also vom Router via Wi-Fi zu Satellit 1. Der gibt sie via Wi-Fi weiter an Satellit 2 und so weiter. Einer reicht die Daten an den Nächsten weiter. Das führt zu Verlusten beim Tempo und der Zuverlässigkeit. Ein “Access Point” ist hingegen ein Wi-Fi-Knoten, der direkt via Ethernet mit dem Router verbunden wird. Was das Tempo betrifft, ist das so gut, als würdest du direkt vor dem Router stehen. Grundsätzlich ist es sogar denkbar, dass der Access-Point mit dem besseren Wi-Fi arbeitet als der Router – und die Verbindung deshalb sogar noch besser wird, als mit dem Router allein. Dein “Mesh mit Patchkabel” verstehe ich allerdings nicht ganz. Mit Ethernet hast du doch einen Access-Point und kein Mesh? Oder verbindest du nur die beiden Satelliten untereinander mit Ethernet?

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PC-Supporter
03.06.2021
Ich mische mich mal kurz ein. "Mesh" bedeutet lediglich, dass die Access Points verbunden sind und über eine gemeinsame Oberfläche gesteuert werden. Ob diese Access Points nun per Funk oder per Ethernet-Kabel die Daten weiterreichen ist dabei erst mal egal. FritzBoxen kann man zum Beispiel per Kabel miteinander verbinden und dann das Mesh aktivieren. So muss man nur einmal an der Haupt-FritzBox die Einstellungen vornehmen und hat das dann für alle übernommen. Verwendet bitte NIE wie im Artikel vorgeschlagen einfach ein paar Access Points. Ihr müsstet dann bei jeder Änderung jeden einzelnen AP umstellen. Besonders ärgerlich, wenn ihr mit erweiterten Funktionen Zugangsbeschränkungen festlegen wollt. Da verliert ihr sofort den Überblick. Wenn immer möglich sollten die APs (also das Mesh) per Ethernet-Kabel verbunden sein, da diese die beste Übertragungsgeschwindigkeit ermöglichen (sofern die Kabel in Ordnung sind). So ist das ja auch im Artikel beschrieben. Geht das nicht, ist die PowerLine die zweite Wahl. Dabei werden die Daten über die Stromleitung übertragen. Wie auch im Artikel steht kann das sehr gut gehen, man kann aber auch Pech haben. Je nach dem, wie die Stromleitungen in der Wohnung oder im Haus verlegt sind, kann überhaupt keine Verbindung hergestellt werden, eine schlechte Verbindung oder eben auch eine sehr gute Verbindung hergestellt werden. Die PowerLine-Adapter zeigen die Verbindungsqualität üblicherweise an. Wenn man die Daten nur per Funk weiterreichen kann, weil die anderen Möglichkeiten nicht funktionieren, verliert man ordentlich Geschwindigkeit, da die Daten erst vom Router weggesendet und vom Repeater aufgenommen werden und dann vom Repeater wieder ausgesendet und erst dann vom Gerät empfangen werden können. Für den Rückweg gilt das natürlich auch, nur eben in die andere Richtung. Werden mehrere solche Repeater (auch Verstärker oder Range Extender genannt) eingesetzt, wird das Problem noch schlimmer, da die Kette von Senden-Empfangen-Senden-Empfangen immer länger wird.

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PC-Supporter
03.06.2021
Kleiner Nachtrag: Im Artikel wird auch das Gästenetzwerk erwähnt. Auch das funktioniert nur zuverlässig, wenn die APs als Mesh verbunden sind. Nur dann wird sichergestellt, dass alle APs über dieses Gäste-Netzwerk Bescheid wissen, die Einstellungen wirklich übereinstimmen und die Daten zuverlässig vom Haupt-Funknetz getrennt übertragen werden.

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Klaus Zellweger
03.06.2021
Verwendet bitte NIE wie im Artikel vorgeschlagen einfach ein paar Access Points. Ihr müsstet dann bei jeder Änderung jeden einzelnen AP umstellen. Besonders ärgerlich, wenn ihr mit erweiterten Funktionen Zugangsbeschränkungen festlegen wollt. Da verliert ihr sofort den Überblick. Das ist deine Meinung, sie sei dir gegönnt. Aber ein privates Netz wird wohl kaum im Wochentakt umgestellt. Wir haben bei uns zuhause den Router mit Wi-Fi im Keller stehen. Er bedient von dort aus mein Home-Office im Untergeschoss mit Wi-Fi. In den beiden anderen Etagen befindet sich je ein Access-Point von Ubiquiti, die direkt via Ethernet mit dem Router verbunden sind. (Also kein Mesh.) Die wurden einmal über die App eingerichtet und machen seither jede Einstellung automatisch mit, bis hin zum Austausch des Routers durch ein anderes Modell! Das alles ist denkbar problemlos, ich habe die Dinger in den letzten drei Jahren trotz mehrerer Umstellungen nicht angefasst – ausser für sporadische Fimware-Updates. Deine unheilsschwangere Kritik schiesst also komplett am Ziel vorbei. Natürlich müsste ich den SSID (Name des Wi-Fi-Netzes) in den Access-Points ändern, wenn er im Router geändert wird. Allerdings werde ich den Teufel tun, denn dann bin ich mit etwa drei Dutzend Geräten beschäftigt, die alle neu verbunden werden müssen. 😐 Aber so laufen die Access Points Tag und Nacht durch, ohne das geringste Problem. Und vermutlich werde ich deshalb für den Rest meines Lebens nur noch Geräte von Ubiquiti kaufen. Ein Gästenetzwerk haben wir als Privatpersonen nicht. Bei uns kommen nur Freunde zu Besuch, die ins Hauptnetz dürfen – und andere Leute, die selber zusehen sollen, wie sie ins Internet kommen. 👿 Denn ein Gästenetzwerk ist von zweifelhaftem Nutzen – aber ganz sicher ist es ein potenzielles Ärgernis, weil de facto zwei Netze verwaltet und beobachtet werden müssen.

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Charlito
03.06.2021
Dein “Mesh mit Patchkabel” verstehe ich allerdings nicht ganz. Mit Ethernet hast du doch einen Access-Point und kein Mesh? Oder verbindest du nur die beiden Satelliten untereinander mit Ethernet? Salü Klaus Auf meine Frage: Differenz zwischen Kabelverbunde Access Point und Kabelverbunde Mesh-Geräte hat kein Beantwortet Ich habe (bei Wikipedia, wo sonst) die Antwort gefunden: höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu einem einfachen Access Point höherer Energieverbrauch, weil die Mesh-Komponenten möglichst ständig eingeschaltet bleiben sollten, um die Funktionalität zu gewährleisten Bindung an einen Hersteller, da in der Regel nur Komponenten eines Herstellers ein Mesh bilden Normalerweise sind Mesh-Geräte NICHT mit Kabel an das Netzwerk angebunden Warum ist so? anderes geht nicht ASUS RT-AC68U (2015) hat nicht mehr funktioniert und ich habe ein ASUS GT-AX11000 gekauft. ASUS RT-AC68U geöffnet und bemerkt nur das Netzteil kaputt ist Ersatz Netzteil gekauft und als AP Konfiguration versucht. ASUS hat der ASUS RT-AC68U updaten und als Mesh konfiguriert Ende

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Klaus Zellweger
04.06.2021
Salü Klaus Auf meine Frage: Differenz zwischen Kabelverbunde Access Point und Kabelverbunde Mesh-Geräte hat kein Beantwortet Salü Charlito Also ich denke schon, dass die Frage beantwortet wurde. Darum lautet der erste Tipp ja auch “Holen Sie einen Elektriker”. 😁 Dann kannst du überall APs aufstellen, wo du die gerade brauchst.

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karnickel
05.06.2021
Zum letzten Tipp mit dem QR-Code fürs Gästenetzwerk ein ganz grosser ABER von mir! Der Betreiber der Seite könnte nach einer Weile ganz einfach im grossen Stil die gesammelten Zugangsdaten breit streuen und als Gratiszugang vermarkten. Wenn ers ganz klever macht, sogar mit einer eigenen App, hinter derer er diese Sammlung verschachtelt einsetzt. Also Leute: Niemals Zugangsdaten irgendwelcher Art irgendwo im Netz weitergeben! Wenn bereits geschehen, so ein Gästenetzwerk ist schnell wieder umkonfiguriert.