Desktop-PCs
17.11.2024, 15:00 Uhr
Starke Rechner - PCtipp zeigt aktuelle Hochkaräter
Power-PCs bestechen beim Tempo, der guten Ausstattung, der Erweiterbarkeit und mit vielen Schnittstellen, womit sich weitere Geräte verbinden lassen. Der PCtipp hat fünf aktuelle Hochkaräter getestet.
(Quelle: Shutterstock/siixth)
Auch 2024 spielen Power-PCs, wenn es um Geschwindigkeit, Ausstattung und vielseitige Anschlussmöglichkeiten geht, gross auf. Signifikante Vorteile dieser Desktop-PCs sind die grosse Speicherkapazität, die Zahl der integrierten USB-Schnittstellen sowie eine massive Grafik- und Prozessorleistung, mit der sich ausser leistungshungrigen Anwendungen wie Videoschnitt, Grafikbearbeitung oder Musikproduktion ebenfalls aktuelle Spiele in HD-Auflösungen und mit einem Höchstmass an Detailtiefe flüssig spielen lassen; das heisst, es lassen sich mindestens 60 Bilder pro Sekunde darstellen.
Genauso wichtig sind mittlerweile für viele Nutzer Verarbeitung, Design oder Aufrüstmöglichkeiten. Ist Letzteres gewährleistet, lässt sich der PC etwa um mehr Arbeitsspeicher oder Nutzspeicher erweitern.
Spitzenausstattung kostet
Bei den Top-Modellen unter den Tower-PCs kommen nicht nur hochwertige und neuste Komponenten wie Prozessoren oder Grafikkarten zum Einsatz. Geprotzt wird auch mit einem massiven Speicher – sowohl beim Nutzspeicher in Form von 1 bis 4 Terabytes als auch beim Arbeitsspeicher. So kommen etwa bei unserem Testsieger, dem HP Omen 45L GT22-2740nz rund 32 GB RAM zum Einsatz.
Ausserdem gehört eine effiziente Wasserkühlung bei allen fünf Tower-PCs zur Grundausstattung, um den hitzigen und stromhungrigen Prozessor in Zaum zu halten.
Das schlägt allerdings auf den Preis: Das günstigste PC-Modell im Testfeld – unser Preistipp Medion Erazer Hunter X30 – kostet 2199 Franken. Der teuerste Rechner ist unser Testsieger HP Omen 45L GT22-2740nz; dieser geht für 3390 Franken (siehe Tabelle, im letzten Teil) über den Ladentisch. Es ist das einzige Modell, das über 3000 Franken kostet.
Die Testkandidaten
In dieser Kaufberatung treten insgesamt fünf aktuelle Power-Rechner an, und zwar allesamt im Tower-Gehäuse. Sie stammen von den Herstellern Acer, Asus, HP, Joule Performance und Medion (siehe Box auf der linken Seite). Ausser der Tower-Form ist das gemeinsame Merkmal eine transparente Seitenwand, die sämtliche Rechner haben und Anwendern einen genauen Blick ins Innere der Hochleistungsmaschinen gewährt. Vier der fünf Rechner sind mit Windows 11 in der Home-Variante ausgestattet. Das Gerät vom Schweizer PC-Bauer Joule Perfomance wird mit der Pro-Variante ausgeliefert.
Die getesteten Power-PCs
- Acer Predator Orion 5000 (P05-655)
- Asus ROG Strix G16CH
- HP Omen 45L GT22-2740nz
- Joule Performance High End Gaming PC
- Medion Erazer Hunter X30 (MD34965)
Der PCtipp hat für den Test die PCs bezüglich der drei wichtigen Eigenschaften «Ausstattung», «Ergonomie» und «Leistung» miteinander verglichen. Zusätzlich haben wir auf eine einfache Erweiterbarkeit und gute Verarbeitung Wert gelegt. Alle Details und Noten finden Sie in der Übersichtstabelle auf im letzten Teil. Den Testsieger und den Preistipp besprechen wir in separaten Boxen auf Teil 2 und 3.
Flinke Installation
Alle fünf Geräte kommen mit vorinstalliertem Betriebssystem. Das bedeutet: Nach dem ersten Einschalten muss die Installation nur noch vervollständigt werden. Nach den Grundeinstellungen wie Sprache und Tastaturlayout werden die relevanten Sicherheitseinstellungen abgefragt. Das war es auch schon. In der Regel vergingen in unserem Test lediglich fünf bis zehn Minuten, bis der Rechner arbeitsbereit war. Lobenswert: Die Hersteller Acer, Asus und HP legen ihren PCs je eine Maus-Tastatur-Kombination bei.
Leider auch 2024 sind die bei allen getesteten Modellen nur 30 Tage gültige Sicherheitssuiten sowie zeitlich begrenzten Office-Suiten von Microsoft vorinstalliert. Nach Ablauf der Zeit erlischt der Schutz respektive die Möglichkeit Word & Co. zu nutzen. Der Anwender muss diese gegen Bezahlung in eine Vollversion umwandeln. Falls Sie diese zeitlich begrenzte Software nicht kaufen wollen, sollten Sie diese am besten bereits beim Einrichten des Computers löschen.
Unser Tipp: Nutzen Sie stattdessen eine kostenlose Onlineoffice-Suite wie zum Beispiel Google Docs (Link: docs.google.com) sowie eine Security-Suite des Anbieters Eset. PCtipp bietet in Zusammenarbeit mit diesem Sicherheitsexperten für PCtipp-Abonnenten die Vollversion von «Eset Home Security Essential» gratis an. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Auch aussen schön
Frei übertaktbare Zwanzigkernprozessoren, eine flüsterleise Wasserkühlung und High-End-Grafikkarten mit 12 GB oder 16 GB an eigenem Videospeicher – der Power-PC-Riege fehlt es an nichts.
Doch nicht nur die inneren Werte überzeugen. Die getesteten Power-PCs zeichnen sich auch durch ihr extravagantes Äusseres aus. Wie bereits erwähnt, werden die Komponenten wie Mainboard, Grafikkarte und Prozessor in Tower-Gehäuse verbaut, die über transparente Seitenwände verfügen. Dadurch haben die Nutzerinnen und Nutzer jederzeit Sicht aufs Innere. Hinzu kommen schicke LED-Lichter, die das ganze in Szene setzen.
Zurück zum Inneren: Die Hersteller statten ihre Boliden durchs Band mit schnellem SSD-Speicher aus. Usus bei allen fünf Modellen ist selbstverständlich ein SSD-Laufwerk im schlanken M.2-2280-Format. Bei der Kapazität trennt sich allerdings die Spreu vom Weizen: Im Joule Performance High End Gaming PC sind satte 4 TB an Nutzspeicher verbaut. Der Hersteller Acer spendiert seinem Boliden immerhin noch 2 TB an Speicher. In den übrigen drei Tower-PCs sind 1 TB an SSD-Speicher drin.
Schön: Joule Performance offeriert seinem Tower zu den 4-TB-SSD-Speicher noch zusätzlich 2 TB an klassischem HDD-Speicherplatz. Typischerweise lassen sich darauf Fotos, Videos, Musik oder andere Daten ablegen.
Schnelle Prozessoren
Als Taktgeber arbeitet in allen fünf getesteten Modellen der Intel-Prozessor Core i7-14700; es ist ein Zwanzigkernprozessor. Allerdings taucht er in den Varianten «F», «K» und «KF» auf. Der Unterschied: Während die CPU-Namensergänzung «K» die freie Wahl des CPU-Multiplikators zulässt (also ein Übertakten des Prozessors), bezieht sich «F» auf einen Prozessortyp, der keine integrierte/aktive Grafikeinheit hat (bei «K»-Prozessoren ist die integrierte Grafik aktiv). Eine Grafikeinheit im Prozessor ist allerdings bei unseren Testkandidaten gar nicht notwendig, da diese alle eine Grafikkarte an Bord haben. «KF» umfasst beides: ein Übertakten und eine inaktive integrierte Grafikeinheit.
Bei unserem Testsieger HP Omen 45L GT22-2740nz kommt zum Beispiel die K-Variante des Core i7-14 700 zum Einsatz, die ein Übertakten zulässt und auch einen aktiven internen Grafikchip an Bord hat.
Auch bei den Grafikkarten wird geklotzt und nicht gekleckert: Bei den PCs von Acer, Joule Performance und Medion steckt jeweils eine Geforce RTX 4070 vom Typ «TI Super» drin. Beim Testsieger von HP ist eine RTX-4080-Variante verbaut. Auch Asus setzt auf ein 4080er-Modell. Die Faustregel: Je höher die Modellnummer, desto besser ist die 3D-Leistung. Das «Ti» steht bei Nvidia für «Titanium». Trägt eine Grafikkarte dieses Kürzel, bedeutet dies, dass es sich um ein verbessertes oder leistungsfähigeres Modell als bei einer Nicht-Ti-Karte handelt.
Testsieger: HP Omen 45L GT22-2740nz
Mit dem Omen 45L GT22-2740nz liefert der Hersteller HP einen extrem leistungsfähigen Power- und Gamer-PC: In ihm verbaut sind High-End-Komponenten wie die Nvidia-Grafikkarte Geforce RTX 4080, die satte 16 GB an separatem Videospeicher beherbergt. Aber auch beim Speicherausbau lässt der Rechner von HP nichts anbrennen: Prozessor und Grafikkarten stehen insgesamt 32 GB an Arbeitsspeicher sowie 1000-GB-SSD-Speicher im schnellen M.2-Format zur Seite.
Summa summarum bringt das viel Tempo ins Gehäuse: Den Bootvorgang absolviert der flinke Windows-11-Home-Rechner in nur 6 Sekunden, bei der Cinebench-R23-Leistungsmessung schafft das Kraftpaket 40 117 Punkte. Beim ebenfalls wichtigen PCMark-10-Leistungstest stehen zum Schluss 12 491 Punkte als Endergebnis fest. Mit einem Strassenpreis von hohen 3249 Franken ist der Tempohengst aber auch die teuerste Investition in unserem Testfeld.
Zum Inneren des Gaming-PCs: Der Kabelbaum ist sauber verlegt, die einzelnen Komponenten sind luftzirkulationsfreundlich untergebracht. Kalte Luft wird unten angesaugt, die warme Luft oben barrierefrei aus dem Gehäuse herausgeblasen.
Schön anzusehen: Der Hersteller spendiert dem rassigen Hochleistungs-PC mit transparenter Seitenwand eine Core-i7-14 700K-CPU von Intel sowie eine Wasserkühlung, womit der Prozessor so gut wie lautlos arbeitet. Dass der Computer aber dennoch im 3D-Betrieb mitunter recht laut ist, liegt an der luftgekühlten Grafikkarte.
Sehr hoch ist der Stromverbrauch: Im Desktopmodus liegt die Leistungsaufnahme noch bei sparsamen 70 Watt, wird gespielt erhöht sich der Verbrauch auf 590 Watt.
Fazit: Bei HPs 3390 Franken teurem Omen 45L GT22-2740nz läuft alles wie am Schnürchen. Tempo, Ausstattung und auch Verarbeitung bewegen sich auf Spitzenniveau.
Höchstleistung
Wir haben die PCs auch mittels Benchmarks (Leistungstests) geprüft. Die höchste Punktzahl bei unseren PCMark10-Messungen erreicht der Omen 45L GT22-2740nz von HP, der äusserst starke 12 491 Punkte schafft. Beim Cinebench-R23-Testparcours erklimmt der Testsieger einen Score von 40 117 Punkten. Auch hier besetzt der Power-PC die Pole-Position im Testfeld.
Weiterhin gehören die Power-PCs zu den stromhungrigsten und vor allem lautesten PCs. Aber auch hier gibt es im Testfeld Licht und Schatten. Ausser den gut funktionierenden Flüssigkeitskühlkonzepten des PCtipp-Testsiegers und Preistipps konnten auch die Kühllösungen von Joule Perfomance und Acer überzeugen. Bei ihnen wird die Lautstärke ebenfalls wirkungsvoll eindämmt.
Beim Asus-Rechner, der eine hauseigene RTX-4070-Ti-Super-Grafikkarte beherbergt, hat uns ausserdem die spezielle Kühlung der Grafikarte gefallen – nicht nur, weil sie im 3D-Modus recht leise war, sondern auch deshalb, weil die auf der 3D-Platine verbaute Lüfterriege immer dann schnell die Drehzahl hörbar reduzierte, sobald weniger Leistung benötigt wurde.
Ausser dem mitunter hohen Lärmpegel ist auch der grosse Stromverbrauch eine weitere Achillesferse der Power-PCs. Zwar spendieren Hersteller ihren Modellen effiziente Netzteile, die auf «80 plus» spezifiziert sind, um auch nur den Strom zur Verfügung zu stellen, der vom System tatsächlich angefordert wird. In der Praxis verbrauchend die Rechner aber dennoch in Spitzenlasten – also vor allem beim Spielen – zwischen 525 Watt (Asus ROG Strix G16CH) bis sogar 590 Watt (Omen 45L GT22-2740nz). Damit sind diese Power-Rechner alles andere als Stromsparer.
Preistipp: Medion Erazer Hunter X30 (MD34965)
Mit einem Strassenpreis von 2199 Franken ist der Erazer Hunter X30 aus dem Hause Medion zugleich der günstigste PC in dieser Kaufberatung. Was Käufer dafür bekommen, kann sich aber sehen lassen: Der Tower-PC schlägt sich dank CPU-Flüssigkeitskühlung mehr als achtbar bei unserer Geräuschpegelmessung. Nichtsdestotrotz überzeugt der rassige Power-Tower auch bei der Leistung: Für das Tempo sind der Intel-Prozessor Core i7-14 700F von Intel, insgesamt 32 GB an Arbeitsspeicher sowie ein rund 1000 GB grosses SSD verantwortlich.
Um Spiele mit 60 Bildern pro Sekunde oder höher darzustellen, hat Medion zudem eine Nvidia-Grafikarte vom Typ Geforce RTX 4070 Ti Super mit 16 GB an eigenem Video-RAM in den Tower verbaut. Unterm Strich schafft der Gaming-Rechner damit starke 11 044 PCMark-10-Punkte. Beim Grafiktest 3DMark stehen als Ergebnis 25 518 Punkte zu Buche.
Beim Stromverbrauch ist das Gerät eines der sparsamsten unter den getesteten Boliden: Im Desktop-Modus, also im Normalbetrieb, liegt die Leistungsaufnahme bei genügsamen 50 Watt. Wird gespielt, steigt sie auf durchschnittlich 550 Watt an.
Bemerkenswert: Um USB-Peripherie anzudocken, sind sechs USB-3.1-Ports sowie gleich drei USB-C-Varianten integriert. Auch zwei ältere USB-2.0-Ports sind noch an Bord.
Fazit: Medions Erazer Hunter X30 ist ein Power-PC zum tiefen Medion-Preis. Doh auch beim PCtipp-Preistipp gelingt der Spagat aus Geschwindigkeit, Ausstattung und Ergonomie ausgezeichnet.
Fazit und Testübersicht
Fazit: Mehr Tempo geht nicht
Power-PCs sind aufgrund ihrer Leistung das Nonplusultra unter den Desktop-PCs: Die Königsklasse unter den Computern ist mit den aktuell stärksten Prozessoren, Grafikkarten und riesigen SSD-Datenträgern ausgestattet. Die Spitzenprodukte in dieser PC-Kategorie legen ausserdem die Messlatte bei Ergonomie und Verarbeitung auch dieses Jahr weiter nach oben.
Unser Preistipp – Medions Erazer Hunter X30 – sticht im Testfeld aufgrund seines im Vergleich günstigen Preises von 2199 Franken hervor. Er bietet dennoch ein rassiges Tempo, einen guten Speicherausbau und bleibt dank Wasserkühlung auch im Spielebetrieb leise. Wer ein Maximum an Leistung braucht, sollte mit unserem Testsieger HP Omen 45L GT22-2740nz liebäugeln. Der Power-PC bietet die beste Gesamtleistung im Testfeld und ist trotz seiner verbauten High-End-Komponenten akzeptabel, was die Lautstärke angeht. Dafür kostet er einiges über 3000 Franken.
Unsere Alternative zum Testsieger: Wenn Sie auf fünf bis zehn Prozent Leistung verzichten können, dafür aber einen sehr leisen, leistungsfähigen und mit einem Preis von 2853 Franken etwas günstigeren Tower-PC wünschen, sollten Sie auch den hervorragend verarbeiteten «High End Gaming PC» vom Schweizer Anbieter Joule Performance, in die engere Kaufüberlegung einbeziehen.
Quelle: PCtipp.ch
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