Der grosse Wi-Fi-7-Guide

Gibt es bereits praktische Vorteile von Wi-Fi 7?

Ja, die gibt es! Die praktischen Vorteile von Wi-Fi 7 liegen bei der Effizienz und dem Multitasking. Im Vergleich zu Wi-Fi 6 werden die drei Frequenzbänder endlich wieder in einem Standard zusammengeführt. Beim Wi-Fi-6-Vorgänger waren zwar die Frequenzbänder 2,4 GHz und 5 GHz dabei, das neue 6-GHz-Band allerdings nur den Wi-Fi-6E-Geräten vorbehalten. Das machte den Kauf kompliziert; man musste genau auf den richtiger 6er-Standard achten. Wi-Fi 7 vereint die drei Frequenzbänder in einem Standard, was den Kauf einfacher macht.
Um allerdings vom neuen Tri-Band-Betrieb zu profitieren, muss der entsprechende Wi-Fi-7-Funker die sogenannte «Multi-Link-Operation»-Funktion (kurz: MLO) unterstützen. Nur in diesem Fall kann das Endgerät auch mehr als ein Frequenzband gleichzeitig benutzen. Hintergrund: Bisher mussten Endgeräte jeweils auf 2,4 GHz oder 5 GHz setzen und bei Bedarf wechseln. Mit MLO kann sich ein Gerät mit allen drei Frequenzbändern gleichzeitig verbinden, was in der Praxis Verbindungsunterbrüche beim Bandwechsel verhindert. Um bei der Analogie mit dem Verkehr zu bleiben: Die MLO würde einer Fahrkarte eines Passagiers entsprechen, mit der er verschiedene Zonen benutzen könnte, um schnellstmöglich an seinen Bestimmungsort zu reisen.
Kauftipp Gaming: Asus ROG Rapture GT-BE98
Sehr gut: Asus ROG Rapture GT-BE98
Asus
Der Asus ROG Rapture GT-BE98 ist ein Wi-Fi-7-Gaming-Router, der über ein enormes Tempo, aber auch eine Vielzahl von erstklassigen Einstellungsmöglichkeiten verfügt, um das Maximum in einem Gaming-Netzwerk herauszukitzeln.  
Der wuchtige Gaming-Router in Spinnenform bietet acht nahezu frei ausrichtbare Antennen. Ausstattungsseitig verfügt das Wi-Fi-7-Modell über einen 10-Gbit-WAN-Port sowie einen 10-Gbit/s-LAN-Anschluss. Zudem sind vier LAN-Ports mit 2,5 Gbit/s und ein zusätzlicher 1-Gbit/s-LAN-Port ins Hartplastikchassis integriert. Komplettiert wird die Ausstattung mit insgesamt zwei USB-Anschlüssen: USB 3.1 und USB 2.0.
Zum Tempo: Der Quad-Band-Router schafft maximal 25 Gbit/s. Im Tempotest haben wir mit unserem Testhandy, dem Samsung Galaxy S24 Ultra, auf dem 6-GHz-Frequenzband eine Top-Geschwindigkeit von 1,8 Gbit/s gemessen. Im Abstand von 25 Metern blieben davon nur 900 Mbit/s übrig. Auch beim Anschluss weiterer End­geräte blieb die Geschwindigkeit im Netzwerk äusserst konstant.
Zwar lässt sich der Router via Weboberfläche verwalten, deutlich angenehmer geht das Ganze aber über die Hersteller-App namens «Router» für Smartphones. Hier liessen sich beispielsweise das «Adaptive QoS» einstellen, mit dem sich bestimmte Daten­pakete (etwa die Kommunikation in Spielen) im Netzwerk priorisieren lassen. Zudem ist es auch möglich, ein Mesh-Netzwerk mit Asus-Produkten via «AiMesh»-Funktion
zu erstellen.
Fazit: Der 794 Franken teure Asus ROG Rapture GT-BE98 lässt Spielerherzen höher schlagen: Vom Tempo und der vielseitigen Ausstattung profitiert das Spielernetzwerk. Allerdings sind die vielen Funktionen ohne Vorwissen nicht immer ganz einfach zu konfigurieren.

Ähnliches, allerdings noch ein Stück effizienter, bewirkt die Funktion namens «Multi-RU». Damit können sogar ungenutzte Teile eines Funkkanals von anderen Geräten im selben Netz verwendet werden. Bis zu Wi-Fi 6 galt ein Kanal jeweils als besetzt, wenn ein Gerät damit verbunden war – egal, wie stark dieses Gerät den Kanal ausgelastet hat. Diese brachliegenden Kapazitäten sind besonders für Smart-Home-Geräte mit kleinem Datenhunger interessant.
Unsere Meinung: MLO und Multi-RU sind zwei sehr spannende Funktionen von Wi-Fi-7. Denn letztlich kommt es neben dem Tempo auch darauf an, wie effizient die Daten ans Ziel gelangen. Je paralleler der Datentransport dabei stattfindet, desto erfolgreicher arbeitet das Netzwerk.



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